Die Zeiten, in denen wir Robocop-ähnlich mit Hartschalenprotektoren über die Trails geheizt sind, sind Gott sei Dank seit Längerem vorbei. Schoner mit weichen Hochleistungsschaumstoffen haben den Markt erobert und begeistern mit deutlich besserem Sitz, guter Schutzwirkung und hohem Tragekomfort. Ob der Alpinestars Alps 2 Knee Guard auch in der Liga der Topschoner mitspielt, haben wir für euch herausgefunden.

Die Alpinestars Alps 2 Kneeguards sind in 2 Größe  (S/M; L/XL) zu einem Preis von 64,95 € erhältlich.
Die Alpinestars Alps 2 Kneeguards sind in zwei Größen (S/M; L/XL) zu einem Preis von 64,95 € erhältlich.

Alpinestars bezeichnet den Alps 2 Knee Guard als einen hochflexiblen, leichten Knieschoner für den Traileinsatz, der volle Bewegungsfreiheit garantieren und Schläge effektiv abdämpfen soll. Verglichen mit vielen hauchdünnen Modellen auf dem Markt, die eher an einen Knieling mit aufgenähtem Pad erinnern und oft nur vor oberflächlichen Wunden schützen, wirkt der Alps 2 Knee Guard schon nahezu massiv und vermittelt viel Vertrauen. Er verfügt über ein gut 23 cm langes, flexibles Pad, das in der Mitte, also dem Ort der höchsten Belastung im Falle eines Sturzes, gut 1,5 cm dick und zu den Seiten hin spürbar abgeflacht ist. Zusätzlich sind rund um das Knie noch weitere Schaumstoff-Applikationen zum Schutz angebracht.

Besonders auffällig beim Alps 2 Knee Guard, das extrem lange Pad.
Besonders auffällig beim Alps 2 Knee Guard: das extrem lange Pad.

Über zwei Klettbänder wird der Knieschoner am Bein fixiert. Um den Halt und Komfort zu erhöhen, verlaufen die Bänder jeweils oberhalb eines Meshstrumpfs, der auf der Innenseite über Silikonapplikationen verfügt. Während das eine Band ganz klassisch über dem Knie angebracht ist, verläuft das zweite knapp unterhalb der Kniekehle. Der Alps 2 Knee Guard ist in zwei Größen für den fairen Preis von 64,95 € erhältlich.

Silikonstreifen auf der Innenseite sollen zusätzlich für einen besseren Halt sorgen.
Silikonstreifen auf der Innenseite sollen zusätzlich für einen besseren Halt sorgen.
Das breite Klettband fixiert den Schoner oberhalb des Knies.
Das breite Klettband fixiert den Schoner oberhalb des Knies.
Das dünne Band sitzt direkt unterhalb der Kniekehle.
Das dünne Band sitzt direkt unterhalb der Kniekehle.

Auf dem Trail

Bereits beim Anziehen spürt man das relativ lange Pad des Schoners, das in Kombination mit den beiden Straps das Bein in eine leichte Beugung zieht. Diese anatomische Grundform soll vermutlich zu mehr Komfort beim Pedalieren führen. Leider schnitt jedoch bei jedem unserer insgesamt fünf Tester bereits nach wenigen Kurbelumdrehungen der untere Klettverschluss unangenehm an der Kniekehle ein, wodurch der Schoner für den Uphill immer ausgezogen wurde.

Der Alps 2 Knee Guard blieb auch bei langen Abfahrten immer an Ort und Stelle ...
Der Alps 2 Knee Guard bleibt auch bei langen Abfahrten immer an Ort und Stelle …
... schneidet aber sehr schnell an der Kniekehle ein.
… schneidet aber sehr schnell an der Kniekehle ein.

Bergab sitzt der Alps 2 Knee Guard fest am Bein, schnürt jedoch auch hier bereits nach wenigen Metern spürbar an der Kniekehle ein. Einen Prüfstandtest haben wir mit dem Schoner nicht durchgeführt, können ihm aber aufgrund einiger Stürze eine durchaus gute Schutzwirkung attestieren. Diese Schutzwirkung geht jedoch auf Kosten der Belüftung – innerhalb des Alps 2 Knee Guard wird es ordentlich warm, was ebenfalls auf das tief heruntergezogene Pad zurückzuführen ist. An der Dauerhaltbarkeit gab es nichts auszusetzen, allerdings wurden die Schoner aufgrund der ungenügenden Passform von unserem Testteam auch nur selten und wenig getragen.

An der Schutzwirkung gab es im Praxistest nichts auszusetzen.
An der Schutzwirkung gab es im Praxistest nichts auszusetzen.

Fazit

Der Alpinestars Alps 2 Knee Guard schützt das Knie effektiv und absorbierte im Praxistest auch höhere Belastungen effektiv. Leider zeigt er jedoch deutliche Schwächen im Tragekomfort und der Belüftung, was schade ist, denn der Preis von 65 € ist für die gebotene Verarbeitung gut.

Für mehr Informationen besucht: alpinestars.com

Text & Bilder: Christoph Bayer


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