In einen wahrlich fulminanten Auftaktrennen der Enduro World Series 2015 wurden Jerome Clementz (Cannondale Overmountain) und Anne Caroline Chausson (Ibis Cycles Enduro Team) zu den ersten EWS Siegern der frischen Saison gekürt. Hier unser Fotobericht direkt aus Rotorua.

Die Saison begann auf jeden Fall mit Stil: Der weltberühmte Pohutu Geysir, der Wasser und Dampf bis zu 30 Meter hoch in die Luft schleudert, tauchte die Fahrer, die in Te Puia von der Bühne ins lange Rennen rollten in feinen Wassernebel. Doch das war nur der Anfang, auch das Rennen selbst hatte jede Menge Überraschungen in Petto – schließlich fanden sich im Startfeld nicht weniger als 14 Weltmeister aus den verschiedenen Disziplinen…

Enrico was there from the small hours, with racers starting at 7am, it was still pretty dark as the first rolled off
Organisator und Moderator Enrico machte bereits morgens früh um 7 Uhr, als die ersten Fahrer in der Morgendämmerung starteten, Stimmung.
The first riders to leave were serenaded with a mauri horn salute
Die ersten Fahrer starteten unter dem Klang eines traditionellen Maori-Horns.
Dropping in under the spray of the venting earth
Die Startrampe inmitten der vulkanischen Landschaft.
The event drew riders from all over the globe, this dude from Hawaii was stoked to be racing
Das Rennen lockte Fahrer aus der ganzen Welt nach Neuseeland – hier ein Starter aus Hawai.
DH legend and Kiwi racer Sam Blenkinsop would always be a danger to the podiums
Downhill-Legende und Kiwi Racer Sam Blenkinsop ist immer ein Anwärter aufs Podium.
Many racers were still nursing injuries from practice
Viele der Fahrer kämpften noch immer mit Schrammen und Verletzungen von den Trainingstagen.

In der Frauen-Kategorie blieb das meiste beim Alten: Anne Caroline Chausson und Tracy Moseley (Trek Factory Team) kämpften – wie bereits letztes Jahr – Kopf an Kopf um jede Sekunde. Am Ende konnte sich Anne Caro durchsetzen, die fünf der sieben Stages gewann. Cecile Ravanel (Commencal Vallnord Enduro Team) fuhr den Tag über konstant und konnte sich so den dritten Platz sichern.

Cecile Ravanel looked blisteringly fast on the stages but she could not make up ground on Tracy and Anne Caro
Cecile Ravanel war sah auf den Stages unglaublich schnell aus, doch am Ende reichte es nicht ganz, um Tracy oder Anne Caro zu schlagen.
There were some tough punchy climbs in the stages too
Einige Stages führten über knackige Gegenanstiege.
Anne Caro was on form and wanted the early win
Anne Caro ist in Topform
Anne Caro and Cecile watch Tracy descend in the live video stream, had she done enough?
Anne Caro und Cecile beobachten Tracy in der letzten Stage – würden ihre Zeiten bestand haben?
Tracy knows she is in for another fight this year
Tracy gilt auch dieses Jahr wieder als eine Favoritin für den Gesamtsieg.
Will Tracy be able to hold on to this for another year
Wird sie ihre Führung ein weiteres Mal verteidigen können?

Doch obwohl die “alte Garde” die Podiumsplätze unter sich aufteilte, fanden sich auch einige noch unbekannte Namen in den Top 10. So bewies die Neuseeländerin Meggie Bichard, dass sie ihren Wildcard-Startplatz mehr als verdient hat und landete auf einem soliden fünften Platz – mit weniger als einer Minute Abstand auf Anneke Beerten (Specialized Racing Team) auf Platz vier. Ines Thoma (Canyon Factory Enduro Team), Rosara Joseph, Lorraine Truong (BMC Factory Trailcrew) und Local Sasha Smith vervollständigten die Top10.

Rachael Gurney dropping into Stage 3's loam
ENDURO Dauertesterin Rachael Gurney auf Stage 3
What a way to finish a race, flat out in front of a huge crowd
Im Zielbereich empfingen zahlreiche Zuschauer die erschöpften Fahrer.
Spectators lined the stages all day, especially the final stage
An jeder Stage hatten sich Zuschauer eingefunden.

Anne Caroline Chausson über ihren Sieg: “Ich bin sehr glücklich – es ist immer besser, direkt mit einem Sieg in die Rennsaison zu starten. Was war ein langer Tag und ein hartes Rennen für jeden, das wichtigste war, auf dem Bike zu bleiben. Ich hatte einige gute Runs und einige nicht ganz so gute. Es waren Fehler dabei, aber zum Glück keine größeren Crashes.”

Bei den Herren gab es schon im Vorfeld die erste große Überraschung als amtierender World Champion Jared Graves (Yeti/Fox Shox Racing Team) bekannt gab, dass er aufgrund einer Schulterverletzung nicht starten kann.

