Die Jury des Design & Innovation Award 2015 – Joe Parkin
Ein Highlight im Jahreskalender der Bike-Industrie steht kurz vor der Tür: In wenigen Wochen findet der Design & Innovation Award 2015 statt. Ab Ende nächster Woche wird unser 25-köpfiges Team die spannendsten 2015er-Produkte in Südtirol ausgiebig testen und analysieren. Unsere Mission ist es, die innovativsten und besten Produkte sowie Technologien der Welt auszuzeichnen. Dabei unterstützt uns eine ausgewählte Jury aus sechs der kompetentesten, einflussreichsten und scharfsinnigsten Köpfen der Bikebranche.
Das erste Jurymitglied, das wir euch heute vorstellen möchten, ist gleiche eine echte Legende: Der 47 Jahre alte Ex-Racer ist nicht nur im Topfeld der bedeutendsten Rennrad-Rennen wie dem Paris-Roubaix gestartet, sondern war auch in der Mountainbike-Rennszene von Anfang an mit dabei. Er ist bekannt als einer der einflussreichsten Bike-Journalisten, so war er jahrelang Chefredakteur der BIKE USA. Wir dürfen vorstellen: Joe Parkin!
Im Alter von drei Jahren begann der in Pontiac (Michigan, USA) geborene Joe das Biken und hat seitdem als Profi an über 1000 Rennrad-, Mountainbike- und Cyclocrossrennen teilgenommen. Er ist die Definition eines vielseitigen Racers: Racen, Reisen, Entdecken und dabei jede Menge wertvolle Erfahrungen sammeln. Joe hat ein Auge für Details – nicht nur weil er früher auch Sportschütze (long-range riffle) war.
Wir haben uns mit Joe zusammengesetzt, um ihn besser kennenzulernen und herauszufinden, was er zur Jury beiträgt.
Hi Joe, wie beurteilst du den aktuellen Status der Designs und den Innovationsgrad in der Mountainbikebranche allgemein?
Super und super spannend – es scheint als durchlebt der Sport gerade eine exte Renaissance! Allerdings wäre es klasse, wenn die Industrie es vermehrt schaffen würde, viele der aktuellen Entwicklungen auch zu einem geringeren Preis anbieten zu können.
Wie schätzt du die Rolle von Racern bei der Entwicklung und Bewertung neuer Produkte ein?
Das ist ein zweischneidiges Schwert: Zwar können Racer sich durch die schiere Menge an Zeit, die sie mit Biken verbringen, super auf ein Rad einstellen, allerdings können sie aufgrund von Sponsorings nicht immer das bestmögliche Produkt fahren. Dadurch sind sie auch sehr verzeihend und fokusieren sich auf die Stärken eines Produktes während die die Schwächen ignorieren oder durch ihr Können ausgleichen.
Warst du schonmal an der Entwicklung eines Produktes beteiligt?
Während ich für Castelli gefahren bin, habe ich bei der Entwicklung einiger Bekleidungsprodukte mitgeholfen. Außerdem war ich an einigen Protektoren für Troy Lee Designs/Shock Doctor beteiligt. Dort war ich auch Produktmanager für das Eject Helmet Removal System.
Was reizt dich an Produkten rund ums Mountainbiken?
Mich fasziniert, dass ihr Limit lediglich auf durch die Vorstellungskraft der Designer und Entwickler begrenzt ist und dass die Produkte eine spürbare Auswirkung für den Nutzer haben. Anders als viele Rennrad-Produkte, ist es im MTB-Bereich sehr einfach zu erkennen, was einem die Produkte in der Praxis bringen und wie sie die Fahreigenschaften beeinflussen.
Was sind für die die Anforderungen an Award-Gewinner?
Allgemeine Performance, Einfache Bedienung, Zuverlässigkeit und ein gutes Produktdesign.
Welche bahnbrechende, neue Entwicklung wünscht du dir als nächstes herbei?
Ich wünsche mir, dass wir bald hochperformante Produkte sehen, die sich auch ein durchschnittlicher Fahrer leisten kann. Langweilige Antwort, ich weiß!
Was denkst du über E-Mountainbikes und wie schätzt du ihre weitere Entwicklung ein?
E-Mountainbikes haben großes Potential, Leute (wieder zurück) zum Biken zu bringen, könnten auch das ein oder andere Shuttle ersetzen und bergen jede Menge Spaß Potential. Allerdings muss man besonders mit E-Mountainbikes darauf achten, dass die Fahrer die grundlegenden Trailregeln kennen und danach handeln um weitere Trailsperrungen zu vermeiden.
Mehr Infos zum Design & Innovation Award 2015 und den weiteren Jury-Mitgliedern findet ihr hier: dia2015.enduro-mtb.com
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