Mit mehr Verstellweg und einer niedrigeren Stack-Höhe als jede andere Sattelstütze im Test sieht die neue OneUp Dropper Post V2 auf dem Papier wie ein absoluter Pflichtkauf aus. Doch ist sie auch zuverlässig und gibt es womöglich einen versteckten Haken?

Hier findet ihr unseren Übersichtsartikel „Die beste Teleskopsattelstütze im Test“.

OneUp Dropper Post V2 | 594 g | 210 mm getestet | 209 € + 49,50 € für den OneUp-Remote-Hebel

Die OneUp V2 hat für ihren enormen Hub die kürzeste Gesamtlänge unter allen Teleskopsattelstützen auf dem Markt. Doch dieses beeindruckende Kunststück bringt auch einige kleine Nachteile mit sich. Um die Stütze so kurz wie möglich zu gestalten, wird über eine Klemmvorrichtung die Bewegung der Zughülle genutzt, um die OneUp V2-Sattelstütze zu aktivieren. Bei den meisten anderen Modellen wird das Innenleben der Stütze hingegen direkt durch das Schaltzug-Kabel aktiviert. Da sich die Zughülle um ca. 4 mm bewegen muss, funktioniert das Ganze nicht sonderlich gut bei Bikes mit knapp bemessenen Kabelschächten am Tretlager oder engen Zugführungen, wie etwa den neuen Santa Cruz-Bikes mit niedriger Dämpfer-Befestigung (Update siehe unten). Ein separater Adapter ist aber für 20 $ erhältlich und sorgt für die nötige Kompatibilität, allerdings erhöht er die Gesamtlänge der Stütze um ca. 30 mm. Die Stütze ist erhältlich mit 120, 150, 180 und satten 210 mm Hub, wobei man den Hub an jedem der Modelle um wahlweise 10 oder 20 mm verringern kann. Möglich machen das mitgelieferte Spacer, die in die Stütze eingesetzt werden. Die Teleskopsattelstütze nutzt in ihrem Inneren eine gedichtete Kartusche, die sich für 60 $ austauschen lässt, sollte es einmal Probleme damit geben.

OneUp hat wirklich einiges an schwarzer Magie vollführt, um beeindruckende 210 mm Verstellweg innerhalb von nur 300 mm Einstecktiefe unterzubringen – es ist, als würde man einen Hasen aus dem Zylinder ziehen!

In einzigartiger Weise nutzt OneUp die Bewegung der Zughülle mittels einer Klemmvorrichtung, um die Sattelstütze zu aktivieren. Dadurch reduziert sich die Einstecktiefe der V2-Teleskopsattelstütze.
Die niedrig profilierte Sattelklemmung sorgt für eine äußerst kompakte Stack-Höhe von nur 40 mm – die niedrigste im Test
Mit dem griffigen und konkav geformten Paddel funktioniert der OneUp-Remote-Hebel super geschmeidig und vermittelt guten Grip
Stütze Preis Gesamtlänge1 Maximale Einstecktiefe2 Fahrhöhe3 Stack-Höhe4 Hub [mm] Gewicht (inkl. Hebel) Mechanismus
OneUp V2 209 €/45,50 € 550 mm 300 mm 255 mm 40 mm 120 – 150 – 180 – 210 594 g Kabel

Die OneUp V2 kann man direkt auf der Website von OneUp Components kaufen für den niedrigen Preis von gerade einmal 209 € (bzw. 199 € für die 120- und 150-mm-Modelle); der weltweite Versand ist im Preis gleich inbegriffen. Der OneUp-Remote-Hebel aus Aluminium ist für 49,50 € separat erhältlich und lässt sich als Ersatz-Hebel für jede Sattelstütze verwenden, bei der die Klemmung des Kabels an der Seite des Remote-Hebels erfolgt. Der Hebel ist mit einer standardmäßigen 22,2-mm-Lenkerklemmung verfügbar sowie mit Adaptern für SRAM Matchmaker X-, Shimano I-Spec EV- und Shimano I-Spec II-Klemmen.

Dank der übergroßen Buchsen und dem nahe am Griff positionierten Hebel, lässt sich die OneUp V2 überaus leichtgängig bedienen. Nach 5 Monaten auf den Trails entwickelte sich ein wenig laterales Spiel am Kopf der Sattelstütze, aber während der Fahrt war das nicht spürbar. Wir hatten zwar an keinem unseres Test-Bikes Probleme mit der Zuverlässigkeit oder Kompatibilität, doch durch die Ansteuerung mit der Außenhülle wird am Hebel ein wenig mehr Kraft benötigt, um die Teleskopstütze in Bewegung zu setzen. Hat man sie allerdings einmal aktiviert, ist die Bewegung der Stütze super geschmeidig. Die Härte der Rückholfeder lässt sich an einem Ventil unter der Sattelklemmung einstellen. Die alte V1-Version der Sattelstütze klemmte ein wenig, wenn sie aus einer falschen Sitzposition heraus aktiviert wurde. Das neue V2-Modell besitzt hingegen ein verbessertes gedichtetes Industrielager im oberen Teil der Stütze sowie eine vergrößerte Überlappung der Buchsen, wodurch wir die Aktivierung der Stütze als fehlerlos erlebten. Auch dank einer zweijährigen Garantie gibt es an der OneUp-Sattelstütze kaum etwas auszusetzen.

UPDATE: Nach unserem Test hat One Up die Auslöseeinheit der V2 überarbeitet. Ab jetzt wird die One Up Dropper Post mit der neuen V2.1-Auslöseeinheit verschickt. Die grundsätzlich Maßen ändern sich dabei nicht. Lediglich die Zugführung funktioniert jetzt für alle Rahmen mit innenverlegten Zügen.

Fazit

Dank der spezifischen Sattelklemmung sowie der niedrigen Stack-Höhe der OneUp Dropper Post V2 bekommt ihr euren Sattel so tief wie mit keiner anderen Sattelstütze. Die Möglichkeit, den Verstellweg um bis zu 20 mm zu verringern, ist genial, und auch der Remote-Hebel ist gut durchdacht und ein würdiges Upgrade für jede Teleskopsattelstütze mit Kabelzug. Die OneUp Dropper Post V2 ist wirklich beeindruckend und beschert einem den größtmöglichen Verstellweg, ohne dafür eine Bank überfallen zu müssen – unser klarer Kauftipp!

Tops

  • enormer Hub auf geringem Raum
  • niedrigste Stack-Höhe

Flops

  • Ansteuerung über Außenhülle nicht mit allen Bikes kompatibel
  • geringes laterales Spiel

Mehr Info unter: oneupcomponents.com.

Hier findet ihr unseren Übersichtsartikel „Die beste Teleskopsattelstütze im Test“.



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