Mit dem NIZE ONE 24 präsentiert der Hersteller aus dem Allgäu ein Mountainbike made in Germany für Kids, das schlicht daherkommt, aber mit durchdachten Features punkten soll. 24”-Laufräder, eine Federgabel, viele kindgerechte Teile und eine progressive Geometrie sollen es sowohl für den Schulweg als auch den Bikepark eignen.

NIZE ONE 24 | 11,2 kg | zwischen 125 cm und 145 cm Körpergröße | 1.547 € | Hersteller-Website

Das NIZE ONE 24 ist das neueste Testbike unserer Kinderfahrrad-Kaufberatung. Neben dem NIZE ONE haben wir noch eine Menge weiterer Kinderfahrräder und andere Konzepte für die Biker von morgen getestet. Alle Erkenntnisse dazu findet ihr in unserer ausführlichen Kinderfahrrad-Kaufberatung.

NIZE Bikes ist ein neues Unternehmen aus dem Allgäu, das mit dem aktuellen Angebot an Mountainbikes für Kinder nicht zufrieden war. Besonders die Tatsache, dass es kein nachhaltig und lokal produziertes Bike gab, störte sie. Somit entschlossen sich die Allgäuer kurzerhand, ihre eigene Marke zu gründen, die auf nachhaltige sowie in Deutschland produzierte Bikes für Kinder setzt. Mit dem ONE 24 bieten die Fahrradhersteller jetzt ihr erstes Fahrrad an, das man direkt auf ihrer Website bestellen kann. Wie der Name vermuten lässt, rollt es auf 24”-Laufrädern und ist somit für Kinder zwischen 125 cm und 145 cm gedacht. Zwei neue Bikes mit 20”- und 26/27,5”-Laufrädern für kleinere und größere Kids können von 110 cm bis 160 cm Körpergröße jedoch bereits vorbestellt werden. Und auch ein noch kleineres Fahrrad mit 16”-Laufrädern ist schon in Planung. Das Konzept des ONE 24 ist das eines Enduro-Hardtails. Das bedeutet, dass der Rahmen starr ist und das Hinterrad somit nicht gefedert ist. Allerdings besitzt es eine Federgabel mit 120 mm Federweg und eine Geometrie, die von modernen Enduro-Bikes inspiriert ist. Das wiederum heißt, dass das ONE 24 einen langen Rahmen mit einem flachen Lenkwinkel kombiniert, was ausreichend Stabilität beim Bergabfahren bieten soll. Durch diese Kombination ist es sowohl für Easy-Rider als auch für Shredder interessant – oder eben für alle, die noch nicht ganz wissen, was sie damit vorhaben. Zertifiziert ist das Bike nach ASTM-Kategorie 4, was bedeutet, dass es nach Erwachsenenstandard für raues Gelände geprüft ist und gleichzeitig mit dem leichten Gewicht eines Kindes easy zurechtkommt. Das Bike wiegt dabei 11,2 kg, was nicht super leicht ist, aber für ein robustes Kinderfahrrad komplett klargeht. NIZE ist vom eigenen Rahmen – made in Germany – so überzeugt, dass sie darauf 10 Jahre Garantie geben. Durchaus praktisch, denn so sollten auch noch die jüngeren Geschwister auf dem Bike lange ihre Freude haben. Das Bike wird in zwei Ausstattungsvarianten angeboten: Essential für 1.267 € und Black Series für 1.547 €.

Das NIZE ONE 24 im Detail

Das NIZE ONE 24 setzt mit seinem Look auf Understatement. Es ist schlicht gehalten, hat gerade Linien und einen schicken mattschwarzen Lack. Denn laut Chef und Gründer Genius ist schwarz nicht nur Batmans Lieblingsfarbe, sondern auch bei Performance-Kids-Bikes sehr beliebt. Dennoch gibt es auch die Möglichkeit, den Rahmen in Alu-Raw oder Light Green auszuwählen. Das Logo ist in das Steuerrohr eingraviert und unterstreicht den unaufgeregten, aber eleganten Look. Die Züge verlaufen durch den Rahmen und aufgrund des fehlenden Dämpfers hat ein Flaschenhalter im Rahmendreieck Platz.

