Viel Auswahl, simpel gestaltet und einfach zu bedienen. Mit dem Konfigurator von Propain bekommt ihr ein Custom-Bike, ohne selbst Hand anlegen zu müssen. Aber so viel Auswahl erfordert auch Know-how: Was funktioniert wirklich gut und passt zu einem? Wir haben mit dem neuen Tyee und dem Team von Propain unzählige Konfigurationsmöglichkeiten für euch ausprobiert.

Die Bikes von Propain kauft man ganz bequem online. Das heißt aber noch lange nicht, dass eins wie das andere ist. Erst nachdem ihr im umfangreichen Konfigurator alle passenden Teile für euch ausgewählt habt, wird das Bike für euch montiert und bequem per Post nach Hause geschickt. Wenn das nicht entspannt ist?!

Aber wie funktioniert der Propain-Konfigurator? Ein bisschen wie ein Bike Shop, in dem ihr eure gewünschten Komponenten auswählt und der Händler dann die passende Rechnung ausstellt, aber eben live und von der Couch aus. Während der Auswahl wird euch stets der aktuelle Preis mit den ausgewählten Parts angezeigt und ihr seht auch, wie das Bike mit den entsprechenden Anbauteilen aussieht. Wie an der Wursttheke geht es dann von grob nach fein. Zuerst wählt ihr eure Rahmen-Plattform: Hugene, Tyee, Spindrift oder Rage. Je nach Modell stehen euch dann noch unterschiedliche Laufradgrößen und Federwege zur Verfügung. Zudem müsst ihr euch natürlich für eine Rahmengröße und die gewünschte Rahmenfarbe inklusive Decals und Emblem-Farbe entscheiden. Habt ihr das gemacht, geht es mit den einzelnen Komponenten und Ergonomie-Optionen weiter.

Nachdem ihr die Basis gesetzt habt, geht’s dann endlich zum spannenden Part über: der eigentlichen Ausstattung. Hier hat Propain für alle Einsteiger und Entscheidungsfaulen schon vier sinnvoll vorgefertigte Komplettbike-Ausstattungen zusammengestellt, die nach Preis gestaffelt sind. Hier müsst ihr dann nur noch feine Anpassungen wie die Federhärte, Dropper-Länge oder Ergonomie-Optionen wählen und los geht’s. Beim neuen Propain Tyee steht euch z. B. folgende Vorauswahl zur Verfügung: Der Price2Ride schlägt mit 4.199 € zu Buche und ist mit dem Formula-Fahrwerk schon ein echter Exot. Im SHRED²-Spec für 5.084 € gibt’s dann die dicke RockShox ZEB-Gabel und solide Komponenten von SRAM. Als Phantom-Ausstattung bezeichnet Propain die Variante mit RockShox Lyrik-Federgabel und Luftdämpfer. Für 6.709 € gibt’s dann auch direkt elektrische Komponenten von SRAM wie z. B. die neue Transmission-Schaltgruppe. Für all diejenigen, denen es nicht auffällig genug sein kann, steht der Goldrausch für 8.244€ parat. Sie kommt mit kompletten FOX Factory-Fahrwerk und passender Dropperpost. Zudem gibt’s direkt einen Carbon-Laufradsatz und eine High-End SRAM XX Transmission-Schaltgruppe.

Das neue Propain Tyee: Die Basis unseres Tests

Wir haben uns für unseren Test auf das neue Propain Tyee fokussiert. Hier bietet bereits die Basis eine große Auswahl-Möglichkeit. So gibt es sowohl einen Alu- als auch Carbonrahmen und unterschiedliche Federwege an der Front. Wahlweise könnt ihr also eine 160-mm- oder 170-mm-Federgabel fahren, die dann immer mit 160 mm Federweg am Heck kombiniert wird. Je nach Rahmengröße könnt ihr auch zwischen 29”, 27,5” oder einem Mullet-Setup wählen und die Geometrie noch via Flip-Chip anpassen. Im Propain-Portfolio wird das Bike nach unten gegen das Trail-Bike Hugene und nach oben gegen das Big-Bike Spindrift abgegrenzt.

Alle Komponenten des Propain-Konfigurators in der Übersicht

Der Propain-Konfigurator ist sehr umfangreich, aber wer sich ein Custom-Bike aufbauen lassen will und noch nicht sicher ist, was das richtige für ihn ist, der ist hier genau richtig. Neben unseren Test-Erkenntnissen und unserer Einschätzung plus jahrelangen Erfahrungen mit den einzelnen Komponenten gibt es noch persönliche Empfehlungen aus der Redaktion.

