Der Fokus vieler Bike-, Laufrad- und Reifenhersteller liegt auf der diesjährigen EUROBIKE klar auf der neuen Plus-Reifengröße. Neben den großvolumigen Reifen lassen sich am Stand vom deutschen Hersteller Schwalbe aber auch Neuerungen im Segment „normalgroßer“ Reifen finden. Für 2016 wurde das Konzept des Fat Alberts komplett überdacht: Erstmals kommt er mit unterschiedlichem Profil und Reifenmischung für Vorder- bzw. Hinterrad.

Schwalbe Fat Albert First Look (1 von 13)

2016 unterscheidet sich der Fat Albert im Profil für Vorder- und Hinterreifen.

Schon beim ersten Blick auf das Profil der neuen Fat Albert-Reifen fallen die grundlegenden Änderungen auf. Vorder- und Hinterreifen besitzen jetzt ein eher Schwalbe-untypisches Profil, geprägt von abgerundeten und weit voneinander entfernten Stollen. Der Traditionshersteller entfernt sich so von eigenen Grundsätzen, die bislang sofort am motocrossähnlichen Profil mit kantigen Stollen erkennbar waren.

Hauptverantwortlich dafür ist der Entwickler, Querdenker und Fahrradguru Gerrit Gaastra, der schon in der Vergangenheit öfter mit neuen Konzepten Bewährtes in Frage gestellt hat.

Schwalbe nahm das Konzept auf und testete es – Resultat ist der neue Fat Albert Front & Rear. Die neuen, abgerundeten Stollen sollen Bremstraktion schaffen, auch wenn das Rad einmal nicht zu 100 % in Fahrtrichtung steht. Der Rollwiderstand wird dabei laut Schwalbe nicht erhöht.

Schwalbe Fat Albert First Look (was fehlte)

Das Profil des Fat Albert Front.

Vorderreifen

Die in Laufrichtung angelegten Stollen sind weit voneinander entfernt platziert. So soll der Reifen besonders gut rollen, sich nicht mit Lehm zusetzen und vor allem guten Seitenhalt bieten. Die weiche TrailStar-Mischung soll den Grip weiter erhöhen. Besonders am Vorderreifen ist das neue Konzept abgerundeter Stollen gut zu erkennen. Sie sind auf der Innenseite gewellt und sollen so die Traktion in sämtlichen Radstellungen verbessern.

Schwalbe Fat Albert First Look (4 von 13)

Das Profil des Fat Albert Rear.

Hinterreifen

Am Hinterrad sind die Stollen quer zur Laufrichtung angeordnet, um möglichst viel Kraft auf den Untergrund zu bringen und maximalen Vortrieb bzw. Verzögerung zu generieren. Ähnlich wie am Vorderreifen wurde auch am Hinterrad bei den Schulterstollen nicht an Material gespart.
So dürfte der Grip im Grenzbereich erhöht worden sein und die Kombination aus Fat Albert Front & Rear wird dadurch für den Trail-, aber auch für den leichten Enduro-Einsatz interessant.

Um den höheren Rollwiderstand der quer angeordneten Stollen am Hinterreifen zu kompensieren, kommt der Fat Albert Rear in der härteren PaceStar-Mischung. Sie soll außerdem um einiges haltbarer sein.

Schwalbe Fat Albert First Look (6 von 13)

Auch am Fat Albert kommen Schwalbes bewährte TubelessEasy- und SnakeSkin-Technologie zum Einsatz.

Die Kombination aus Fat Albert Front & Rear soll eine Allround-Reifenkombination für sämtliche Bodenbeschaffenheiten und Bedingungen sein. Sie ist somit besonders gut für den Trail-Einsatz geeignet. Die stabile SnakeSkin-Karkasse kommt bei beiden Reifen zum Einsatz und soll vor Durchschlägen schützen – die TubelessEasy-Technologie ermöglicht den Aufbau ohne Schläuche.

Fakten

Preis: 57,90 €
Gewicht: 780 g (29″), 740 g (27,5″)
Breite: 2,35″
Größe: 29″/27,5″
Verfügbarkeit: ab Anfang 2016

Mehr Informationen: schwalbe.com

Text: Daniel Schlicke Bilder: Christoph Bayer


Hat dir dieser Artikel gefallen? Dann würde es uns sehr freuen, wenn auch du uns als Supporter mit einem monatlichen Beitrag unterstützt. Als ENDURO-Supporter sicherst du dem hochwertigen Bike-Journalismus eine nachhaltige Zukunft und sorgst dafür, das die Mountainbike-Welt auch weiter ein kostenloses und unabhängiges Leitmedium hat. Jetzt Supporter werden!

Über den Autor

Aaron Steinke

Aaron war der erste Mitarbeiter unseres Unternehmens, hat es tatkräftig mit aufgebaut und dabei den Auftritt und die Ausrichtung unserer Magazine maßgeblich mitgeprägt. Seit Mitte 2020 verfolgt er eigene Projekte, berät und unterstützt uns aber weiterhin bei Marketing- und Technik-Themen. Viele Jahre lang konnte man Aaron vor allem auf spaßorientierten Enduro-Rennen finden, in letzter Zeit auch vermehrt auf dem Rennrad – es lebe die Freiheit auf zwei Rädern!