Passend gemacht
Extra für kleine Kinderhände gemacht: der Lenker und die Griffe von ProTaper.
Kraftpaket
Die hydraulischen Shimano-Bremsen bieten ordentlich Power.
Drop it
Durch die Vario-Sattelstütze lässt sich der Sattel vor der Abfahrt einfach versenken. Top!
Breit aufgestellt
Die 11-fach Shimano DEORE-Schaltung bietet eine große Bandbreite.

Die Ausstattung stammt durchweg von namhaften Herstellern und die hier vorgestellte Black Series-Ausstattung lässt keine Wünsche offen. Geschaltet wird mit einer 11-fach DEORE-Schaltung von Shimano, die durch ihre große Bandbreite von 11-42 Zähnen auch mit den steilsten Bergen zurechtkommen sollte. Auch die Bremsen kommen von Shimano, die Kombination aus BL-MT401-Bremsgriffen und BR-MT410-Bremssätteln bietet ordentlich Power und bieten eine verstellbare Hebelweite. Gerade für wachsende Kinderhände ist hier eine Einstellbarkeit sehr hilfreich. Als eines der wenigen Kids-Bikes bietet das ONE 24 eine Vario-Sattelstütze, die mit einem Hebel am Lenker um 75 mm hoch und runter gestellt werden kann. Vor allem für Kinder ist das super, da sie dadurch bei der Abfahrt trotz ihrer kurzen Beine ordentlich Bewegungsfreiheit auf dem Bike haben. Auch an vielen anderen Teilen wurde an Kinder-Dimensionen gedacht: Die Pedale sind näher zusammen, die Gabel mit 120 mm Federweg ist speziell auf geringes Gewicht abgestimmt und die Griffe sind extra schmal. Der ProTaper-Lenker ist hingegen relativ breit, was zwar Sicherheit bei der Abfahrt bringen soll, jedoch für kleinere Kids sicherlich weniger komfortabel ist. Um das Bike etwas mitwachsen zu lassen, kann man beim Bestellvorgang einen zweiten, 10 mm längeren Vorbau direkt mitbestellen. Das ändert allerdings auch das Fahrverhalten und ersetzt auf Dauer somit nicht einen neuen, auf die Körpergröße angepassten Rahmen.

Das NIZE ONE 24 kommt auf den ersten Blick zwar eher unscheinbar rüber, ist allerdings sehr gut durchdacht. Es bietet viele sinnvolle Features und kindgerechte Details. Durch die abfahrtslastige Geometrie und die Vario-Sattelstütze hat es ein sehr breites Einsatzgebiet und sollte durch die stabilen Parts alles mitmachen, was die Kids so damit anstellen. Und zuletzt ist es das einzige uns bekannte Kids-Bike, das in Deutschland geschweißt und zusammengebaut wird.

Tops

  • breites Einsatzgebiet
  • sinnvolle, kindgerechte Detaillösungen
  • hochwertige Ausstattung mit fairem Preis

Flops

  • Lenker für kleine Kids zu breit

Mehr Informationen findet ihr unter nize.bike.


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Text & Fotos: Simon Kohler

Über den Autor

Simon Kohler

Simon liebt Geschwindigkeit. Als Downhill Skater ist er lange Zeit Rennen gefahren und mit seinem Longboard Alpenpässe runtergeknallt. Inzwischen hat er vier gegen zwei Reifen eingetauscht und heizt jetzt mit seinem Mountainbike auf Trails und Bikepark Lines. Bei verschiedensten Roadtrips durch die Alpen hat er seither einige der feinsten Trails Europas ausgekostet. Da er einige Zeit in Österreich gelebt hat, kennt er zudem die lokalen Bikeparks wie seine Westentasche. Durch sein Ingenieurstudium und seine Liebe zum Detail ist er ein echter Technik-Nerd und testet jetzt als Redakteur die aktuellsten Bikes und Parts auf Herz und Nieren. Als Frühaufsteher und selbsterklärter Müsli-Connaisseur lebt er sein Leben frei nach dem Motto „Powered by Oats. And also Legs.“