Flowig, steil, verblockt, steinig, sandig, wurzelig, verwinkelt, schnell, an einem Abgrund entlang oder im tiefsten Dschungel durch Bäumen hindurch, nass oder trocken – die Trails dieser Welt sind unendlich vielfältig und genau dafür lieben wir Mountainbiker sie! In Ausgabe #016 haben wir in einem Vergleichstest das perfekte Bike für all diese Herausforderungen eines echten Trailabenteuers gesucht. Wenn ihr den gesamten Test lesen wollt, findet ihr die Ausgabe hier.

Die Erfolgsgeschichte von ROTWILD begann bereits 1994 mit einem denkbar unscheinbaren Produkt: einem Brakebooster. 1996 folgte dann das erste vollgefederte Mountainbike, das bereits damals über höchst interessante Details verfügte: Zahnriemenantrieb, elektronische Schaltung und Carbon-Tauchrohre an einer DoppelbrückenGabel – für die damalige wie die heutige Zeit alles herausragende Innovationen. Über die Jahre ist die Produktpalette des Design- und Konstruktionsbüros ADP Engineering enorm gewachsen. Wie fortschrittlich das ROTWILD R.Q1 FS 27.5 ist, haben wir in diesem Vergleichstest überprüft.

Der schlanke und technische Look des ROTWILD R.Q1 FS 27.5 überzeugt auf den ersten Blick.
Der schlanke und technische Look des ROTWILD R.Q1 FS 27.5 überzeugt auf den ersten Blick.
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Das R.Q1 FS 27.5 soll den Vortrieb des Cross-Country-Erfolgsmodells R.C1 mit den souveränen Trail-Qualitäten des R.X1 kombinieren und verfügt hierfür über das vortriebsorientierte XCS-Fahrwerk und einen leichten Rohrsatz ähnlich dem des 29ers. Ausgestattet ist der rote und sehr schick verarbeitete Alurahmen mit durch die Bank hochwertigen und funktionalen Komponenten. Eine komplette Shimano XT-Schaltgruppe, stabile DT-Swiss M1700
Spline-Laufräder und das FOX Performance-Fahrwerk zeugen ebenso von Sachverstand wie die Wahl der Griffe aus dem Hause Ergon.

Die kantigen Rohre und Schweißnähte des Aluminiumrahmens sind typisch für ROTWILD  und unterstreichen den technischen Anspruch des deutschen Herstellers.
Die kantigen Rohre und Schweißnähte des Aluminiumrahmens sind typisch für ROTWILD
und unterstreichen den technischen Anspruch des deutschen Herstellers.

Ab der ersten Kurbelumdrehung spürt man die Wurzeln des Bikes. Es kennt nur eine Richtung und die heißt vorwärts! Kein Rad im Testfeld zeigt sich ohne das Aktivieren einer Plattformdämpfung oder Geometrieveränderung so antriebsneutral wie das ROTWILD. Für den Test hat auch ROTWILD eine Änderung an der Ausstattung des Bikes vorgenommen. Sie beschränkt sich jedoch auf das Tauschen der Reifen – eine Maßnahme, die wir jedem Käufer des Bikes wärmstens empfehlen können.

Fahrer, die sich während der Tour gerne mit allen wichtigen Informationen versorgen lassen, werden die Montagemöglichkeit für den Trittfrequenz- und Speedsensor an der  Kettenstrebe zu schätzen wissen.
Fahrer, die sich während der Tour gerne mit allen wichtigen Informationen versorgen lassen, werden die Montagemöglichkeit für den Trittfrequenz- und Speedsensor an der
Kettenstrebe zu schätzen wissen.
Um Scheuerstellen der Züge am Rahmen zu verhindern, hat ROTWILD eigene  Gummihüllen an den prägnanten Stellen angebracht.
Um Scheuerstellen der Züge am Rahmen zu verhindern, hat ROTWILD eigene
Gummihüllen an den prägnanten Stellen angebracht.
ROTWILD setzt beim R.Q1 auf ein Sattelrohr mit lediglich 27,2 mm Durchmesser.  Leider ist hierfür die Auswahl an Teleskopsattelstützen begrenzt und meist  auf 100 mm Verstellbereich limitiert.
ROTWILD setzt beim R.Q1 auf ein Sattelrohr mit lediglich 27,2 mm Durchmesser.
Leider ist hierfür die Auswahl an Teleskopsattelstützen begrenzt und meist
auf 100 mm Verstellbereich limitiert.
Mit keinem Bike im Test ging es so antriebsneutral und effizient bergauf wie mit den ROTWILD.
Mit keinem Bike im Test ging es so antriebsneutral und effizient bergauf wie mit den ROTWILD.

