Ausgabe #051 News Test

The Lab: Thule RoundTrip – Gut sortierter Fahrrad-Seesack?

Ist es möglich, das Chaos, das meistens in Duffel Bags herrscht, zu ordnen? Unser Redakteur Peter hat den Thule RoundTrip-Fahrrad-Seesack ein Jahr lang auf unterschiedlichste (Road-)Trips mitgenommen. Hier erfahrt ihr, ob die Tasche ihm dabei geholfen hat, besser organisiert unterwegs zu sein und nichts zu vergessen.

Thule RoundTrip | Tester Peter | Testdauer 12 Monate | Größee 55L | Preis 119,95 € | Hersteller-Website

Man braucht schon einfach viel Zeug, wenn man über das Wochenende oder auch nur nach dem Feierabend eine Runde Trails shredden geht. Und wenn man tatsächlich alles dabei hat, heißt das natürlich noch lange nicht, dass man auch findet, was man gerade in den Untiefen seiner Reisetasche sucht. Wie oft ist es euch schon passiert, dass alle eure Freunde bereits auf euch warten und ihr – kurz vor einem Nervenzusammenbruch – noch ein Multitool herauskramen wollt oder die fehlende Socke sucht? Um diese Situation zu vermeiden, hat Thule den RoundTrip-Fahrrad-Seesack herausgebracht, bei dem die Unterteilung des Hauptfachs in kleinere Zelltaschen helfen soll, die Ausrüstung gut organisiert aufzubewahren. Mit einer Größe von 55 Litern bietet die Tasche viel Platz für Klamotten und auch Knieschoner, Hip Pack und Helm können untergebracht werden. Mit den Maßen von 67 x 36 x 30 cm ist sie damit allerdings zu groß, um bei einem Flug als Handgepäck zu gelten.

Außen befinden sich drei Reißverschlussfächer:

  • ein kleines, das am besten für Geldbeutel oder Schlüssel geeignet ist
  • ein großes mit Netztaschen und Gummischlaufen, in dem Werkzeuge, Snacks oder sonstige Kleinteile einsortiert werden können
  • ein Schuhfach mit zwei kleinen Lüftungsöffnungen und wasserdichtem Innenfutter

Eure Brille könnt ihr in einer dafür vorgesehenen Zelltasche unterbringen und in der großen Klappe befindet sich ein Fach mit einem kleinen Lüftungsloch für schmutzige Wäsche. Zum Transport hat die Tasche einen diagonal angebrachten, abnehmbaren Strap. Der Seesack ist in Schwarz und Anthrazitgrau erhältlich und kostet 119,95 €.

Die Zelltaschen im Hauptfach behalten alles an Ort und Stelle.
Die Tasche hat genug Platz für mehrere Outfits.

Das Duffel Bag hat wirklich viel Platz für Klamotten und durch die unterschiedliche Größe der Unterteilungen kann vom Handschuh bis zur Jacke alles ordentlich verstaut werden. Es ist hier aber auf jeden Fall sinnvoll, die Kleidung zu rollen, damit sie gut in die Unterteilungen hineinpasst. Auch wenn Hineinstopfen funktioniert, so macht es doch die schöne Ordnung optisch ziemlich kaputt – und wer will schon mit zerknitterten Klamotten über die Trails jagen? Die Unterteilungen sind unten offen, das bietet zwar mehr Flexibilität beim Packen, hat jedoch zur Folge, dass kleine Gegenstände von Fach zu Fach rutschen können und am Ende nicht mehr da sind, wo ihr sie hingepackt habt. Indem diese direkt in die dafür vorgesehenen Netztaschen gepackt werden, kann das Problem jedoch einfach umgangen werden. Das Schuhfach ist geräumig und fasst sogar die Treter von Peter, die mit Größe 47 wahrscheinlich auch Hagrid dem Halbriesen passen würden. Durch die wasserdichte Auskleidung könnt ihr eure schmutzigen Schuhe ohne Probleme einpacken und das Fach später leicht reinigen. Das Brillenfach ist gut gepolstert und schützt eure Brille davor, von anderen Gegenständen zerkratzt zu werden.

Die Tasche verfügt über ein separates, ausgekleidetes Schuhfach.
Fixierung des Umhängestraps funktioniert mit einem Klettverschluss.
Alle nötigen Kleinteile sind gut aufgeräumt.

Der Umhängestrap ist komfortabel und das Polster kann am Ende mit einem Klettverschluss befestigt werden, sodass man sich die Tasche einfach über die Schulter werfen kann. Doch für längere Strecken zu Fuß oder auf dem Bike ist es leider nicht sehr bequem und hier wären zusätzliche Gurte praktisch, um die Tasche wie einen Rucksack tragen zu können. Das Wäschefach ist auf jeden Fall nach jeder Trail-Runde sehr willkommen, jedoch ist es relativ klein. Das heißt, Socken, Unterwäsche oder leichte Jerseys haben gut Platz, aber größere Teile wie Hosen oder Jacken nicht. Für matschige Regen-Sessions im Winter ist das Fach also leider nicht hilfreich. Auch das Helmfach ist nicht das größte: Zum Transportieren einer Halbschale ist es zwar optimal, für einen Fullface jedoch zu klein. Die Verarbeitung ist hochwertig und auch nach 12 Monaten intensiver Nutzung laufen die Reißverschlüsse noch alle einwandfrei.

Der Thule RoundTrip-Fahrrad-Seesack bietet Platz und ausreichend Unterteilungen, um Kleidung, Mountainbike-Essentials und Snacks gut sortiert aufzubewahren. Es gibt viele sinnvolle, fahrradspezifische Details, jedoch fallen Helm- und Wäschefach etwas klein aus. Lagert ihr Kleinteile in den vorgesehenen Bereichen und stören euch die fehlenden Schultergurte nicht, kann die Tasche ein treuer Begleiter für Wochenendtrips werden und verspricht durch die hochwertige Verarbeitung eine lange Lebensdauer.

Tops

  • ausreichend Platz für Klamotten und Bike-Stuff
  • Taschensystem ermöglicht viel Ordnung
  • hohe Verarbeitungsqualität

Flops

  • keine Schultergurte
  • Fächer für Helm und Schmutzwäsche fallen etwas klein aus

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Text: Simon Kohler Fotos: Julian Schwede