The Lab: E*thirteen Vario Infinite Dropper Post im Test – Einstellbarer Stützenhub trifft perfekte Remote

Variostützen bekommen nicht die Anerkennung, die sie als Bike-Komponente verdienen. Dabei haben nur wenige Parts einen so großen Einfluss auf das Fahrverhalten – sprich Bewegungsfreiheit. Die günstige E*thirteen Vario Infinite-Sattelstütze verspricht, den Sattel so weit abzusenken wie nur möglich. Ob das auch nach 10 Monaten im Dauertest noch immer gelingt?

Absenkbare Sattelstützen sind an Trail- und Enduro-Bikes – zum Glück – der Standard und in Sachen Zuverlässigkeit, Funktion und vor allem verfügbaren Hub haben sie in den letzten Jahren noch einmal einen riesigen Schritt nach vorne gemacht. Nicht unbeteiligt an der Entwicklung sind auch die Bike-Hersteller selber, die dank immer niedrigerer Sitzrohre die Bewegungsfreiheit auf dem Bike erhöhen wollen und bereits in den ersten Serien-Bikes auf Sattelstützen mit bis zu 200 mm Hub setzen. Was also tun, wenn ihr den Sattel an eurem Mountainbike noch weiter absenken wollt, als ihr es bisher könnt? Denn vor allem bei Mountainbikes mit relativ langem Sitzrohr und/oder beschränkter Einstecktiefe erfordert es einiges an Überlegungen und Berechnungen, um im Voraus herauszufinden, welche Variostütze sinnvoll in den Rahmen passt und dabei möglichst viel Hub bereitstellt. Mit genau diesem Problem macht die 209 € (+49,90 € Remote) günstige E*thirteen Vario Infinite Schluss: Denn mit einem ebenso simplen wie cleveren System könnt ihr den Stützenhub in 5-mm-Schritten um bis zu 30 mm absenken. Wenn euch die 180-mm-Stütze nur einen Tick zu lang ist, könnt ihr sie in weniger als 30 Sekunden auf beispielsweise 175 mm Hub kürzen. Die Stütze ist sowohl in 30,9 mm als auch 31,6 mm Durchmesser erhältlich und kommt entweder als Version mit 150 mm (auf 120 mm reduzierbar) oder wie unser Testmodell mit 180 mm Hub (auf 150 mm reduzierbar).

Der Stützenkopf der E*thirteen-Variostütze ist kompakt und ermöglicht es so, den Sattel sehr weit nach vorne zu schieben. Auch unser Testchef Felix hat so den relativ flachen Sitzwinkel seines Cannondale Jekyll Race-Bikes kompensiert und kann an steilen Rampen noch zentraler im Bike sitzen. Kritik muss die Vario Infinite aber für das deutliche radiale Spiel einstecken, das auch im Sattel sitzend noch zu spüren ist. Immerhin hat sich das Problem über den Testzeitraum von 10 Monaten nicht verschlechtert.

Die Montage der E*thirteen Vario Infinite gestaltet sich problemlos. Wie bei den meisten Variostützen ist vor allem die Zugverlegung in Abhängigkeit des Bike-Rahmens die entscheidende Herausforderung. Dank Matchmaker-Schelle ist der 1x Lever mit allen SRAM-Bremsen kompatibel und sorgt für ein aufgeräumtes Cockpit. Wer – wie unser Testchef Felix – auf die Kombination mit Shimano-Bremsen setzt, kann dank zahlreicher Klemmpositionen dennoch zur perfekten Hebel-Ergonomie im Cockpit kommen. Denn neben der Klemmung lässt sich obendrein auch die Hebelweite an die persönlichen Vorlieben anpassen. In Kombination mit dem Griptape auf dem Hebel findet der linke Daumen so auch im Eifer des Trail-Gefechts immer zum Ziel. Bemerkenswert sind die geringen Bedienkräfte und das schnelle Ansprechen der Vario Infinite, die auch nach 10 Monaten ohne jegliche Pflege und mit viel Schlammbeschuss zuverlässig und schnell arbeitet.

Stützenhub ist durch nichts zu ersetzen, außer durch mehr Stützenhub! Auch wenn die E*thirteen Vario Infinite „nur“ 180 mm Hub bietet, kann sie genau DIE richtige Stütze zum Nachrüsten an eurem Bike mit langem Sitzrohr sein. Denn dank des werkzeuglos veränderbaren Hubs könnt ihr das Maximum an verfügbarem Stützenhub rausholen. Die 1x Remote ist in Sachen Ergonomie und Bedienung absolute Spitze und lässt uns in Kombination mit dem super fairen Preis über das radiale Spiel hinwegsehen.

Tester Felix
Dauer 10 Monate
Preis 209 € (Stütze); 49,90 € (Remote)
Gewicht 617 g (Stütze); 72 g (Remote)
Mehr Infos Hersteller Website

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Text: Felix Stix Fotos: Peter Walker