STOPP! SRAM hat soeben die neuen G2-Bremsen veröffentlicht. Sie sollen nahezu die Power der CODE aufweisen, bei einem eher für Trail-Bremsen typischen Gewicht. Wir haben die wichtigsten Infos.

Warum beharren die Hersteller darauf, schwächere Bremsen an unseren Trail-Bikes zu montieren? Wir wissen zwar nicht, wie es sich bei euch verhält, aber wir erreichen auf Trails vermutlich höhere Geschwindigkeiten, als auf Vollgas-Enduro-Stages und bremsen dabei ebenso hart. Trotzdem erzählen uns die Hersteller, dass wir kleinere Scheiben und schwächere Bremssättel nutzen sollen. Wenn man uns vor die Wahl zwischen SRAM Guides und CODEs stellen würde, fiele unsere Entscheidung stets auf die geringfügig schwereren, aber dafür deutlich hochwertigeren CODEs – bessere Kontrolle, mehr Power und feinere Modulation. Daher ist es großartig zu sehen, dass SRAM nach vier Jahren endlich eine neue Guide der zweiten Generation veröffentlicht hat. Ihr Name lautet G2 und verspricht CODE-ähnliche Power für Trail-Biker.

Die neuen SRAM G2-Bremsen besitzen einen frischen Hebel, mit dem gleichen Hebelverhältnis wie bei den aktuellen Guide- und CODE-Modellen. Beide Optionen der G2 verfügen über Hebelweiten- und Druckpunktverstellung.

Die neue SRAM G2

Die neuen SRAM G2-Bremsen wurden von Grund auf neu designt: Bremssättel, Schläuche sowie Hebel sind neu – und sogar das Material der Bremsbeläge. Es werden zwei Modelle verfügbar sein, die 190 € teure G2 RSC und die G2 Ultimate für 295 €. Die erschwinglichere SRAM G2 RSC verfügt über die Hebelweiten- und Druckpunktverstellung sowie das Hebelgefühl der Guide, kombiniert mit der Power der Code – so behauptet es SRAM zumindest. Die SRAM G2 Ultimates stellen das Spitzenmodell dar, mit einem Carbon-Hebel, der auf einem Drehlager sitzt. Laut SRAM ist die G2 ihre leichteste 4-Kolben-Bremse.

Was hat sich mit der neuen G2 geändert?

Das Wichtigste vorweg: SRAM gibt an, dass die neue G2 über 7 % mehr Power verfügt, als die auslaufenden Guides. Dies wurde durch die Herstellung eines steiferen Bremssattels erreicht, mit einer schmaleren Aussparung für die Beläge und einer größeren Kontaktfläche um die Schrauben des Bremskörpers. SRAM behauptet weiterhin, dass selbst obwohl sie die Belag-Taschen verkleinert und den Hitzeschild entfernt haben, ihr Wechsel zu Phenol-Kolben die Notwendigkeit für zusätzliche Kühlmethoden beseitigt hat. Das Hitze-Management der neuen G2 soll zudem identisch mit dem der auslaufenden Guides sein. SRAM will außerdem die Bewegung der Beläge verbessert haben, sodass der Spalt zwischen Belägen und Scheibe gleichmäßig bleiben soll, während sich die Bremsbeläge abnutzen – was wiederum dafür sorgt, dass das Hebelgefühl und der Schleifpunkt ebenso beständig bleiben. Während die Form der Beläge gleich geblieben ist, bestehen die neuen SRAM G2-Bremsbeläge aus einer neuen Belagmischung namens „Power Organic Compound“. Auch organische und metallische Standard-Beläge sind weiterhin verfügbar und ihr könnt die originalen Guide-Beläge in der neuen G2 nutzen und umgekehrt.

Die neuen SRAM G2-Bremsen besitzen eine schmalere Aussparung für die Bremsbeläge und größere Kontaktflächen, um die Steifigkeit des Bremssattels zu verbessern und die Power zu erhöhen

Die SRAM G2-Bremsen weisen außerdem ein neues Hebel-Design auf, mit dem gleichen Hebelverhältnis wie bei der Guide und aktuellen CODE – da wir das Gefühl der CODEs auf dem Trail lieben, ist das nichts schlechtes. Die G2 RSC verfügt über Druckpunktverstellung sowie eine Lagerbuchse, während das Topmodell, die G2 Ultimate, über einen Carbon-Bremshebel verfügt, der auf einem Drehlager sitzt.

SRAM verspricht ein Gewicht von 255 g für die G2 RSC und 242 g für die G2 Ultimate, mit einem Schlauch von 85 mm Länge. Auf unserer Waage betrug das Gewicht der Code RSC 284 g und das der Guide Ultimate 222 g. Bei einem Preis von 190 € beziehungsweise 295 € für die G2 RSC respektive G2 Ultimate zielt SRAM auf ein breites Einsatzspektrum ab, von einfachen Trails bis hin zu waschechten Enduro-Rennen.

Die SRAM G2 auf einen Blick

  • Zwei Modelle: RSC und Ultimate
  • 255 g G2 RSC, 242 g G2 Ultimate
  • DOT 5.1
  • Neue SwingLink-Hebel
  • Neuer, steiferer Bremssattel
  • Druckpunktverstellung
  • MatchMaker X-kompatibel
  • Bleeding Edge-Entlüftung
  • Rotierende Bremssattel-Hohlschraube
  • Hebel für Rechts- und Linkshänder
  • Neue Power Organic-Belagmischung
  • Neue Schläuche, die flexibler sind und eine elegantere Leitungsverlegung erlauben
Wir sind zwar schon mit den SRAM G2-Bremsen unterwegs gewesen, allerdings sind noch ausführliche Vergleichstests vonnöten, um zu sehen, wie sie sich gegen die aktuellen Guides und CODEs schlagen

Fazit

Sind SRAMs G2-Bremsen so gut wie unsere Empfehlung, SRAMs CODE RSCs? Bislang haben wir sie noch nicht im direkten Vergleich getestet, doch wenn sie dasselbe Gefühl und identische Power wie die CODEs mitbringen, noch dazu bei einem leicht reduzierten Gewicht, dann hat SRAM einen echten Volltreffer gelandet. Kraftvolle Bremsen für alle! Bleibt dran für den baldigen ausführlichen Test.

Mehr Infos unter sram.com


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Text: Fotos: Christoph Bayer