POC ist ein schwedischer Helm- und Klamotten-Hersteller, der bekannt ist für seine cleanen Designs. Der Otocon Race MIPS ist ihr leichter Fullface Helm, der auf ersten Blick als POC erkennbar ist und einige High-Tech-Features für zusätzliche Sicherheit eingebaut hat.

POC Otocon Race MIPS | nicht konvertierbar | 842 Gramm | 330 € | Hersteller-Website

Die Silhouette des POC Otocon Race MIPS erinnert stark an den Coron Air-Downhill-Helm des Herstellers, hat aber deutlich mehr Lüftungsöffnungen. Der 330 € teure Otocon ist in vier Größen von XS bis L erhältlich und ist so auch für sehr kleine Köpfe ab 48 cm Umfang geeignet. In Größe L schlägt er auf der Waage mit 842 g aus. Damit gehört der Otocon zu den schwereren Helmen im Test. Den Fit kann man dann über ein Einstellrad justieren, das hinten schick in die Helmschale integriert ist. Zudem lässt sich die Höhe des Verstellmechanismus in drei Positionen verstellen, ohne dass man das System aus- und einhängen muss – einfach hoch- und runterziehen. Dadurch findet man schnell die richtige Passform des Otocon. Zusätzlich sind Wangenpolster in zwei verschiedenen Stärken inklusive.
Die Helmschale besteht aus zwei verschieden dichten Schäumen, um ein möglichst gutes Verhältnis aus Haltbarkeit und Gewicht zu erreichen. Auf der Innenseite ist auf dem Schaum eine Schicht aus glattem Material integriert, das den Fullface Helm auch innen einen sehr edlen Look gibt. Zusätzlich ist der Helm mit MIPS Integra ausgestattet, das Rotationskräfte bei einem Crash ableiten soll. Ein RECCO-Peilsender – den man sonst hauptsächlich aus der Lawinenrettung kennt – soll zudem helfen, euch nach einem Crash aufzufinden. Zuletzt ist im Otocon ein NFC-Chip verbaut, auf dem ihr eure Gesundheitsdaten speichern könnt, sodass im Notfall Details wie Blutgruppe oder Ähnliches direkt abgerufen werden können. Das flexible Visier hat einen Plastik-Aufsatz dabei, den man bei schlechtem Wetter darauf anbringen kann, um noch einigermaßen klare Sicht zu behalten. Der Mudgrill vorne am Kinnbügel ist entnehmbar und ein weiteres nettes Detail sind kleine Gummi-Stopper auf der Unterseite des Helms, die verhindern, dass er beim Ablegen verrutscht oder die Schale verkratzt.

Der Mudgrill vorne am Helm ist entnehmbar. Je nach Wetter könnt ihr euch also für Belüftung oder Spritzschutz entscheiden.
Das Verstellrädchen beim POC Otocon ist elegant in die Schale integriert.

Schlüpft man in den Otocon, erinnert viel an einen Downhill-Helm: Durch das integrierte Verstellsystem kann man ungehindert in den Fullface Helm reinschlüpfen und auch die Passform ist nicht weit weg von einer Downhill-Variante. Der Otocon passt gut auf eine Vielzahl von verschiedenen Köpfen und umschließt eure Rübe dabei gut. Dadurch vermittelt er sehr viel Sicherheit auf dem Trail, kann allerdings nicht ganz mit dem eingepackten Gefühl des Bluegrass Vanguard Core mithalten. Das Sichtfeld des POC ist kleiner als bei vielen anderen Helmen im Test, auf dem Trail hat uns das jedoch nicht eingeschränkt. Auch die Belüftung kommt nicht ganz an die anderen Helme im Test heran: Durch den recht massiven Kinnbügel ist der Otocon spürbar wärmer und bei heißem Wetter raten wir euch auf jeden Fall ohne Mudgrill zu fahren, um besser atmen zu können. Vorteilhaft ist das Gitter vorne aber dann, um herumfliegenden Matsch in schlammigen Bedingungen abzuhalten. Dadurch, dass die Wangenpolster recht weit hinten sitzen, liegen sie weniger stark auf dem Gesicht auf, was das Hitzegefühl etwas reduziert.

Schlichter Look, eine sehr gute Passform und dazu noch voll ausgestattet mit High-Tech Sicherheits-Features – typisch POC. Der Otocon vermittelt am meisten Downhill-Helm-Feeling unter den leichten Fullface Helmen im Test, im Guten wie im Schlechten. Denn Belüftung und Sichtfeld können nicht ganz mit den anderen Helmen im Test mithalten. Dafür punktet der Otocon mit einem sehr sicheren Sitz, der viel Selbstvertrauen auf den Trails vermittelt, und hohem Tragekomfort.

Tops

  • gute Passform
  • vermittelt viel Sicherheit
  • viele Sicherheits-Features

Flops

  • mittelmäßige Belüftung
  • nicht das größte Sichtfeld

Mehr Informationen findet ihr unter pocsports.com.

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: 9 leichte und konvertierbare Fullface Helme im Vergleichstest

Alle Fullface Helme im Test: Bell Super Air R Spherical (Zum Test) | Bluegrass Vanguard Core Edition (Zum Test) | Fox Proframe RS (Zum Test) | Giro Insurgent (Zum Test) | MET Parachute MCR (Zum Test) | POC Otocon Race MIPS | Specialized Gambit (Zum Test) | Uvex Revolt MIPS (Zum Test) | Troy Lee Designs Stage (Zum Test)


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Text: Simon Kohler Fotos: Peter Walker

Über den Autor

Simon Kohler

Simon liebt Geschwindigkeit. Als Downhill Skater ist er lange Zeit Rennen gefahren und mit seinem Longboard Alpenpässe runtergeknallt. Inzwischen hat er vier gegen zwei Reifen eingetauscht und heizt jetzt mit seinem Mountainbike auf Trails und Bikepark Lines. Bei verschiedensten Roadtrips durch die Alpen hat er seither einige der feinsten Trails Europas ausgekostet. Da er einige Zeit in Österreich gelebt hat, kennt er zudem die lokalen Bikeparks wie seine Westentasche. Durch sein Ingenieurstudium und seine Liebe zum Detail ist er ein echter Technik-Nerd und testet jetzt als Redakteur die aktuellsten Bikes und Parts auf Herz und Nieren. Als Frühaufsteher und selbsterklärter Müsli-Connaisseur lebt er sein Leben frei nach dem Motto „Powered by Oats. And also Legs.“