Das war der 3. Ostthüringer Offseasoncup by Thirty7even

Nachdem das letzte Rennen vorüber war und gefühlte Millionen Bratwürste gebraten und verzehrt wurden, standen auch die Gesamtsieger des 3. Offseasoncups fest. René Schwarze über den 3. Ostthüringer Offseasoncup powered by Thirty7even:

Wie die letzten Jahre auch schon, ging es für viele Fahrer zum Ende der Saison zu den mittlerweile fast legendären, kleinen Rennen mit besonderem Flair in die verträumten Dörfer zum 3. Ostthüringer Offseason Cup. Neu als Veranstalter in der Serie engagierten sich die Bike- und Skiwelt Schöneck in Sachsen und der MSC Pößneck mit jeweils ganz eigenen Rennen mit eigenem Charakter, so sollte bei den fünf einzelnen Rennen für jeden etwas dabei sein.
Downhill Schöneck

Durch die Anzahl von fünf Rennen, fand der erste Lauf noch gar nicht in der eigentlichen OffSeason statt. Am letzten Septemberwochenende lockten nahezu perfekte Bedingungen 116 Fahrer und Fahrerinnen an den Skihang ins vogtländische Schöneck. Die damalige Nachtstage, vom Endurorennen Schönecks, bot mit zahlreichen Anliegerkurven, Sprüngen, Wurzelpassagen und einem Curved Wallride einen würdigen Austragungsort. Letzterer war aufgrund der feuchten Streckenbedingungen am frühen Morgen für einige unerwartete Stürze verantwortlich. Im Laufe des Vormittags trocknete die Strecke jedoch sehr schnell ab, was den Spaßfaktor nochmal deutlich erhöhte. Während der Mittagspause wurden bei Bratwurst und Burger nochmals die Energiereserven der Fahrer aufgefüllt, um in den folgenden 2 Rennläufen alles aus der ca. 1,5 Minuten-Strecke herauszuholen. Für die meisten Fahrer war der 2. Rennlauf der schnellere.

Eine lange Zeit im Hot-Seat verbrachte so Erik Fickelscheer, der nur noch von Tommy Hermann und Petrik Brückner auf den 3. Platz verwiesen werden konnte. Die deutsche Enduro-Rakete Petrik Brückner konnte mit einem sauberem Lauf und einem Vorsprung von 3 Sekunden das Rennen für sich entscheiden.
Superhill Erdmannsdorf
Bereits eine Woche später stand das nächste Spektakel, das Superhill-Race in Erdmannsdorf, ganz oben im Terminkalender von ca. 100 Fahrern und 500 Zuschauern. Entgegen aller Wetterprognosen war die schnelle und sprunglastige Strecke so trocken und damit auch so schnell wie schon lange nicht mehr. Einige Fahrer wie z.B. Jens Kraft aus Stuttgart setzten sich an diesem Tag lieber auf ein Enduro-Rad. Jens vertraute ebenfalls auf die positiven Eigenschaften seiner größeren 650B Laufräder. An der „Mittelstation“ versorgte ein frisch gebauter Rost die Zuschauer und Fahrer mit Bratwürsten.

Nach der Mittagspause erhielt auch hier wieder jeder Fahrer 2 Chancen, am schnellsten die ca. 800m lange Strecke herunterzufahren. Leider sorgte ein Stromausfall für technische Probleme im 1. Lauf, weshalb dieser nicht gewertet werden konnte. Bis das Problem behoben war, unterhielten die Radsportler mit jeder Menge Trains und stylischen Sprüngen die Zuschauermenge. Im 2. Lauf musste demzufolge direkt alles gegeben werden.

Am Ende des Tages stand Rick Balbierer in der Männerklasse mit 1:21 Minuten ganz oben auf dem Treppchen, dicht gefolgt von Jens Kraft und Kevin Dewinski.

