Aus dem Magazin | Das Marin Rift Zone 8 im Test
In unserem Gruppentest in Ausgabe #015 ließen wir das Marin Rift Zone 8 gegen sieben andere XC-Fullies antreten und testeten, wie gut es sich für den Enduro-Einsatz eignet. So hat es sich geschlagen:
Marin County in Kalifornien ist erwiesenermaßen der Geburtsort des Mountainbikens. Zwar gab es seit Erfindung des Fahrrads sicherlich auch Leute in anderen Teilen der Welt, die ihre Räder abseits befestigter Straßen eingesetzt haben. Aber hier, auf dem Mount Tamalpais, hat Mountainbiken einen Namen bekommen und wuchs zu einer wahren Bewegung heran.
Das Hauptquartier des Herstellers Marin liegt ein paar Meilen nördlich der Golden Gate Bridge in San Francisco. Es handelt sich um ein großes Büro- und Lagergebäude, das früher mal Probestudio und Lager der amerikanischen Band The Grateful Dead war. Nachdem Marin das Gebäude übernommen hat, soll noch einige Zeit der Geruch von Marihuana in der Luft gehangen haben.
Ähnlich wie die Reaktionen auf die Musik von The Grateful Dead fielen auch die Kommentare zum Marin Rift Zone 8 recht heterogen aus. Manche mochten die klaren Linien und die dezente Optik, andere fanden die Ästhetik des Bikes eher öde. Manche zeigten eine nerdige Begeisterung für die verschiedenen Kabelführungsoptionen, während andere sich mit der Größe und Form des Bashguards am Unterrohr überhaupt nicht anfreunden konnten. Es ging unseren Testern hier ähnlich wie mit Grateful Dead. Entweder man mag‘s oder halt nicht.
Die Liste von Kommentaren zur Optik ließe sich noch lange weiterführen, für das Fahrverhalten des Bikes dagegen fanden sich genau zwei Worte: ausbalanciert und stabil. Für mehrere Testfahrer war das Marin das Bike, mit dem sie sich bei High-Speed oder steilen Abfahrten am sichersten fühlten. Das ist nicht verwunderlich, wenn man sich den 1.145 mm langen Radstand (in M) und den für XC-Verhältnisse recht flachen Lenkwinkel von 69,6° für ein 29er anschaut.
Das Rift Zone 8 ist solide gebaut. Das von Marin IsoTrac getaufte Hinterbau-System verfügt über 110 mm Federweg und wird durch einen FOX FLOAT Performance CTD-Dämpfer kontrolliert. Die Federgabel ist eine FOX 32 Performance TALAS 29. Wie viele Bikes dieser Preisklasse kommt das Rift Zone 8 mit Shimano XT-Bremsen und -Antriebsgruppe. Die Ausstattung wird abgerundet durch Mavic CrossRoc-Laufräder mit sehr griffigen Schwalbe Nobby Nic-Reifen in 2,25″ Breite und einer KS Lev-Teleskopsattelstütze. Ein Manko an der Konstruktionsweise des Bikes ist das trotz Teleskopsattelstütze sehr kurze Sitzrohr, das besonders für Fahrer mit überdurchschnittlich langen oder kurzen Beinen einen möglicherweise zu kurzen Verstellbereich bietet.
Zu welchem Fahrer passt dieses Bike am besten? Wir waren uns einig, dass das Marin ein sehr gutes Einsteigerbike abgibt. Weniger technisch versierte XC-Racer, die sich vom Forststraßen-Marathon in anspruchsvolleres Gelände vorwagen wollen, werden mit diesem sehr gutmütigen Bike ebenfalls glücklich!
Preis: €3999.00
Gewicht: 12.86kg (Without pedals)
Federweg v/h: 120mm/110mm
Ausstattung
Federgabel: Fox32 Talas Performance CTD
Dämpfer: Fox Float CTD Performance Boost Valve
Antrieb: Shimano XT
Bremsen: Shimano XT 180/180
Sattelstütze: Kind Shock LEV Integra
Vorbau: Marin OS
Lenker: Marin
Reifen: Schwalbe Nobby Nic 2.25
Laufradsatz: Mavic CrossRoc
Andere Bikes in diesem Vergleichstest
BMC Fourstroke FS02 / Cannondale Scalpel 2 / Felt Edict 1 29er / Giant Anthem Advanced SX 27.5 / Ibis Ripley / Trek Fuel EX 9.8 / Yeti ASRc.
Mehr Informationen gibt es unter marinbikes.com
Text: Joe Parkin Bilder: Abner Kingman
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