Lazer Revolution FF MIPS

Zum ersten Mal fiel uns der Lazer Revolution FF MIPS vor zwei Jahren auf der EUROBIKE ins Auge, und zu der Zeit war er bahnbrechend. Fangen wir mit dem Positiven an: Mit 746 g ist der Lazer Revolution MIPS der leichteste ASTM-F1952-konforme Helm mit abnehmbarem Kinnbügel in unserem Test. Super finden wir das integrierte MIPS-System und die Designfeatures, wie ein mit Rasten verstellbares Visier und clevere Befestigungsmöglichkeiten für Action-Cams oben auf dem Helm. Die ATS-Schale beeindruckte ebenfalls alle durch ihre sehr gute, einstellbare Passform. Auf dem Trail funktioniert die Belüftung wirklich gut und selbst lange Anstiege gestalteten sich kühl und angenehm. Auf dem Papier macht der Lazer Revolution FF MIPS also Eindruck, aber am Ende waren wir trotzdem enttäuscht. In montiertem Zustand sitzt der Kinnbügel recht weit entfernt vom Gesicht und es tritt eine Menge Spiel auf, sobald man daran wackelt – nicht gerade vertrauenserweckend, wenn man an die Stabilität bei einem harten Crash denkt. Der Helm sitzt weit oben auf dem Kopf und hat die geringste Hinterkopfabdeckung im Test. Bevor wir zur Optik kommen, lasst uns an dieser Stelle sagen, dass wir Performance natürlich höher bewerten als Ästhetik und dass Schönheit auf jeden Fall im Auge des Betrachters liegt. Aber der Lazer FF Revolution ist einfach unbestreitbar häßlich. Und angesichts der gutaussehenden Konkurrenz fällt es schwer, über seine gedrungene und klobige Optik hinwegzusehen.

Dann kommen wir zum eigentlichen Problem mit dem Lazer Revolution FF MIPS. Er hat zwar einen abnehmbaren Kinnbügel, doch anders als bei den restlichen Helmen im Test braucht man ein Werkzeug oder eine Münze, um die 6 Haltebolzen zu öffnen, und es müssen Abdeckungen anstelle des Kinnbügels angebracht werden – kaum eine Aktion, die man mal schnell auf dem Trail durchführt. Das verleitet unweigerlich zu der Frage: Welchen Nutzen hat der Revolution FF MIPS bei einem Preis von 265 € überhaupt? Das Schöne an abnehmbaren Kinnbügeln ist doch, dass Fahrer entscheiden können, wann der zusätzliche Schutz gebraucht wird und wann nicht. Wenn man den Helm schon vorher mit Werkzeug einstellen muss, ist es doch fast einfacher, sich einen ordentlichen Fullface und einen separaten Trailhelm zu kaufen. Der Revolution FF MIPS kommt außerdem mit optionalen Ohrschützern – einem Accessoire, das keinem wirklichen Zweck zu dienen scheint und uns völlig sprachlos und in weiterer Verwirrung über das Gesamtkonzept des Helms zurückließ.

Der Lazer Revolution FF MIPS ist der leichteste der ASTM-F1952-Helme, er ist gut belüftet und hat eine sehr gute Innenschale. Aber durch die Ausführung des abnehmbaren Kinnbügels und die schlechte Hinterkopfabdeckung können wir ihn kaum empfehlen.


Stärken

– MIPS- /ATS-Schale ist sehr komfortabel
– leichtester ATSM-F1952-Helm im Test

Schwächen

– schlechte Hinterkopfabdeckung
– Werkzeug nötig, um den Kinnbügel abzunehmen


Gewicht: 764/485 g
Preis: 265€
Mehr Infos unter: lazersport.com