Die richtige Federgabeln für das Propain Tyee

Los geht es mit der Wahl der richtigen Federgabel. Die ist maßgeblich für die Kontrolle auf dem Trail verantwortlich und sollte zu eurem Fahrstil, Körpergewicht und Einsatzgebiet passen. Sonst gibt’s unkontrollierte Fahrmanöver und Armpump;) Im Propain-Konfigurator stehen sechs Federgabeln zur Wahl. Zwei mit 170 mm Federweg, der Rest mit 160 mm. Die Preisspitze bildet das elektronische RockShox Flight Attendant-Fahrwerk, aber mit Formula und drei anderen Rock Shox-Federgabeln gibt es auch günstige Alternativen mit sehr guter Funktion und weniger Komplexität. Zudem steht noch eine weitere High-End Variante mit der FOX 36 Factory-Federgabel bereit. Fakt ist: Am Fahrwerk zu sparen, macht keinen Sinn. Denn Nachrüsten wird teuer und kompliziert obendrein.

Die RockShox Lyrik Debon Air+ mit 160 mm bildet die aufpreisfreie Basis. Mit Rebound und Lowspeed Compression sind die Einstellmöglichkeiten sehr rudimentär, und aus unserer Erfahrung neigt die Gabel bei schnellen Schlägen zum Verhärten. Finger weg.

Die Formula Selva S mit 170 mm Federweg bietet umfangreiche Einstellmöglichkeiten mit Rebound, Compression und unterschiedlichen Lockout-Härten. Außerdem lassen sich über das CTS-System (Compression Tuning System) sieben unterschiedliche Dämpfungs-Plattformen und Ansprechverhalten realisieren – ein echtes Alleinstellungsmerkmal von Formula. Die Gabel ist zwar schon etwas in die Jahre gekommen, aber bietet dennoch eine sehr gute Performance auf dem Trail. Unser Preis-Leistungs-Tipp mit nur 160 € Aufpreis und super Ansprechverhalten sowie breitem Einstellbereich. Aber nicht wundern beim Setup: Die Standrohrlänge entspricht nicht dem nutzbaren Federweg.

Die RockShox Lyrik Ultimate mit 160 mm Federweg, neuester Charger 3-Dämpfung und Buttercups kostet 400 € Aufpreis. Dafür lässt sich Low- und Highspeed Compression einstellen und dank der Buttercups spricht die Gabel bei kleinen Schlägen schon sehr sensibel an. Zudem ist sie für die meisten Einsteiger und leichtere Fahrer die bessere Wahl, da sie mit ihren 35-mm-Standrohren nicht so steif ist wie die RockShox ZEB.

Die RockShox ZEB Ultimate mit 170 mm Federweg verfügt ebenfalls über die Charger 3-Dämpfungskartusche und Buttercups. Dafür werden 425 € Aufpreis fällig und der Einstellbereich umfasst Low- und Highspeed Compression sowie Rebound. Die Internals sind identisch mit der Lyrik Ultimate, lediglich die 3 mm dickeren Standrohre mit 38 mm Durchmesser und die massive Gabelbrücke sorgen für eine höhere Steifigkeit und Präzision an der Front. Die Gabel macht vorwiegend für schwere oder aggressive Fahrer Sinn, die die hohe Steifigkeit am Vorderrad benötigen und damit umgehen können. Mit 2.341 g ist sie zudem die schwerste Gabel im Konfigurator.

Die FOX 36 Factory Kashima-Federgabel mit 160 mm Federweg verfügt über die beste FOX-Dämpfungskartusche GRIP2, die euch die volle Einstellbarkeit bietet. Low- und Highspeed Compression sowie Low- und Highspeed Rebound. Außerdem natürlich die berühmte goldene Kashima-Beschichtung von FOX, die Reibung minimieren soll. Sie bietet auf dem Trail eine vergleichbare Performance zu den Ultimate-Modellen von RockShox und siedelt sich in Bezug auf Steifigkeit zwischen der Lyrik und der ZEB ein. Die Gabel kostet 515 € Aufpreis und hat mit 1.970 Gramm das geringste Gewicht.

