Einst Pionier für ein schlankes Tragesystem unter dem Jersey findet sich das Race Face Rip Strip seit gut fünf Jahren unverändert im Sortiment der Kanadier. Wir haben getestet, ob es im Angesicht der mittlerweile größeren und vor allem starken Konkurrenz gut gealtert ist und sich noch immer behaupten kann.
Das Race Face Rip Strip ist mittlerweile seit fast fünf Jahren unverändert auf dem Markt. Wir nehmen das Fazit hier einmal direkt vorweg: Was damals eine innovative Option war, ist mittlerweile nicht mehr sehr kompetitiv. Denn der Markt für Race Belts ist gewachsen und hat spannende neue Optionen hervorgebracht. Race Face hat die Chance für eine Weiterentwicklung jedoch verpasst und so findet sich das Rip Strip leider als Schlusslicht in unserem Test wieder.
Wie der Name schon verlauten lässt, ist das Race Face Rip Strip ein super flacher, breiter Streifen. So lässt es sich, wie angedacht, perfekt unter dem Jersey tragen. Das ist nach wie vor ein recht moderner Ansatz, im Detail merkt man jedoch das Alter des Rip Strip.
So ist der Platz im vertikalen Fach mit dem wasserabweisenden Reißverschluss selbst für kompakte, moderne Smartphones zu klein. Und einen anderen Use-Case haben wir für das flache Fach nicht ausmachen können. Alternativ könnte man das Gerät in eine der beiden vertikalen Netztaschen stecken, doch das Material der Rückwand ist derart rutschig, dass das Handy bei der ersten Bodenwelle nach oben rausrutscht, sofern man keine Hülle aus griffigem Gummi verwendet.
Insgesamt sind alle drei Reißverschlussfächer sehr flach und stramm und somit nur eingeschränkt und unkomfortabel nutzbar. Die Netztaschen funktionieren hier besser. Aufgrund des bereits erwähnten, super rutschigen Materials der Rückwand und der großen Öffnung nach oben besteht aber auch hier die Gefahr, dass größere oder schwerere Gegenstände heraus- oder zumindest umherrutschen. Der Pumpen- bzw. CO2-Kartuschenhalter wäre eigentlich als einziger Pluspunkt zu erwähnen … . Leider ist er genau mittig über der Wirbelsäule platziert, was dem Komfort nicht wirklich zuträglich ist, aber vor allem im Falle eines Crash ziemlich böse enden kann.
Bei der Passform und dem Tragekomfort war ebenfalls keiner unserer Tester angetan. Während der breite, dehnbare Klettgürtel noch angenehm sitzt, ist das Rückenteil durch seine hohe, steife Bauform ziemlich unbequem und verfügt über keinen Sweetspot; an dem der Rip Strip zufriedenstellend sitzt. Entweder liegt er nicht richtig an, drückt am Rand und/oder schränkt die Bewegungsfreiheit ein. Immerhin hat die flache, steife Konstruktion den Vorteil, dass die Tasche sehr stabil am Rücken sitzt.
Fazit
Das Race Face Rip Strip ist super flach und bietet schnellen Zugriff auf seinen Inhalt. Mehr Positives gibt’s jedoch nicht zu berichten. Sowohl die Passform als auch der Tragekomfort konnten keinen unserer Tester überzeugen. Die Fachaufteilung und Fixierung sind wenig funktional – die Platzierung der Pumpe/CO2-Kartusche direkt auf der Wirbelsäule sogar fragwürdig. Vor allem zum aufgerufenen, hohen Preis ist der Rip Strip nicht empfehlenswert. Hier ist ein Nachfolger dringend nötig.
Tops
- flach
- stabil
Flops
- schlechter Sitz
- Fächer nicht gut nutzbar
- Pumpe/CO2 direkt auf der Wirbelsäule
- zu teuer für gebotene Performance
Mehr Info auf: raceface.com
Das Testfeld
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Text: Fotos: Andreas Maschke, Christoph Bayer