Ben-E-Bike stellt das TWENTYFOUR-SIX E-POWER FS-Fully als leichtes und kindgerechtes E-Bike mit Tourentauglichkeit und gleichzeitig den nötigen Qualitäten für den Bikepark vor. Ein eierlegendes Wollmilchferkel auf zwei Rädern also? Leider kann das Kinderfahrrad nicht all seine Versprechen halten.

Ben-E-Bike TWENTYFOUR-SIX E-POWER FS
Ben-E-Bike TWENTYFOUR-SIX E-POWER FS | 15,3/14,0 kg Gewicht | für 140–165 cm Körpergröße | 2.999 € | Hersteller-Website

Einen Überblick über die 11 spannenden Konzepte in der Übersicht erhaltet ihr hier: Kinderfahrrad-Kaufberatung – 11 spannende Konzepte in der Übersicht

Brauchen Kids eigentlich ein E-Bike? Nein. Aber wenn das eure einzige Chance ist, sie weg von der Konsole raus in die Natur zu locken, dann können sie eure Rettung sein. Denn genau das will das Ben-E-Bike TWENTYFOUR-SIX E-POWER FS schaffen. Und zwar mit einem Nabenantrieb, der im Hinterrad sitzt. Der 250 Wh oder 375 Wh starke Akku, mit dem er betrieben wird, sitzt anstelle eines Flaschenhalters auf dem Unterrohr. Das zugehörige Display fährt am Lenker mit. Das vollgefederte Ben-E-Bike ist mit 24 oder 26″ großen Reifen verfügbar, wir hatten die kleinere Variante des E-Kinderfahrrads. Es hat vorne wie hinten per Luftdruck einstellbare Federelemente, Scheibenbremsen mit entsprechend einstellbaren Hebeln und einen Schnellspanner, um die Sattelstütze für Abfahrten aus dem Weg zu räumen. Sogar die Nachrüstung einer absenkbaren Sattelstütze ist vorgesehen. Leider baut der Rahmen recht hoch und schränkt die Bewegungsfreiheit trotz abgesenktem Sattel ein. Dafür, dass es einen E-Antrieb hat und auch im Bikepark bestehen will, hätten wir dem TWENTYFOUR-SIX E-POWER FS allerdings stärker profilierte Reifen gegönnt. Immerhin ist aber der coole Sattel leicht, bequem und gleichzeitig richtig robust. So weit also so gut!

Beim Anschalten des Motors werden fünf vorgegebenen Unterstützungsstufen wählbar, die gut voneinander differenziert sind. Doch die ersten beiden Stufen bieten sehr wenig Power. Die zwei stärksten Stufen hingegen haben uns mit starkem Nachlauf irritiert: Der Motor gibt noch etwa eine Sekunde über den Pedalimpuls hinaus Gas. Das klingt nicht nach viel, doch wenn man gerade zu treten aufhört, weil man an eine enge oder knifflige Stelle kommt, kann dieser Nachlauf sehr störend oder gar gefährlich sein. Das Kind muss dann gegen den eigenen Motor bremsen. Die Abstimmung des E-Antriebs überzeugt uns so nicht, sie kann aber mit Software von der Ben-E-Bike-Homepage individuell angepasst werden. Das exponiert am Lenker angebrachte Display liegt bei einem Sturz wie auf dem Präsentierteller da und kann leicht beschädigt werden.

Bei genauerem Blick auf den Rahmen zeigt sich, dass das Ben-E-Bike neben seinem unrunden E-Antrieb noch ein weiteres Manko hat: Bei Einfedern unter seitlicher Belastung reiben Sattelstrebe und Sattelstütze des Aluminium-Rahmens aneinander. Das ist ein grober Patzer. Dass auch die Schweißnähte nicht die saubersten sind und der Rahmen gänzlich ungeschützt vor lautem Kettenschlagen ist, sind da fast nur noch Randbemerkungen.

Lebensdauer?
Das Display des Ben-E-Bike sitzt exponiert am Lenker und hat gute Chancen, bei einem Sturz beschädigt zu werden.
Schleifspuren
Die Sitzstrebe des Ben-E-Bike TWENTYFOUR-SIX E-POWER FS reibt beim Einfedern am Sattelrohr, was ein absolutes No-Go ist. So sind Beschädigungen am Rahmen unvermeidbar.
Heckantrieb
Das Ben-E-Bike besitzt einen Nabenantrieb, der bis zu 30 Nm Drehmoment leistet.
Halbgar
Die Kabel verlaufen zwar im Inneren des Rahmens, sind an den Ein- und Ausgängen aber nicht ausreichend geklemmt und klappern.

Wir feiern Ben-E-Bike für das neue Konzept eines Kinder-Fully mit Nabenmotor, das vielleicht die Bedürfnisse gerade eures Kindes trifft! Mängel wie sein zweitklassiger Antrieb und die dürftige Rahmenqualität machen das TWENTYFOUR-SIX E-POWER FS aktuell aber noch nicht zu einer Empfehlung. Doch mit überarbeiteter Motorsoftware und Korrekturen am Rahmen könnte es sein spannendes Konzept in Zukunft gut umsetzen.

Tops

  • spannendes neues Konzept: ein Fully-E-MTB für Kids

Flops

  • E-Antrieb mit starkem Nachlauf in oberen Stufen
  • wenig Schrittfreiheit durch hochgezogenen Rahmen
  • Rahemnteile berühren sich beim Einfedern

Mehr Informationen findet ihr unter ben-e-bike.net

11 spannende Konzepte in der Übersicht

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Kinderfahrrad-Kaufberatung – 11 spannende Konzepte in der Übersicht

Alle Kinderfahrräder im Test: Tout Terrain Singletrailer-Anhänger (Zum Test) | Shotgun Pro MTB-Kindersitz (Zum Test) | Leg&go Laufrad (Zum Test) | Mondraker Grommy-E-Laufrad (Zum Test) | Early Rider Hellion 16-Kinderfahrrad (Zum Test) | Woom OFF 5- / OFF AIR 5-Kinderfahrrad (Zum Test) | Woom UP 5 E-Kinderfahrrad (Zum Test) | Ben-E-Bike TWENTYFOUR-SIX E-POWER FS Kinder-MTB | SCOTT Ransom 600 Kinder-MTB (Zum Test) | VPACE MORITZ26 Kinder-MTB (Zum Test) | YT JEFFSY PRIMUS 24 Kinder-MTB (Zum Test)


Hat dir dieser Artikel gefallen? Dann würde es uns sehr freuen, wenn auch du uns als Supporter mit einem monatlichen Beitrag unterstützt. Als ENDURO-Supporter sicherst du dem hochwertigen Bike-Journalismus eine nachhaltige Zukunft und sorgst dafür, das die Mountainbike-Welt auch weiter ein kostenloses und unabhängiges Leitmedium hat. Jetzt Supporter werden!

Text: Moritz Geisreiter, Peter Walker, Felix Stix Fotos: Peter Walker, Daniel Geiger