First Look: Das SCOTT Genius LT 700 2015
Im schweizerischen Davos, der höchstgelegen Stadt der Alpen, präsentiert Scott aktuell seine 2015 Modelpaltte. Nachdem SCOTT letztes Jahr ein komplett neues Genius LT vorgestellt hatte, wurde das Rad für das Modelljahr 2015 noch einmal weiter überarbeitet. Wir hatten bereits die Möglichkeit das neue Genius 2015 mit all den Updates auf den Trails in den Schweizer Alpen zu testen.
Die Änderungen im Überblick:
Am im Vorjahr entwickelten Rahmen hat Scott keine tiefgreifende Änderungen vorgenommen. Vielmehr sind es einige interessante Detailoptimierungen, die das Fahrverhalten des Genius LT weiter verbessern sollen. Am deutlichsten sind die Updates bei den Federelementen ausgefallen. An der Front arbeitet von nun an die neue FOX 36 Federgabel mit 170mm, welche durch ihre deutlich höhere Steifigkeit für mehr Lenkpräzession sorgen soll. Aber auch der der Dämpfer am Heck des Genius LT wurde überarbeitet. So soll dieser nun besser ansprechen und für noch satteren Bodenkontakt sorgen.
Rahmengewichte der verschiedenen Modelle:
Bei der Top-Variante des Genius LT, dem Genius LT 700 sind sowohl der Hauptrahmen als auch der Hinterbau aus Carbon. Das Rahmengewicht inkl. Dämpfer beläuft sich damit auf sagenhafte 2450 Gramm. Beim Genius LT 710 besteht der Hauptrahmen ebenfalls aus Carbon, der Hinterbau wird jedoch aus Aluminium gefertigt, ein Mehrgewicht von 320 g im Vergleich zum 700er Modell sind die Folge (2770 Gramm inkl. Dämpfer). Insgesamt 430 g schwerer ist das Genius LT 720, hier sind dann aber sowohl Front wie Heck aus Aluminium gefertigt (2880 Gramm inkl. Dämpfer).
Erster Fahreindruck des SCOTT Genius LT 2015
Bereits auf den Metern macht sich der überarbeitete Dämpfer bemerkbar. Verglichen mit dem aktuellen Modell spricht dieser nun noch einmal besser an, und nimmt selbst kleinste Unebenheiten sauber auf. Natürlich stehen weiterhin die drei Fahrmode, Descend, Traction Control und Climb zur Verfügung. Hier wird, anders als beim klassischen FOX CTD System nicht nur eine Druckstufendämpfung zugeschaltet, sondern auch Schrittweise das Luftvolumen reduziert. Dies führt durch die Reduktion des Negativfederwegs (SAG) zu einer spürbaren Geometrieveränderung.
Auf befestigen Straßen wählen wir daher die Climb-Einstellung. Hier blockiert das Fahrwerk nahezu vollkommen und so ist maximaler Vortrieb und eine effiziente Sitzposition garantiert. Wird es jedoch bergauf technisch, so bevorzugen wir den Traction-Mode, da dieser, wie der Name schon sagt, für mehr Grip am Hinterrad sorgt. Das Fahrwerk ist hier ebenfalls deutlich straffer als im Abfahrts-Modus, kann im Vergleich zum Climb-Mode aber noch Schläge aufnehmen wodurch Hindernisse besser überrollt werden.
Abgestimmt hatten wir das Fahrwerk mit 20 % SAG. Selbst mit diesem verhältnismäßig geringen Negativfederweg bügelt das Fahrwerk Unebenheiten willig aus. Speziell im mittleren Federwegsbereich vermittelt das Fahrwerk nun angenehmes und definiertes Feedback – eine Verbesserung zum Vorjahr. Die ausgeprägte Endprogression verhindert das Durchschlagen des Fahrwerks effektiv.
Das Handling des SCOTT Genius LT ist dagegen nahezu unverändert. Der flache Lenkwinkel in Kombination mit dem langen Radstand sorgt für viel Laufruhe. Selbst in rauem Terrain fährt sich das Bike nahezu wie auf Schienen. Das SCOTT ist wie gemacht für Highspeed! Dennoch fährt es sich, sicher auch auf Grund des geringen Gewichts, nicht behäbig und lässt sich mit leichten Nachdruck auch durch engste Streckenabschnitte manövrieren. Die deutlich steifere FOX 36 Federgabel im neuen Modell sorgt dabei für noch mehr Lenkpräzession, jede Linie wird exakt getroffen.
SCOTT gelang es, das zweifelsohne schon sehr gute Genius LT weiter zu optimieren. Ähnlich wie bei kleinen Modellpflegen in der Automobilindustrie wurde das Rad so nicht nur optisch noch ansprechender, sondern begeistert vor allem durch Änderungen im Detail. Speziell das überarbeitete Fahrwerk konnte bereits auf den ersten Metern überzeugen. Sobald wir die Möglichkeit haben, das Rad ausgiebig zu testen, folgt ein ausführlicher Testbericht.
Für weitere Informationen besucht scott-sports.com.
Text: Max Philip Schmitt Bilder: Max Philip Schmitt / Markus Greber
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