Die RockShox Lyrik Ultimate Flight Attendant mit 160 mm Federweg kommt mit elektrischem Flight Attendant-Fahrwerk und kostet stolze 915 € Aufpreis. An der Gabel lassen sich Rebound und Lowspeed Compression einstellen. Die Steuerungselektronik wählt für euch während der Fahrt – anhand einiger Parameter – zwischen Pedal-, Open- und Locked-Modus aus. Das sorgt für maximale Effizienz und ist etwas für alle Tech-Nerds, die ihr Fahrwerks-Setup gern via App machen. Die Dämpfungs-Performance im offenen Modus entspricht der einer normalen Lyrik Ultimate-Gabel. Achtung: Das Ganze funktioniert nur als komplettes Fahrwerk und so benötigt ihr auch den Flight Attendant-Dämpfer und einen dazugehörigen Kurbel-Sensor.

Der richtige Dämpfer für das Propain Tyee

Neben der Federgabel ist auch der Dämpfer maßgeblich für die Traktion eines Bikes verantwortlich. Zusätzlich zum Grip soll er auch dafür sorgen, dass der Fahrer-Input nicht in Luft aufgeht, sondern auch am Untergrund ankommt – Stichwort Gegenhalt. Propain bietet sieben Dämpfer zur Wahl an. Davon vier mit Luftfeder und drei mit Stahlfeder. Bei Letzteren dürft ihr die Federhärte frei wählen – top! Stahlfederdämpfer kleben etwas mehr am Boden und bewähren sich bei roughem Untergrund, außerdem lässt sich bei allen mindestens die Federvorspannung einstellen. Luftfederdämpfer sind dafür in der Regel etwas lebendiger und bieten mehr Pop und Feedback. Allerdings ist der Unterschied zwischen Luft- und Stahlfederdämpfer beim neuen Tyee wesentlich geringer, als es bei anderen Bikes der Fall ist. Das kommt daher, dass das Tyee von Haus aus einen sehr progressiven Hinterbau besitzt und alle Luftfederdämpfer mit einem sehr weichen Dämpfer-Tune ausgestattet sind.

Wählt hier gleich bewusst den richtigen Dämpfer für euch. Nachträglich einen Dämpfer zu tauschen ist nicht leicht, da der Dämpfer-Tune individuell an die Hinterbau-Kinematik des Bikes angepasst ist und zudem im Aftermarket nur schwer oder gar nicht zu finden ist. Übrigens verfügt das neue Tyee immer über 160 mm Federweg am Heck.

Der RockShox Deluxe Select-Dämpfer ist das absolute Einstiegsmodell. Hier lässt sich nur der Rebound einstellen. Er verfügt über keine Ausgleichsbehälter und keinen Lockout. Aus Erfahrung neigen Dämpfer ohne Piggyback aufgrund geringerer Ölmenge schnell zum Warmwerden und verändern dadurch negativ ihr Ansprechverhalten. Die Budget-Variante schränkt hier deutlich die Funktion und Einstellbarkeit ein. Dafür ist der Deluxe Select mit 300 g der leichteste Dämpfer im Bundle.

Der Formula MOD Coil-Stahlfederdämpfer lässt sich bezüglich Compression und Rebound einstellen, außerdem kann man für Uphills den Lockout aktivieren. Für nur 160 € Aufpreis erhaltet ihr mit 670 g den leichtesten Stahlfederdämpfer im Konfigurator. Der Formula-Dämpfer hat ein sensibles Ansprechverhalten und die Stahlfeder kommt in schicker Titan-Optik. Unser Preis-Leistungs-Tipp unter den Coil-Shocks.

Der RockShox Super Deluxe Coil Ultimate kostet 300 € Aufpreis und ist mit 902 g der schwerste Dämpfer im Konfigurator. Er lässt sich bezüglich Rebound, Low- und Highspeed Compression einstellen. Außerdem verhindert ein Lockout das Wippen des Hecks im Uphill und die Hydraulic Bottom Out Control verhindert zusätzlich harte Durchschläge. Das sensible Ansprechverhalten und die umfangreichen Einstellmöglichkeiten machen ihn zu einer sehr guten Wahl.

Der FOX FLOAT X2 Factory-Luftdämpfer kostet 325 € Aufpreis und kommt im auffälligen Kashima Gold. Die Einstellbarkeit ist umfangreich mit Lockout, Rebound und Lowspeed Compression. Mit 420 g ist er im mittleren Gewichtsbereich der Luftdämpfer angesiedelt. Die Performance auf dem Trail ist enorm gut und er liefert euch einen Tick mehr Gegenhalt als das Top-Modell von RockShox. Allerdings hatten wir in den letzten Jahren einige Dämpfer dieser Baureihe, die einen hohen Serviceaufwand und einige Defekte hatten.

