Trailbike-Vergleichstest: Das Rocky Mountain Instinct 950 MSL
Das leuchtend grüne Rocky Mountain Instinct 950 MSL war, nicht nur wegen seiner auffälligen Farbe zwischen all den anderen schwarzen und silbernen Rädern des Tests, ein echter Eyecatcher. Auch mit seiner hochwertig anmutenden Verarbeitung und schönen Formgebung begeisterte das Carbon-Bike.
Dieser Test ist kein Einzeltest sondern Teil des Trailbike-Vergleichstest, der in ENDURO Ausgabe #011 erschienen ist. Den Hauptartikel findet ihr hier. Zu den einzelnen Bikes gelangt ihr hier: Cube Stereo 120 HPC Race 29 | Scott Genius 910 | Rocky Mountain Instinct 950 MSL | Trek Fuel EX 9 29 | Specialized Stumpjumper FSR Elite 29 | Giant Trance Advanced | Mondraker Factor XR
Doch der Rahmen des Instinct 950 MSL überzeugt nicht nur für sich allein. Für einen Preis von 3.599 € erhält der potentielle Käufer eine sehr solide und durchdacht wirkende Ausstattung bestehend aus einer 2x10fach SRAM-X9/X7-Schaltung, Avid-Elixir-7-Bremsen und einem schicken Race-Face-Cockpit. Einzig eine Teleskopsattelstütze muss nachgerüstet werden. Dank entsprechender Rahmenvorbereitung kann diese jedoch, wie bei unserem Testmodell, elegant von unten angesteuert werden.
Das wahre Herzstück des Instinct 950 MSL ist das RIDE-9™ genannte System. Hierbei handelt es sich um ein Verstellsystem, mit dessen Hilfe der Fahrer nicht nur die Geometrie, sondern auch die Kennlinie des Hinterbaus anpassen kann. So kann der Lenk- und Sitzwinkel um 1,6° (LW: flach 67,7° / steil 69,3°) und das Tretlager um fast 19 mm (Tretlagerabsenkung 20,7–39,6 mm) variiert werden. Hierzu muss jedoch der Dämpfer gelöst und zwei rechteckige Rahmeninserts gedreht werden. Eine Arbeit, welche man sicher eher selten auf dem Trail direkt durchführt.
Wir entschieden uns für eine eher flache Einstellung mit 68,1° Lenk- und 74,1° Sitzwinkel, sowie einer Tretlagerabsenkung von 34,67 mm und möchten darauf nun bei den Fahreigenschaften Bezug nehmen.
Trotz dieser angesprochenen Einstellungen nimmt man auf dem Rocky Mountain Instinct eine sportlich Haltung ein und pedaliert nicht zuletzt dank des sehr wirkungsvollen FOX-CTD-Systems sehr effizient bergauf. Ist im offenen Modus noch leichtes Wippen zu verzeichnen, verhärtet das Fahrwerk im Climb-Modus nahezu komplett.
Da unser Testbike bereits mit einer RockShox Reverb Stealth ausgestattet war (Abw. von Serie), ist der Sattel für die Abfahrt im Nu versenkt. Speziell in ruppigen Abschnitten vermittelt das Rocky Mountain viel Sicherheit und fährt sich beinahe wie auf Schienen. Dennoch ist das Heck des Rades nicht übermäßig komfortabel und verfügt über eine starke Endprogression, wodurch bei 25 % SAG einiges vom Hub des Dämpfers ungenutzt blieb. Anders die Gabel, ihr fehlt es leider merklich an Druckstufe und so taucht sie bereits sehr früh tief in den Federweg. Ein leicht unpräzises Handling ist die Folge. Dennoch fährt sich das Rad ausgewogen, Überschlagsgefühle sind dank der flachen, ausgeglichenen Geometrie kein Thema und auch in Sachen Handling schafft Rocky Mountain den perfekten Kompromiss aus Laufruhe und Agilität. Selbst bei hohem Tempo bringt das Rad nichts aus der Ruhe, und enge Streckenabschnitte meistert es souverän.
Ride-9 – Dank des von Rocky Mountain RIDE-9™ genannten Systems lässt sich sowohl die Geometrie wie auch Kennlinie des Instinct an persönliche Vorlieben anpassen. Wer mehr dazu erfahren möchte klickt auf ride9.bike.com.
Sehr schick – Zum gelungenen Look des Rock Mountain Instinct tragen auch die innenverlegten Züge bei. Nicht benötigte Eingänge lassen sich mittels kleiner Gummistopfen verschließen, was die aufgeräumte Optik weiter unterstützt.
Mut zur Farbe – Mit der leuchtend grünen Lackierung ist das Instinct 950 MSL ein echter Eyecatcher. Das Ahornblatt signalisiert die Ursprünge der Kult-Schmiede Rocky Mountain – Canada is the place to be.
Stilecht – Was wäre ein Rocky Mountain ohne schicke Race-Face-Anbauteile? Auch beim Instinct bleiben sich die Kanadier treu und verbauen die edlen Parts ihrer Landsleute, wie beispielsweise die legendäre Turbine-Kurbel.
Must have – Eine Teleskopsattelstütze ist ein echtes Must-Have an einem Trailbike dieser Klasse. Beim Nachrüsten ist es wichtig, sich vorher genau zu überlegen, wo man diese am Lenker integrieren möchte, um wie an unserem Testbike eine perfekte Ergonomie zu erzielen.
Fazit:
Even though the chassis doesn’t feel totally harmonious, the Rocky Mountain Instinct 950 MSL still won us over with its balanced overall ride. When planning a purchase of the € 3,599 ‘cult’ bike, make sure you plan your budget to allow for a dropper post upgrade.
Preis: 5,599 €
Gewicht: 13.35 kg
Ausstattung
- Federgabel: Fox 32 Float CTD
- Dämpfer: Fox Float CTD
- Antrieb: SRAM X9/X7
- Bremsen: Avid Elixir 7
- Lenker: Race Face Evolve, 750 mm
- Vorbau: Race Face Evolve, 70 mm
- Reifen: Continental Mountain King, 2.2″
- Laufräder: SunRingle Inferno 25
- Sattelstütze: Race Face
Geometrie
Größen: S / M / L (getestet) / XL / XXL | Oberrohr horizontal: 600 mm | Sitzwinkel: 73,7°–75,3° | Kettenstrebenlänge: 452 mm | Lenkwinkel: 67,7°–69,3° | Radstand: 1.158 mm | Reach: 420–437 mm | Stack: 624–612mm
Dieser Test ist kein Einzeltest sondern Teil des Trailbike-Vergleichstest, der in ENDURO Ausgabe #011 erschienen ist. Den Hauptartikel findet ihr hier. Zu den einzelnen Bikes gelangt ihr hier: Cube Stereo 120 HPC Race 29 | Scott Genius 910 | Rocky Mountain Instinct 950 MSL | Trek Fuel EX 9 29 | Specialized Stumpjumper FSR Elite 29 | Giant Trance Advanced | Mondraker Factor XR
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