Die SRAM CODE Bronze Stealth ist die günstigste Bremse der CODE Stealth-Reihe. Beim neuen Stealth-Design verlaufen die Geber-Einheit und die Leitung sehr nah am Lenker. Technisch ist die CODE Bronze an seinen Vorgänger und das Ultimate-Topmodell angelehnt. Doch wie machen sich die Unterschiede bemerkbar?

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Die beste MTB-Scheibenbremse – 14 Modelle im MTB-Bremsen-Test

SRAM CODE Bronze | Vier Kolben | DOT | metallische Beläge | 628 g (Set ohne Scheibe) | 440 € (Set ohne Scheibe) | Hersteller-Website

CODE-Bremsen von SRAM zählen zu den meistverbauten Bremsen an Mountainbikes und waren lange die stärkste Bremse im SRAM-Line-up. Bis jetzt! Denn SRAM hat mit der MAVEN nun ein neues Flaggschiff im Downhill- und Enduro-Bereich herausgebracht, während die neue CODE vor allem im Trail-Biking Einsatz findet. Alle CODE-Bremsen sind mit vier Kolben ausgestattet und mit der von SRAM bekannten zweiteiligen Klemmung versehen. Die ist zwar etwas fummelig und nicht fest an der Bremse befestigt, man kann sie jedoch mit einer Schraube einfach befestigen. Aber Achtung: Bei der Demontage kann die Schraube leicht herausfallen! Schaltung und Dropper lassen sich durch die sogenannte Matchmaker-Funktion direkt und ergonomisch an der Lenkerklemme befestigen, was ein cleanes Cockpit verspricht.

Die CODE Bronze Stealth ist mit einem Preis von 440 € die günstigste Bremse der CODE-Familie und landet auch bei uns preislich im unteren Drittel des Testfelds. Allerdings haben die noch günstigeren Modelle Shimano XT oder Formula Cura 4 auf dem Trail noch besser performt. Technisch unterscheidet sich die CODE Bronze Stealth nur wenig vom Ultimate-Topmodell, das wir ebenfalls getestet haben. Sie verfügt ebenso über eine werkzeuglose Einstellung der Hebelweite und die SwingLink-Technologie und ist somit in etwa mit dem bisherigen Modell CODE RS vergleichbar. SwingLink ist ein spezielles Nockendesign in der Geber-Einheit der Bremse, das den Leerweg verringern, die Modulation verbessern und die benötigte Fingerkraft reduzieren soll. Einzig auf die Druckpunktverstellung muss man bei der SRAM CODE Bronze Stealth verzichten. Da der Leerweg der CODE-Modelle aber sowieso recht lang ist, bringt sie sowieso keinen sehr großen Mehrwert.

Das Entlüften der SRAM CODE Bronze Stealth erfolgt mit zwei Spritzen, die an der Nehmer- und Geber-Einheit angebracht werden. Das ist zwar nicht die einfachste Methode, verläuft aber durch den Bleeding Port an der Bremszange, an den man die Spritze einfach einclipsen kann, weitgehend kleckerfrei. Das ist auch gut so, denn die Bremse ist mit DOT-Bremsflüssigkeit befüllt und man sollte den Kontakt mit Lack, Kleidung und Haut unbedingt vermeiden.

Durch das Stealth-Design der SRAM CODE Bronze verläuft die Bremsleitung nah am Lenker. Das bringt Vor- aber auch Nachteile.

Die SRAM CODE Bronze Stealth Bremse im Test

Beim Labortest landet die SRAM CODE Bronze Stealth auf dem zweitletzten Platz, ganz knapp hinter dem großen Bruder CODE Ultimate und vor der TRP Trail EVO. Der Unterschied zu den Sinter-Referenzbelägen ist allerdings deutlich und ein Upgrade auf andere Beläge kann hier schon eine starke Verbesserung der Bremspower bedeuten.

Die Einstellung der Hebelweite geht leicht von der Hand und der Hebel lässt sich von sehr nah am Lenker bis sehr weit weg an alle Vorlieben anpassen. Auf dem Trail bietet die SRAM CODE Bronze Stealth das typische Feeling, das man bereits von älteren CODE-Modellen kennt. Der Druckpunkt ist weich und gut dosierbar, wenn auch weniger knackig als bei Hayes oder Shimano. Allerdings liefert der Leerweg der Bremse etwas mehr Widerstand und fühlt sich nicht so leichtgängig an wie z. B. bei den Modellen Hope, Shimano oder Hayes. Genau wie es die Laborergebnisse bereits prophezeien, bringt die SRAM CODE Bronze auf dem Trail nicht die meiste Power mit und bei steilen oder langen Abfahrten ermüden die Hände schneller und die Armpump-Gefahr steigt. Da die Leitungen sehr nah am Lenker entlang laufen, klappern sie zudem nervig.

Das Fazit zur SRAM CODE Bronze Stealth

Die SRAM CODE Bronze Stealth kommt mit überzeugender Ergonomie und Kompatibilität im guten Look, wie man es von SRAM-Modellen kennt. Durch die Leitungsführung nah am Lenker ermöglicht sie zudem ein sehr cleanes Cockpit, allerdings klappern die Leitungen dann auch schnell gegen den Lenker. Auf dem Trail bietet sie gewohntes SRAM-Feeling mit nur geringen Einbußen zum Topmodell. Im Vergleich zur Konkurrenz im Test kann sie allerdings in Sachen Bremspower nicht überzeugen.

Tops

  • gute Kompatibilität mit anderen SRAM-Parts am Cockpit
  • fein dosierbar

Flops

  • nicht viel Bremspower
  • Leerweg mit relativ viel Widerstand ist Geschmacksache
  • Leitungen klappern gegen Lenker

Weitere Infos unter SRAM.com


Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Die beste MTB-Scheibenbremse – 14 Modelle im MTB-Bremsen-Test

Alle Bremsen im Test:
Formula Cura 4 | Hayes Dominion T4 | Hope Tech 4 V4 | MAGURA MT5 Pro | MAGURA MT7 | Shimano SLX | Shimano XT | Shimano XTR | SRAM CODE Bronze Stealth | SRAM CODE Ultimate Stealth | SRAM MAVEN Ultimate | Trickstuff MAXIMA | TRP DH-R EVO | TRP Trail EVO |


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Text: Simon Kohler Fotos: Peter Walker