Der RockShox Super Deluxe Ultimate-Luftfederdämpfer ist in Rebound, Low- und Highspeed Compression sowie per Lockout einstellbar. Außerdem hat er einen integrierten SAG-Indikator. Darüber lässt sich einfach der optimale Negativfederweg finden, so fällt das Setup leicht. Er kostet 350 € extra und bietet auf dem Trail einen etwas weicheren und traktionsstarkeren Hinterbau als die Luftdämpfer. Dafür benötigt es einen höheren Input, um auf engen und langsamen Trails zu manövrieren.

Der FOX DHX2 Coil-Stahlfederdämpfer kostet stolze 625 € Aufpreis und lässt sich sowohl in Low- und Highspeed Compression als auch Rebound einstellen. Außerdem gibt es einen manuellen Lockout, um die orange Stahlfeder am Wippen zu hindern. Er ist der Tipp für alle, die sich mit ihrem Fahrwerk auskennen und wissen, an welchem Rädchen sie drehen müssen, um die Performance zu verbessern. Richtig eingestellt liefert er am neuen Tyee die beste Trail-Performance unter den Stahlfeder-Dämpfern.

Der RockShox Super Deluxe Ultimate Flight Attendant-Luftfederdämpfer ist mit 715 € derjenige mit dem höchsten Aufpreis. Dafür bekommt ihr, wie bei der Gabel, das elektrische Fahrwerk, das sich in Rebound und Lowspeed Compression einstellen lässt. Der Wechsel zwischen den Modi Open, Pedal und Locked erfolgt wie bei der Flight Attendant-Federgabel elektrisch und ist damit etwas für Tech-Nerds und Radler mit hohem Effizienz-Anspruch. Wie die restlichen Flight Attendant-Komponenten ist der Luftfederdämpfer nur in Verbindung mit der passenden Federgabel und Kurbel verfügbar. Da sich das Propain Tyee aber bereits verhältnismäßig ruhig tritt, lohnt sich der elektronische Lockout nur für Sekundenjäger wirklich.

Der richtige Antrieb für das Propain Tyee

Die Antriebs-Optionen umfassen vier Varianten von SRAM. Hier wählt ihr immer Kurbel, Schaltwerk, Kassette und Kette im Set. Alle Antriebe verfügen über eine 1×12-Übersetzung mit einer Bandbreite von 520 %. Die beiden günstigeren Varianten funktionieren klassisch mit einem Schaltzug und die beiden Varianten der neuen SRAM Eagle Transmission-Schaltgruppe elektronisch und damit kabellos.

Die SRAM GX Eagle-Schaltgruppe funktioniert mit Kabel und bildet eine aufpreisfreie Basis. Trotz der manuellen Bedienung und erhöhtem Wartungsaufwand gegenüber den elektrischen Transmission-Gruppen ist die Funktion top und eine Empfehlung für alle, die günstig kaufen wollen. Zudem verträgt die verbaute Alu-Kurbel wesentlich mehr Unachtsamkeiten und die einzelnen Komponenten sind im Falle einer Beschädigung kostengünstig austauschbar. Unsere Erfahrungen mit der GX-Reihe sind durchweg positiv und so bekommt ihr eine günstige und zuverlässige Schaltgruppe zum Basispreis, die ihr bei Bedarf Stück für Stück aufrüsten könnt.

Die SRAM X01 Eagle-Schaltgruppe funktioniert ebenfalls klassisch via Schaltzug. Sie kommt bereits mit einer Carbon-Kurbel. Die Funktion ist erfahrungsgemäß ebenfalls sehr gut, aber sie verlangt auch einen Aufpreis von 395 €. Die Funktion und Einstellmöglichkeiten heben sich nicht maßgeblich von der günstigeren GX-Schaltgruppe ab und so würden wir entweder zur GX-Reihe oder direkt zu den neuen elektronischen Transmission-Schaltgruppen raten.

Die SRAM X0 Eagle Transmission ist das günstigste elektrische Direct Mount-Schaltwerk. Das heißt, es wird ohne Schaltauge direkt am Rahmen bzw. der Hinterradachse befestigt. Es kommt mit Alu-Kurbeln samt Bashguards und ist leicht einzustellen. Außerdem ermöglicht es das Schalten unter Last und wechselt stets sehr smooth die Gänge. Der Aufpreis beträgt 895 €.

