Aus dem Magazin | Im Test: Das Ibis Ripley XC-Bike
In unserem Gruppentest in Ausgabe 015 testeten wir auch das XC-orientierte Ibis Ripley um herauszufinden, wie es sich außerhalb des traditionellen Toureneinsatzes behaupten würde und gingen damit Enduro fahren, um es ans Limit zu kriegen. Lest hier, wie es sich dabei geschlagen hat:
Erinnert sich noch jemand an diese sieben Tour de France-Siege, die Lance Armstrong nicht eingefahren hat? So ähnlich ist es mit dem Ibis Ripley, von dem wir hiermit erklären, dass es trotz allem nicht Testsieger ist. Wir hatten den Herstellern zwar keine wirklichen Grenzen gesetzt, wie weit sie die Bikes modifizieren durften. Wir finden aber, dass eine Federgabel mit 140 mm Federweg und 41 mm breite Felgen (Innenbreite 35 mm) an dem Ibis einen unfairen Wettbewerbsvorteil darstellen. In dieser Kombination katapultieren sie das Bike einfach in eine andere Kategorie (auch preislich).
Ibis wollte eine eierlegende Wollmilchsau erschaffen – ein Bike, das genauso gut darin ist, als Trailbike all die harten Aktionen mitzumachen wie auch als leichtfüßigeres XC zu performen. An diesem Bike sieht man deutlich, wie unterschiedlich die Amerikaner Cross Country interpretieren.
Als das Bike 2013 auf den Markt kam, hatte Ibis bereits 6 Jahre an diesem 29er gearbeitet – ein langer Weg. Wie bei allen Ibis-Bikes ist das Fahrwerk das Ergebnis der Zusammenarbeit mit David Weagle, der durch die DW-Link- und Split-Pivot-Hinterbaukonzepte bekannt geworden ist. Bei seinen Designs ist die Pedaleffizienz durchweg exzellent, so auch hier. Wer noch nie ein Weagle-Bike gefahren ist, wird nach den ersten paar Tritten fast schwören, ein Hardtail unterm Hintern zu haben.
Die Jungs von Ibis haben auf ihre extrem breiten 941-Laufräder 2,35” breite Schwalbe-Reifen (Nobby Nic & Racing Ralph) montiert. Die dadurch erhöhte Rotationsmasse fiel den meisten unserer Testfahrer besonders auf weniger technischen Kletterpassagen deutlich auf. Überall sonst aber wurde die breite Laufrad-Reifen-Kombi für ihre überragende Traktion und die gutmütige „Einfach-Mal-Draufhalten-Einstellung“ gelobt. In Verbindung mit der schluckfreudigen FOX 34-Federgabel mit 140 mm Federweg war das Ibis das potenteste Bike im Vergleichstest. Mit 11,8 kg spielt es im Gewichtsmittelfeld, preislich ist es jedoch in der Champions League anzusiedeln.
Wer sollte dieses Bike kaufen? Wenn ihr ein Mountainbike sucht, mit dem man alles machen kann und das euren XC-, Trail- und zumindest leichten Enduro-Bedürfnissen gerecht wird, dann solltet ihr diesem Bike unbedingt eure Aufmerksamkeit schenken. Ein wahres Allroundbike für schnelle Trails und Abenteuer. Außerdem macht es einfach verdammt viel Spaß.
Preis: €6300.00
Gewicht: 11.82 (Ohne Pedale)
Federweg v/h: 120mm/120mm
Ausstattung:
Federgabel: Fox34 Float CTD Factory FIT Kashima
Dämpfer: Fox Float CTD Boost Valve
Antrieb: SRAM X01
Bremsen: Shimano XT
Sattelstütze: Kindshock LEV
Vorbau: Thomson Elite
Lenker: Easton Haven Carbon
Reifen: Schwalbe Nobby Nic/Racing Ralph
Laufradsatz: Ibis 941
Andere Bikes in diesem Vergleichstest
BMC Fourstroke FS02 / Cannondale Scalpel 2 / Felt Edict 1 29er / Giant Anthem Advanced SX 27.5 / Marin Rift Zone 8 / Trek Fuel EX 9.8 / Yeti ASRc.
Mehr Informationen gibt es unter ibiscycles.com
Text: Joe Parkin Bilder: Abner Kingman
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