Das SCOTT Genius 910 hat seine Qualitäten bereits bei einem Einzeltest in der Ausgabe #009 unter Beweis stellen müssen und da es auch diesmal hervorragend ins Anforderungsprofil des Vergleichstest gepasst hat, waren wir gespannt wie sich das Rad im direkten Vergleich mit der Konkurrenz schlagen würde.

Dieser Test ist kein Einzeltest sondern Teil des Trailbike-Vergleichstest, der in ENDURO Ausgabe #011 erschienen ist. Den Hauptartikel findet ihr hier. Zu den einzelnen Bikes gelangt ihr hier: Cube Stereo 120 HPC Race 29 | Scott Genius 910 | Rocky Mountain Instinct 950 MSL | Trek Fuel EX 9 29 | Specialized Stumpjumper FSR Elite 29 | Giant Trance Advanced | Mondraker Factor XR

Scott Genius 910 Enduro Magazine (3 von 7)

Komplett in Schwarz präsentiert sich das SCOTT. Effekthascherei hat es nicht nötigt, denn die Austattungsliste wirkt sehr durchdacht und hochwertig. Für Schaltvorgänge zeigt sich eine komplette Shimano-XT-Gruppe verantwortlich, ebenso für die Verzögerung. Für konstante Performance der Bremsen sorgen 180 mm große Bremsscheiben. Die restlichen Parts passen nicht nur optisch sehr gut ins Gesamtbild, sondern überzeugen auch mit solider Funktion. So findet beim Genius 910 neben einer RockShox-Reverb-Stealth-Sattelstütze sowohl ein Syncros-Cockpit, wie auch Syncros-Laufradsatz Anwendung. Für unseren Test wurde seitens des Herstellers allerdings der serienmäßige 80-mm-Vorbau durch ein Modell mit lediglich 60 mm ersetzt. Ein Upgrade, das wir jedem potentiellen Käufer um die 1,80 m Körpergröße empfehlen können, da sich so das Fahrverhalten bergab einfach und günstig verbessern lässt.

Scott Genius 910 Enduro Magazine (1 von 7)

Dank der von SCOTT patentierten Twinloc-Technologie lässt sich nicht nur das Fahrwerk verhärten, auch der SAG wird im Climb-Modus deutlich reduziert und dadurch die Geometrie für den Uphill optimiert. Eine sehr tretorientierte Sitzposition ist die Folge. Auf Asphalt begeistert das nahezu völlig blockierte Fahrwerk mit extrem viel Vortrieb. Im Gelände, wo neben reiner Effizienz auch Traktion zählt, ist der Traction-Modus mit seinen 90 mm Federweg die erste Wahl. Mittels des Lenkerhebels gelingt diese Anpassung des Fahrwerks augenblicklich.

Für die Abfahrt sollte der Fahrer logischerweise den Descend-Modus wählen, da nur hier die vollen 130 mm Federweg zur Verfügung stehen.
Wie bereits beim Einzeltest überzeugt das Genius 910 auch auf den alpinen Trails Südtirols mit sehr guter Balance. Die FOX-32-FLOAT-Federgabel mit hochwertiger Factory-Kartusche und der speziell entwickelte FOX-Nude-Dämpfer harmonieren sehr gut zusammen. Sehr ausgewogen und gut kontrollierbar lässt das Rad navigieren, ohne den Fahrer mit zuviel Komfort zu verwöhnen. Beide Federelemente verfügen über eine recht progressive Kennlinie, mit deren Hilfe sie viel Feedback vom Untergrund vermitteln und so auch verspielte Fahrmanöver ermöglichen.

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Mit dem Genius 910 lässt sich auf flachen Trails durch pushen viel Geschwindigkeit aufbauen. Präzise und sehr leichtfüßig setzt das Rad Lenkbefehle um und meistert damit selbst engste Streckenabschnitte souverän, ohne dabei bei Highspeed unruhig zu werden.

Scott Genius 910 Enduro Magazine (4 von 7)

Konsequent – SCOTT setzt beim Genius 910 nicht nur auf ein hochwertiges Schaltwerk, auch sämtliche anderen Komponenten des Antriebs sind auf diesem hohen Niveau und überzeugen mit präziser und leichtgängiger Funktion.

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Unnötig – Den kleinen Flip-Chip in der Umlenkwippe, mit dessen Hilfe sich die Geometrie um 0,5° variieren lässt, erachten wir als überflüssig, da das Genius auch in der flachen Einstellung mit hervorragenden Klettereigenschaften überzeugen kann.

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Hochwertig – Die kraftvolle Shimano-XT-Bremse weiß am SCOTT Genius 910 ebenso zu gefallen, wie auch der Twinloc-Hebel mit dessen Hilfe sich das Fahrwerk in Sekundenschnelle an den Untergrund anpassen lässt.

Scott Genius 910 Enduro Magazine (7 von 7)

Kleines Teil – große Wirkung – Im Falle eines Kettenklemmers oder dem Verlust der Kette nach innen schützt eine rot eloxierter Aluminiumplatte den Carbon-Hauptrahmen vor Beschädigungen. Diese kann auf Wunsch auch gegen eine Kettenführung getauscht werden, der ISCG-Aufnahme sei dank.

Fazit

Das SCOTT Genius 910 ist ein pfeilschnelles, flinkes Trailbike, das sowohl bergauf wie bergab überzeugen kann. Es begeistert mit hervorragenden Fahreigenschaften und edlem Finish. Nur hat das Ganze leider seinen Preis, mit 4.299 € war es das teuerste Rad in unserem Test.

Preis: € 4,299

Gewicht: 12.75 kg

Ausstattung

  • Federgabel: Fox 32 Float CTD Factory
  • Dämpfer: Fox Nude
  • Antrieb: Shimano XT
  • Bremsen: Shimano XT
  • Lenker: Syncros FL 1.5, 720 mm
  • Vorbau: Syncros TR 1.5, 60mm (stock 80 mm)
  • Reifen: Schwalbe Nobby Nic Evolution, 2.25″
  • Laufräder: Syncros TR2.0
  • Sattelstütze: RockShox Reverb Stealth, 125 mm

Geometrie

Größen: S / M / L (getestet) / XL | Oberrohr horizontal: 625 mm | Sitzwinkel: 74° | Kettenstrebenlänge: 449 mm | Lenkwinkel: 69° | Radstand: 1.167 mm | Reach: 448 mm | Stack: 618 mm

Dieser Test ist kein Einzeltest sondern Teil des Trailbike-Vergleichstest, der in ENDURO Ausgabe #011 erschienen ist. Den Hauptartikel findet ihr hier. Zu den einzelnen Bikes gelangt ihr hier: Cube Stereo 120 HPC Race 29 | Scott Genius 910 | Rocky Mountain Instinct 950 MSL | Trek Fuel EX 9 29 | Specialized Stumpjumper FSR Elite 29 | Giant Trance Advanced | Mondraker Factor XR


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