Das SRAM XX Eagle Transmission ist mit 1.695 € die Komponente mit dem höchsten Aufpreis im Konfigurator. Die Carbon-Kurbeln sorgen für Gewichtsersparnis und verfügen ebenso über einen Bashguard. Die Funktion ist ebenso makellos und smooth wie beim günstigeren Bruder. Aufgrund des deutlich erhöhten Preises und nur einem geringen Mehrwert würden wir das günstigere X0 Transmission-Schaltwerk empfehlen.

Der richtige Lenker für das Propain Tyee

Als Lenker stehen zwei SIXPACK MILLENIUM Alu-Lenker zur Wahl. Carbon ist bislang keine Option, was wir nicht bedauern. Die beiden Lenker sind mit 805 mm Breite und 330 g Gewicht identisch. Ebenso kosten beide keinen Aufpreis, sondern unterscheiden sich lediglich im Rise, also der Bauhöhe, wobei der eine 20 und der andere 30 mm Rise bietet. Hier könnt ihr also frei nach euren Vorlieben und Einsatzgebiet wählen.

Der richtige Vorbau für das Propain Tyee

Beim Vorbau lässt euch Propain aus 3 Optionen wählen. Alle kommen aus dem Hause SIXPACK und unterscheiden sich hauptsächlich bei der Art der Zugverlegung und der Länge. Während unserer Tests haben wir sowohl die Version mit 50 mm als auch mit 35 mm Länge ausprobiert. Alle Tester haben zum kürzeren 35-mm-Vorbau tendiert, da das für ein direkteres Lenkverhalten sorgt.

Der SIXPACK Vertic ist der aufpreisfreie Alu-Guss-Vorbau in 50 mm Länge. Da beim Carbonrahmen die Zugverlegung durch den Steuersatz läuft, werden mit diesem Vorbau die Leitungen nach dem Austreten aus dem Rahmen nicht mehr so sauber geführt wie bei den anderen Varianten. Solltet ihr euch für den Alu-Rahmen entscheiden, laufen die Leitungen durch die Cable-Ports im Rahmen. Bei diesem Vorbau könnt ihr keine kürzere Variante wählen.

Der SIXPACK MILLENIUM ICR Aluminium-Vorbau ist CNC-gefräst und kostet 70 € Aufpreis. Hier laufen die Züge direkt durch ein angepasstes Gummistück unterhalb des Lenkers in die Spacer rein und werden dort durch den Steuersatz geführt. Bei diesem Modell habt ihr die Wahl zwischen 50 oder 35 mm Länge. Durch die innenverlegten Züge entsteht eine cleane Optik am Cockpit. Alle weiteren Vor- und Nachteile dieses Systems haben wir für euch in einem separaten Artikel in dieser Ausgabe ausprobiert.

Die richtige Sattelstütze für das Propain Tyee

Bei der Sattelstütze bietet Propain fünf verschiedene Möglichkeiten zur Wahl an. Dabei ist von starr über kabelgebundene Dropperposts bis zur elektronischen AXS-Variante alles dabei. Bis zu 595 € Aufpreis könnt ihr bei der Teleskop-Sattelstütze liegen lassen, dafür sind unterschiedliche Längen aber aufpreisfrei – cool! Bei der Wahl der Länge solltet ihr auch checken, ob diese voll in eurer Rahmengröße versenkbar ist. Diese Infos findet ihr unter den technischen Daten der Bikes. Dann könnt ihr von der gewonnenen Bewegungsfreiheit maßgeblich profitieren.

Die Sattelstütze Aluminium 350 mm ist eine starre Sattelstütze mit 350 mm Länge und mit 290 g die leichteste im Bunde. Das wartungsfreie (höhö) Modell kann sinnvoll sein, wenn ihr schon im Voraus wisst, dass ihr nur Shuttle Laps im Bikepark machen werdet und keinen müden Höhenmeter aus eigener Kraft bestreiten wollt, oder wenn ihr bereits eine Sattelstütze daheim habt. Ansonsten: Finger weg!

Die BikeYoke DIVINE kostet 230 € Aufpreis und ist in den drei Längen 125, 160 und 185 mm verfügbar. Sie funktioniert unauffällig und problemlos. Außerdem gibt BikeYoke an, dass sich die DIVINE bei jedem kompletten Absenken selbst entlüftet, so kann es nicht passieren, dass die Dropper mal weich wird oder nicht mehr ganz ausfährt.