Downhill Oitersdorfer Whistler
Der nächste Stop des Cups wurde im idyllischen Kleineutersdorf ausgetragen. Durch den starken Regen am Vortag ließ sich die ohnehin recht anspruchsvolle Strecke noch etwas schwerer fahren. Dennoch gilt diese Strecke aufgrund ihrer Naturbelassenheit bei einigen Fahrern als Favorit im Cup. Über Steinfelder, Naturanlieger und unzählige Wurzeln schlängelt sich die Piste durch den Nadelwald. Das berühmt-berüchtigte Schlussstück wurde aufgrund der feuchten Bodenbeschaffenheit allerdings gesperrt. Das Finale Hindernis war eine neu errichtete Holzbrücke, die über einen kleinen Bach auf eine Wiese führte. Dort befanden sich neben dem Zielbereich auch Fahrerlager und Versorgungsstände. Neben den üblichen Thüringer Bratwürsten, sorgten auch Kuchen und sogar Cocktails für das leibliche Wohl der Teilnehmer des Events. Bei den Junioren gewann am Ende Tim Schlüssler vor Tom Holy und Franz Präger.

Die Damenklasse dominierte die Ortsansässige Harriet Rücknagel. Die Siegerehrung der Männerklasse war wohl eher mit einer Bierüberschwemmung zu vergleichen, denn Mark Balbierer gewann das Rennen vor Ralf Schupp und seinem Bruder Rick. Einen Zusatzpreis gab es schließlich noch für das beste Outfit, welcher per „Applau-Prinzip“ an Nathalie Thomae wanderte.

Abends wurde dann bei Bier, Nudeln und 5 Bands aus der Umgebung das gelungene Event gefeiert.
Superdual am Rederberch
Nachdem nach 3 Rennen des Offseasoncups 3 verschiedene Fahrer ganz oben auf dem Treppchen standen, war die Spannung, wer nun das 4. Rennen für sich entscheiden würde umso größer. Anders als bei den bisherigen Rennen, hieß es beim „Superdual“ Mann gegen Mann. 2 gleichmäßig abgesteckte Strecken mit Slalomteilen, eingegrabenen Holzbalken, Holzsprüngen und Anliegerkurven sorgten bereits im Training für spannende Auseinandersetzungen. Nach einem größeren Holzdrop, führten die Strecken zusammen und es konnte direkt um die Führung gekämpft werden. Die freie Streckenwahl in der Zeitqualifikation sorgte für einige Dikussionen um die schnellere Linie.

Letztendlich wurde sowohl die Linke, als auch die Rechte Linie oft benutzt. Aus den entstandenen Qualifikationsergebnissen wurde dann das K.O.-System aufgebaut. Gestartet wurde aus einem selbstgebauten Startgatter. Nach und nach schieden so einige Fahrer aus. Ein kurzer Zwischenfall im Halbfinale, bei dem sich die Lenker von Marcel Eisenschmidt und Rick Balbierer auf dem großen Drop verhakten, ließ einigen mitfiebernden Zuschauern den Atem stocken.

Beide Fahrer sprangen noch in der Luft von ihren Rädern ab und schlugen ein paar Meter weiter hart auf dem Boden auf. Zum Glück war alles nicht so schlimm wie es anfangs aussah. Beide starteten sogar noch einmal von der Unfallstelle aus, um den Sieger dieses Laufs zu bestimmen. Im Finale hieß es dann, Rick Balbierer gegen Benjamin Herold.

Von oben an bis zum Mittelstück ein spannendes Kopf-an-Kopfrennen. Mit leichtem Vorsprung erreichte Rick Balbierer die Anliegerkurven vor dem großen Drop und wieder fuhren beide Fahrer fast gleichzeitig auf das Holzgestell zu. Der, eine Vorderradlänge zurückliegende, Benjamin erkannte das Problem sofort und wich geschickt dem Hindernis auf die Umfahrung aus, was ihm zum Verwundern der Zuschauer sogar ein Überholen ermöglichte. Mit der speziellen Linienwahl, die keiner der Fahrer im Training erkannt hatte, konnte sich nun also der 4. Fahrer auf das Treppchen mit der Nr. 1 stellen. Auf dem dritten Platz landete Kevin Falco Dewinski. Bei den Junioren gewann Gian Luca Berhardt, die Damenklasse dominierte Jennifer Wank.
Chainless 4X Pößneck

