Fox ist wahrscheinlich eine der derzeit angesagtesten Bekleidungs- und Helm-Marken im Mountainbike-Bereich. Der Proframe RS-Fullface Helm soll die Allzweckwaffe sein, die von Enduro-Trails bis hin zu Bikepark-Laps alles mitmachen kann. Wir haben ihn gegen acht andere Fullface Helme getestet.

Fox Proframe RS | nicht konvertierbar | 917 Gramm | 320 € | Hersteller-Website

Der Fox Proframe RS wird vom Hersteller zwar als leichter Fullface Helm vermarktet, ist allerdings mit 917 g in Größe L der schwerste Helm im Test – abgesehen vom Giro Insurgent DH-Helm. Dafür ist der Fox mit einem Preis von 320 € das günstigste Modell im Test, und das, obwohl er mit High-Tech-Features vollgepackt ist.
Das Verstellsystem des Helms wurde zusammen mit BOA entwickelt und bietet einen großen Verstellbereich mit feiner Abstufung. Die Größenanpassung erfolgt dabei über dünne Schnüre statt mit Plastik-Stegen, wie es sonst üblich ist. Das Rädchen an der Hinterseite des Fullface Helms ist in die Schale integriert und gut erreichbar – auch mit Goggle auf dem Helm oder mit Handschuhen. Selbst mit der schicken Integration kann man das Verstellsystem in vier Punkten in der Höhe einstellen. Um den Fit weiter personalisieren zu können, liefert Fox zwei Sätze Wangenpolster mit.
Der MIPS Integras Split-Liner, der euren Kopf vor Rotationskräften schützen soll, wurde exklusiv für Fox entwickelt und ist in die Helmschale integriert, statt darauf aufgesetzt. Zudem ist der Liner in der Mitte nochmal geteilt, wodurch er noch mehr Bewegung des Kopfes in der Helmschale zulässt. Der FIDLOCK-Verschluss des Kinnriemens funktioniert magnetisch und kann somit auch problemlos mit einer Hand geöffnet und geschlossen werden. Das Visier lässt sich in drei Positionen verstellen.

Das BOA-Einstellsystem lässt sich über einen großen Bereich fein einstellen, leider scheuern die Schnüre beim Tragen aber an den Ohren.
Der MIPS Integra Split-Liner ist in die Helmschale integriert und in der Mitte nochmal geteilt.

Setzt man den Fox Proframe RS auf, merkt man, dass er recht groß ausfällt. Größe L ist bei einem Kopfumfang von 61 cm gerade so passend. Doch egal in welcher Größe, der Fullface Helm ist eher schmal und ziemlich lang geschnitten. Man muss den Proframe RS recht eng zuschnallen, damit er gut sitzt, selbst dann ist bei einigen Testern immer noch viel Luft am Hinterkopf. Und egal in welcher Position der Versteller hinten angebracht ist: Bei einigen Testern haben die Schnüre unangenehm an den Ohren gescheuert.
Der Proframe RS vermittelt zwar ein gutes Sicherheitsgefühl, aber nicht den höchsten Tragekomfort. Man hat das Gefühl, dass der Kopf nur mit den Schnüren des Verstellsystems oder der blanken Schale verbunden ist – angenehme Polster sind hier Fehlanzeige. Die Belüftung des Fullface Helms ist hingegen gut und auch auf tretlastigen Race-Stages bekommt man gut Luft – auch mit Goggle.

Der Fox Proframe RS bringt einen coolen Look mit und ist mit einem Preis von 320 € der günstigste Helm im Test – und das obwohl er mit High-Tech-Features ausgestattet ist. Der Fullface Helm fällt recht groß aus und hat insgesamt nicht den besten Tragekomfort – es fühlt sich so an, als ob der Kopf direkt auf der Helmschale und dem Verstellmechanismus aufliegt. Mit 917 g ist er leider nicht der leichteste, vermittelt dafür auf dem Trail aber ein gutes Sicherheitsgefühl.

Tops

  • FIDLOCK-Verschluss ist schnell und easy
  • günstigster Helm im Test
  • gute Belüftung

Flops

  • relativ schwer
  • nicht der beste Tragekomfort
  • keine universelle Passform

Mehr Informationen findet ihr unter foxracing.com.

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: 9 leichte und konvertierbare Fullface Helme im Vergleichstest

Alle Fullface Helme im Test: Bell Super Air R Spherical (Zum Test) | Bluegrass Vanguard Core Edition (Zum Test) | Fox Proframe RS | Giro Insurgent (Zum Test) | MET Parachute MCR (Zum Test) | POC Otocon Race MIPS (Zum Test) | Specialized Gambit (Zum Test) | Uvex Revolt MIPS (Zum Test) | Troy Lee Designs Stage (Zum Test)


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Text: Simon Kohler Fotos: Peter Walker

Über den Autor

Simon Kohler

Simon liebt Geschwindigkeit. Als Downhill Skater ist er lange Zeit Rennen gefahren und mit seinem Longboard Alpenpässe runtergeknallt. Inzwischen hat er vier gegen zwei Reifen eingetauscht und heizt jetzt mit seinem Mountainbike auf Trails und Bikepark Lines. Bei verschiedensten Roadtrips durch die Alpen hat er seither einige der feinsten Trails Europas ausgekostet. Da er einige Zeit in Österreich gelebt hat, kennt er zudem die lokalen Bikeparks wie seine Westentasche. Durch sein Ingenieurstudium und seine Liebe zum Detail ist er ein echter Technik-Nerd und testet jetzt als Redakteur die aktuellsten Bikes und Parts auf Herz und Nieren. Als Frühaufsteher und selbsterklärter Müsli-Connaisseur lebt er sein Leben frei nach dem Motto „Powered by Oats. And also Legs.“