Die BikeYoke REVIVE-Sattelstütze kostet 275 € Aufpreis und ist in vier Längen erhältlich. 125, 160, 185 und 213 mm Hub machen auch nach Wahl den Weg frei, wenn ihr es braucht. Ähnlich zum Partner-Modell hat die REVIVE ein Ventil direkt unter der Sattelbefestigung, mit dem ihr die Dropper easy entlüften könnt, falls sie mal nicht mehr so arbeitet, wie sie soll. Mit bis zu 213 mm Hub ist es die längstmögliche Option im Konfigurator und ideal für Langbeiner, die mehr Wert auf Nutzen als Optik und Markenreputation legen. Unser Preis-Leistungs-Tipp.

Die FOX Transfer Kashima-Sattelstütze kostet 315 € Aufpreis und ist in vier Längen erhältlich. Ihr könnt zwischen 125, 150, 175 und 200 mm Hub entscheiden. Die goldene Kashima-Beschichtung passt zwar zu den FOX Factory-Federelementen, aber trotz reibungsarmer Beschichtung ist uns die FOX schon mehrmals stecken geblieben und erst nach leichtem Ziehen ausgefahren. Hier würden wir den Griff zu den günstigeren Modellen von BikeYoke empfehlen oder gleich zur kabellosen AXS, wenn Geld hier eine untergeordnete Rolle spielt.

Die RockShox Reverb AXS kostet 595 € Aufpreis und ist damit die teuerste Sattelstützen-Konfiguration. Sie ist in drei unterschiedlichen Längen von 125 über 150 bis 170 mm erhältlich. Der große Vorteil ist natürlich, dass sie kabellos funktioniert und dadurch das Cockpit noch cleaner wird. Bei der Sattelstütze muss kein zusätzlicher Bowdenzug verlegt und gewartet werden, und sie hat mit minimalem Kraftaufwand die mit Abstand schnellste Reaktionszeit. Dafür müsst ihr gelegentlich daran denken, den kleinen AXS-Akku zu laden. Der Akku hält aber sehr lange und die Sattelstütze bietet sich natürlich für alle SRAM AXS-Fans und Tech-Nerds an, die keinen Bock auf extra Kabel haben.

Der richtige Sattel für das Propain Tyee

Beim Ergonomie-Thema Sattel stellt Propain zwei Optionen zur Auswahl. Ohne Aufpreis gibt’s den SIXPACK KAMIKAZE-Sattel oder gegen 120 € Aufpreis den SQlab 6OX Infinergy ERGOWAVE. Letzterer ist in 4 verschiedenen Breiten verfügbar. Bevor ihr hier blind die Wahl trefft, solltet ihr euch bei SQ lab informieren und euren Sitzknochen-Abstand ausmessen. Da jedes Hinterteil seine eigenen Präferenzen hat, gibt es hier keine Empfehlung von uns ;)

Die richtige Bremse für das Propain Tyee

In puncto Bremsen gibt es ganze sieben Stück zur Auswahl, wobei zwischen den drei Marken SRAM, Formula und MAGURA unterschieden wird. Alles sind Vierkolbenbremsen und alle wirken auf 200 (bzw. 203) mm große Bremsscheiben. Dadurch sind die Unterschiede bei der Bremskraft teilweise sehr gering, die großen Performance-Unterschiede entstehen bei der Dosierbarkeit, Einstellbarkeit und Ergonomie.

Die SRAM DB8 ist die aufpreisfreie Basisbremse im Konfigurator. Die Bremse ist recht schwer und sieht auch entsprechend massiv aus. Zum Verstellen der Hebelweite benötigt ihr mindestens ein Multitool oder besser einen Inbus mit Kugelkopf. Die Performance auf dem Trail ist solide, kann aber nicht mit der teureren Konkurrenz mithalten.

Die Formula Cura 4-Bremse kostet nur 50 € extra und ist dafür die leichteste Bremse im Propain-Konfigurator. Die Optik ist filigran und organisch. Die Bremse verfügt über einen knackigen Druckpunkt und funktioniert sehr gut und zuverlässig. Momentan lässt sich die Hebelweite nur per Multitool einstellen, allerdings wird es hier bald ein besseres Verstellrädchen geben und das Modell im Konfigurator wird dann im fliegenden Wechsel ausgetauscht. Mit den Eckdaten und der Bremsleistung bei dem geringen Aufpreis ist die Formula unser Preis-Leistungs-Tipp.