Denn auch bergab hat die rote Rakete einiges zu bieten. Der lineare Hinterbau sowie die dazu harmonisch agierende Federgabel nehmen Unebenheiten bereitwillig auf, geraten bei wirklich harten Impacts im Open-Mode aber an ihre Grenzen. Fahrern mit aktivem Fahrstil empfehlen wir, die Federelemente im Trail-Modus zu fahren, um mehr Feedback vom Untergrund zu erhalten. In Sachen Handling zeigt sich das ROTWILD R.Q1 gut ausbalanciert und lässt sich bereitwillig durch sämtliche noch so engen Sektionen navigieren, was auch auf den mit 428 mm verhältnismäßig kurzen Hinterbau zurückzuführen ist. Bei Highspeed und im rauen Terrain hätten sich die Tester aber ein wenig mehr Reserven gewünscht. Hier ist es unter anderem der 68,25° steile Lenkwinkel, der Spurstabilität kostet.

Bergab ist das R.Q1 gut ausbalanciert und fühlt sich in fast jeder Situation gut an – vorausgesetzt es wird nicht zu schnell oder ruppig.
Bergab ist das R.Q1 gut ausbalanciert und fühlt sich in fast jeder Situation gut an – vorausgesetzt es wird nicht zu schnell oder ruppig.

Fazit:

Das ROTWILD R.Q1 FS 27.5 ist eines der vortriebsstärksten Bikes im Test und begeistert durch sein effizientes Fahrwerk und die sportliche Sitzposition. Egal ob Marathonrennen oder entspannte Feierabendrunde, das Q1 kann beides. Nur in wirklich anspruchsvollem Terrain fühlt es sich verglichen mit der Konkurrenz etwas weniger wohl, doch dafür gibt es im Portfolio der Dieburger ja passende Alternativen.

Wer möglichst effizient seine Kilometer fressen will aber trotzdem Spaß auf den Trails erwartet, ist mit dem ROTWILD R.Q1 FS gut bedient.
Wer möglichst effizient seine Kilometer fressen will aber trotzdem Spaß auf den Trails erwartet, ist mit dem ROTWILD R.Q1 FS gut bedient.

Stärken:

  • Extrem effizient
  • Sehr schicker Rahmen
  • Stimmige Ausstattung

Schwächen:

  • Bei Highspeed etwas überfordert
  • Zu wenig Hub an der Sattelstütze

Spezifikationen:

  • Federgabel: Fox 32 Float CTD Performance
  • Dämpfer: Fox Float CTD Performance
  • Schaltung: Shimano XT
  • Bremse: Shimano XT
  • Sattelstütze: Kind Shock LEV Integra
  • Vorbau Crankbrothers Cobalt 1 80 mm
  • Lenker: Crankbrothers Cobalt 2 740 mm
  • Reifen: Continental Trail King 2,2″
  • Laufräder: DT Swiss M 1700 Spline
  • Gewicht: 12,75 kg
  • Preis: 3.999 €

Alle Bikes im Test: Cannondale Trigger Carbon 2 | SCOTT Genius 710 | Specialized Stumpjumper FSR Comp Carbon 29 | Cube Stereo 140 Super HPC Race 27.5| Das Giant Trance Advanced 1 | Rose Root Miller 3 | ROTWILD R.Q1 FS 27.5

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