Bei Kaiserwetter lud am letzten Oktoberwochenende der MSC Pößneck zu einem besonderen Format auf die 4X-DM-Strecke. Nach einer Zeitqualifikation wurde in den Finals nicht wie sonst im Fourcross üblich mit einem Gate gestartet, sondern mit einem LeMans-Start. Während die kettenlosen Sportgeräte etwas weiter oben auf dem Hang in Reihe abgelegt waren, warteten die vier Kontrahenten in Campingstühlen sitzend auf das Startsignal. War dies erfolgt, galt es den Hang hinauf zu sprinten, sich auf sein Rad zu schwingen und möglichst viel Schwung mit auf den Kurs zu nehmen und diesen auch zu behalten.


Jeder Fahrfehler oder gar Crash bedeutete nahezu unweigerlich das Ausscheiden aus dem Wettkampf. Im großen Finale führte Matthias Fenke das Feld bis in die ersten Kurven vor den beiden Balbierer-Brüdern Rick und Mark und dem Gewinners des Rennens in Schöneck Petrik Brückner, an.


Mark Balbierer erkannte aber zur Freude der vielen Ilmenauer Fans im oberen Streckenteil bereits eine kleine Lücke und konnte sich an Fenke vorbeischieben. Auch sein älterer Bruder attackierte von Position Drei aus im unteren Streckenabschnitt Matthias Fenke nochmals, konnte sich aber nicht durchsetzen. Am Ende belegte Mark Balbierer den ersten Platz und verwies Matthias Fenke und seinen Bruder auf die Ränge Zwei und Drei.

Bei den vier angetretenen Damen sicherte sich Nathalie Thomae den Sieg vor Patricia Konrad und Sara Rosenbaum.
Overall
Bei den Damen konnten Sara Rosenbaum (1), Nathalie Thomae (2) und Jennifer Wank (3) die schönen aus Glas gelaserten Pokale mit nachhause nehmen. Die Juniorenklasse führte Tim Schlüsser, vor Franz Präger und Gian Luca Berhardt an. In der Königsklasse der Männer hätte die Freude größer nicht sein könne. Marc Balbierer, der als einziger 2 Rennen des Cups für sich entscheiden konnte gewann auch die Gesamtwertung, dicht gefolgt von Kevin Dewinki und seinem Bruder Rick.
Alles in allem blicken wir auf einen Cup zurück, der aus 5 unterschiedlichen, spaßigen und erfolgreichen Rennen bestand an denen sich insgesamt 239 Teilnehmer auf ihre Drahtesel geschwungen haben. Jedes einzelne hatte besonderen Flair und spezielle Eigenheiten. Selbst Petrus schien erfreut am Mountainbikespektakel und schenkte jeder Veranstaltung einen regenfreien Renntag, meistens sogar Sonnenschein. Abschließend danken wir allen Sponsoren, Teilnehmern und Zuschauern für 5 wahnsinnige Wochenenden und freuen uns auf das kommende Jahr. Und wünschen allen eine schöne, erholsame Off-Season…
Besonderen Dank an Alle von den mitwirkenden Vereinen: Thomas „pico“ und Stephan „Poree“ für die Zeitmessung | Derrick vom Schöneck Bike e.V. | Thilo und Nils von den O!tersdorfern | Benni, René, Sebastian und den Rest vom Rsv Rederberch | Eno, Eugen u. Christoph vom Msc.Pössneck | Petrik Brückner von 37 für den support des Offseasoncups…
Text: Sebastian Gruber, Mike Wutzler, René Schwarze | Fotos: Manuel Rohne, Tobias Hendrich, Benjamin Prescher
Hat dir dieser Artikel gefallen? Dann würde es uns sehr freuen, wenn auch du uns als Supporter mit einem monatlichen Beitrag unterstützt. Als ENDURO-Supporter sicherst du dem hochwertigen Bike-Journalismus eine nachhaltige Zukunft und sorgst dafür, das die Mountainbike-Welt auch weiter ein kostenloses und unabhängiges Leitmedium hat. Jetzt Supporter werden!