TIME ist ein Hersteller aus dem Süden Frankreichs, der 1986 gegründet wurde und Pedale für Road-, XC- und Enduro-Bikes fertigt. Vor rund zwei Jahren wurden sie aufgekauft und gehören nun zum Komponenten-Riese SRAM. Wir haben die SPECIALE 12 im Vergleich gegen fünf andere Klickpedale getestet.

Preis 290,00 € | Gewicht pro Paar 404 g | System TIME | Float 5°| Auslösewinkel 10°/13°/17° |
Q-Faktor 54 mm | Hersteller-Website

Das TIME SPECIALE 12 ist das Enduro-Pedal im Lineup der SRAM-Tochter. Der Pedalkörper besteht aus Alu und der Klick-Mechanismus ist elegant in die Pedalform integriert. Damit ist das TIME mit gerade einmal 404 g pro Paar das zweitleichteste Pedal im Test. Nur das filigrane HT kann das Gewicht noch unterbieten. Doch das hat auch seinen Preis und so schlägt das SPECIALE 12 mit deftigen 290 € zu Buche – der Höchstwert in unserem Test. Die günstigeren SPECIALE 8 kosten zwar nur 158 €, bieten aber auch eine kleinere Plattform. Beide Varianten setzen auf das TIME-eigene Klicksystem, das hinten fixiert ist, während der vordere Teil von einer Feder gespannt wird. Genau umgekehrt zu dem beliebten Shimano SPD-System. Die Federhärte der TIME ist mit einer kleinen Schraube einstellbar, es gibt allerdings nur drei Stufen und die Unterschiede dazwischen sind auf dem Trail kaum zu spüren. Der Float der Pedale liegt bei 5°, je nach Cleat kann der Auslösewinkel zwischen 10°, 13° und 17° gewählt werden. Jedoch lassen sich die Cleats nicht nach links und rechts verschieben, eine Feineinstellung der Standbreite ist also nicht möglich. Pro Seite befinden sich vier Pins, die von oben mit einer Madenschraube befestigt werden. Im Falle einer Beschädigung lassen sie sich deshalb nur noch sehr schwer verstellen. Zudem werden sich Heim-Schrauber ärgern, denn zum Öffnen der Pedale wird SPECIALE-Werkzeug benötigt.

Die seitliche Abdeckung sieht schick aus, man braucht allerdings Spezialwerkzeug, um die Pedale zu öffnen.
Durch den hakeligen Einklick-Vorgang zerkratzt der schöne Alu-Körper der SPECIALE 12 schnell.

Das TIME SPECIALE 12 auf dem Trail

Das Einklicken in die TIME SPECIALE 12 ist hakelig. Durch den feststehenden, hohen hinteren Teil des Klick-Mechanismus findet man die Feder schwieriger und rutscht darüber hinweg, ohne dass man in das System hineinkommt. Auch nach mehreren Monaten Testdauer konnte sich somit keiner der Tester so richtig mit dem Klick-Mechanismus anfreunden. Zudem zerkratzt der schicke Alu-Körper bei den vergeblichen Einklick-Versuchen hinter der Feder. Wenn man erstmal im Klicksystem drin ist, haben die Pedale ein angenehmes, freies Float-Gefühl, das sich ähnlich anfühlt wie das der HT. Man kann den Fuß im Rahmen des Float also ungehindert bewegen, spürt aber eindeutig, ob man ein- oder ausgeklickt ist. Die Selbstreinigung der SPECIALE 12 ist gut, da Schmutz durch die offene vordere Feder beim Einklicken nach vorne herausgedrückt wird. Allerdings ist der Pedalkörper filigran und wir haben bereits bei einem unspektakulären Aufsetzer eine ordentliche Macke reingefahren. Durch die große Standfläche und höhenverstellbaren Pins hat man jedoch guten Halt auf den Pedalen, auch wenn man nicht eingeklickt ist.

Die TIME SPECIALE 12 sehen schick aus und gehören zu den leichtesten Pedalen im Test. Der Preis von 290 € ist aber dennoch deftig. Die Pedale setzen auf ein eigenes Klicksystem, bei dem die Federhärte eingestellt werden kann und der Ausklick-Winkel mit verschiedenen Cleats variiert. Zwar ist das Klick-Feeling durchaus angenehm, allerdings ist der Eintritt in die Pedale knifflig. Die SPECIALE 12 bieten eine gute Selbstreinigung, weisen aber nicht die beste Haltbarkeit auf.

Tops

  • geringes Gewicht
  • gute Selbstreinigung

Flops

  • hoher Preis
  • Federhärtenverstellung ohne großen Effekt
  • hakeliges Einklicken

Mehr Informationen findet ihr unter www.sram.com.


Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Die besten Pedale für Mountainbiker

Alle Pedale im Test: Acros Klickpedal | Crankbrothers Mallet E LS | Hope Union | HT T2 | Shimano XT PD-M8120 | TIME SPECIALE 12 | Chromag Dagga | Crankbrothers Stamp 7 |
Hope F22 | Look Trail Fusion | Nukeproof Horizon Pro Sam Hill | OneUp Composite Pedal | Race Face Atlas | Sixpack Kamikaze RA | SQ Lab 50X | Tatze Link Composite |


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Text: Simon Kohler Fotos: Jan RIchter

Über den Autor

Simon Kohler

Simon liebt Geschwindigkeit. Als Downhill Skater ist er lange Zeit Rennen gefahren und mit seinem Longboard Alpenpässe runtergeknallt. Inzwischen hat er vier gegen zwei Reifen eingetauscht und heizt jetzt mit seinem Mountainbike auf Trails und Bikepark Lines. Bei verschiedensten Roadtrips durch die Alpen hat er seither einige der feinsten Trails Europas ausgekostet. Da er einige Zeit in Österreich gelebt hat, kennt er zudem die lokalen Bikeparks wie seine Westentasche. Durch sein Ingenieurstudium und seine Liebe zum Detail ist er ein echter Technik-Nerd und testet jetzt als Redakteur die aktuellsten Bikes und Parts auf Herz und Nieren. Als Frühaufsteher und selbsterklärter Müsli-Connaisseur lebt er sein Leben frei nach dem Motto „Powered by Oats. And also Legs.“