Ganz anders sah es aber bei Jerome Clementz und Fabien Barel (Canyon Factory Enduro Race Team), die sich mit ihrem Erfolg in Rotorua nach ihren Verletzungen in der letzten Saison endgültig zurückmelden. Wyn Masters (Team Bulls) aus Neuseeland fuhr auf sein erstes EWS Podium und begeisterte seine zahlreichen Fans am Streckenrand mit einem dritten Platz. Für Downhill Kollegen Sam Hill (Chain Reaction/Nukeproof) war es ebenfalls sein erstes EWS-Rennen – ein Stage-Sieg und ein 9. Platz am Ende. Platz vier ging an Justin Leov (Trek Factory Racing).

Wyn Masters was on fire, finishing 3rd overall
Wyn Masters bewies Klasse und überraschte viele mit einem dritten Platz!
Amaerican Curtis Keene got his rodeo skills tested on this section
US-Racer Curtis Keene scheint ein umfangreiches Rodeo-Training gehabt zu haben…
Rumour was that this would be the year of the young guns, but experience paid in the end. Martin Maes will have his day
Viele rechneten damit, dass dieses Jahr die Young Guns dominieren würden, doch am Ende zahlte sich doch Erfahrung aus. Doch der Tag von Martin Maes kommt bestimmt!
Jerome looked so smooth through all the stages, taking a clear victory
Jerome begeisterte die Zuschauer mit seinem absolut flüssigen Fahrstil.
Cedric Ravanelle smashing into the forest loam
Cedric Ravanelle schießt durch den Regenwald
New Cube signing Greg Callaghan galloped his way to 10th, just ahead of team mate Nico Lau
Creg Callaghan, der Neuzugang im Cube Team, wurde 10. kurz vor Teamkollegen Nico Lau.
This root section caught everyone out, Damien Oton getting caught up
Diese Wurzelsektion forderte viele Opfer – hier hebelt sich Damien Oton aus.
Jerome watches the timing to see if he had done enough - he killed it
Jerome beobachtet das Timing um zu sehen, ob seine Zeit bestand haben kann – sie hat!

Nicht unerwähnt bleiben sollte auch Florian Nicolai (Rocky Mountain URGE bp Rally Team), der nach fünf schnellen Stages die Bestzeit in der sechsten aufstellte und nur durch einen Platten in der siebten Stage aufgehalten wurde – am Ende ein beeindruckender fünfter Platz!

Florian Nicolai was loose as a goose all day - amazingly fast
Florian Nicolai ließ es den ganzen Tag fliegen!
But a puncture would seal his fate on the final stage
Ein Platten in der letzten Stage beerdigte seine Siegchancen.
Remember this face, he will win an EWS soon
Merkt euch diesen Typen, er wird bald eine Enduro World Series gewinnen!

Jerome Clementz: “Ich hatte einen super Tag, die Strecke hat gut gefallen und genau zu meinem Fahrstil gepasst. Ich habe versucht, taktisch zu fahren und lieber sicher als komplett am Limit zu fahren um keinen Sturz zu riskieren. Das hat gut geklappt und am Ende für den ersten Platz gereicht. Es tut immer gut, die Saison mit einem Sieg zu beginnen, das gibt Selbstvertrauen und reduziert den Druck für die weiteren Rennen.”

Everyone was stoked that Jerome took the win, the peoples champion
Jeder gönnte Jerome den Sieg

In der neuen U21-Kategorie sicherte sich Georgie Petrie aus Neuseeland den Sieg bei den Damen, schnellster U21-Mann war der Franzose Adrien Dailly. Enduro World Series Managing Director Chris Ball kommentiert: “Was für eine Saisonauftakt! Von Anfang an wollten wir die Enduro World Series nach Neuseeland bringen, besonders wegen der grandiosen Trails und der starken Szene vor Ort. Die Zuschauer waren weltklasse – der perfekte Platz für das erste Rennen der Saison!

A true professional fan,  this guy had his heckling on lock down.
Ein echter Profi-Fan!
There were spills aplenty, but most came up smiling
Es gab viele Crashes, doch die allermeisten gingen glimpflich aus.
The day was tough with long transitions in the forest heat
Ein harter Tag mit langen Transfers durch die Hitze des Dschungels
Media lined every corner, enduro is big business now
Media-Crews an jeder Ecke, Enduro ist Big Business!
Even the pros were going down hard, clean kit was a rarity
Selbst viele der Pro-Rider stürzten, kaum einer kam mit sauberen Trikot ins Ziel.
The future of enduro
Zu Zukunft des Sports
This local lad was more stoked than anyone
Erfolgreicher Autogrammjäger

Die vollständigen Ergebnislisten findet ihr hier.

Die Teamwertung geht an das Canyon Factory Enduro Team. Der nächste Stopp der Enduro World Series findet am 24. Mai in Irland statt.

Text:EWS / Aaron Steinke Fotos:Trev Worsey


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Über den Autor

Aaron Steinke

Aaron war der erste Mitarbeiter unseres Unternehmens, hat es tatkräftig mit aufgebaut und dabei den Auftritt und die Ausrichtung unserer Magazine maßgeblich mitgeprägt. Seit Mitte 2020 verfolgt er eigene Projekte, berät und unterstützt uns aber weiterhin bei Marketing- und Technik-Themen. Viele Jahre lang konnte man Aaron vor allem auf spaßorientierten Enduro-Rennen finden, in letzter Zeit auch vermehrt auf dem Rennrad – es lebe die Freiheit auf zwei Rädern!