Die MAGURA MT5 kostet ebenfalls 50 € extra, hat allerdings keine werkzeuglose Druck- oder Hebelweitenverstellung. Ihre Performance auf dem Trail entspricht der Leistung der teureren MT7, allerdings lässt das Gefühl am Hebel Platz für Verbesserung, was bei dem Preis aber vollkommen akzeptabel ist.

Die SRAM CODE R Bremse kostet 90 € Aufpreis. Das R im Namen steht für Reach Adjust und macht eine werkzeuglose Hebelweitenverstellung möglich. Dafür verzichtet das Modell auf SRAMs Swing Link-Technologie, der durch die vergrößerte Hebelwirkung Kraft spart und so hilft, den Armpump zu reduzieren. Wir würden auch hier wieder zur Formula-Bremse oder zum RSC-Modell greifen.

Die MAGURA MT7 kostet 200 € extra. Dafür lässt sich die Hebelweite und der Druckpunkt werkzeuglos verstellen. Auf dem Trail liefert sie verdammt viel Power bei guter Dosierbarkeit und eignet sich somit auch für schwere Fahrer oder lange Abfahrten. Zudem könnt ihr die MAGURA MT7 durch die Ringe am Bremssattel und die Abdeckung am Hebel farblich individualisieren.

Die SRAM CODE RSC kostet 230 € extra und markiert das Top-Modell im SRAM Line-up. Der Namenszusatz RSC lässt darauf schließen, dass sie eine werkzeuglose Druck- und Hebelweitenverstellung bietet und durch die SwingLink-Technologie ein verbessertes Hebelverhältnis besitzt, was den Armpump reduziert und die Dosierbarkeit erhöht. Auf dem Trail liefert sie damit eine hohe Dosierbarkeit und ausreichend Bremspower, auch für lange Abfahrten. Allerdings besitzt sie einen weniger digitalen Druckpunkt als die Modelle von Formula oder MAGURA, was auch seine Vorteile bringt.

Die MAGURA MT7 Performance kostet stolze 260 € extra und ist damit die teuerste Bremse im Konfigurator. Sie bietet die gleichen Features wie die MT7, aber verfügt zusätzlich über die dickeren, schwimmend gelagerten MDR-P-Bremsscheiben. Das reduziert Vibrationen am Schleifpunkt der Bremse. Durch die dickere Bremsscheibe herrscht etwas weniger Leerweg im Hebel und der Druckpunkt fühlt sich zudem straffer an.

Der richtige Laufradsatz für das Propain Tyee

Beim Thema Laufräder stellt Propain fünf Optionen zur Wahl: drei Varianten aus Alu und zwei aus Carbon. Vier Modelle stammen von NEWMEN und nur eins von Crankbrothers. Die Wahl auf einen Carbon-Laufradsatz kann Gewicht sparen und durch die geringere rotierende Masse ein Plus an Spritzigkeit bringen, allerdings müsst ihr euch auch über die unterschiedlichen Fahreigenschaften der Materialien im Klaren sein. Wichtig bei der Wahl eines Carbon-Laufradsatzes ist die Reifenkombination, denn ein Durchschlag auf die Felge kann zu teuren Totalausfällen führen. Außerdem tut ihr euch mit einem hochwertigen Laufradsatz einen großen Gefallen in Sachen Haltbarkeit. Denn auch wenn im direkten Vergleich nicht direkt ein großer Unterschied auffällt, tendieren günstigere Laufradsätze dazu, schneller lockere Speichen, 8er oder Dellen zu bekommen. Das ist nervig zu reparieren und erfordert ein hohes Know-how oder einen tiefen Geldbeutel.

Die NEWMEN PERFORMANCE 30 ist der Basis-Alu-Laufradsatz und der Einstieg ins NEWMEN-Portfolio. Er wiegt 1.995 Gramm und ist in dieser Konfiguration nur für den Verkauf an Hersteller gedacht. Sprich, man könnte ihn nicht nachrüsten. Cool ist allerdings, dass er auf dieselbe Naben-Technologie setzt wie die Top-Modelle. Auf dem Trail mangelt es ihm allerdings etwas an Feedback und er hat bereits nach einigen Runs an Speichenspannung verloren und musste nachzentriert werden.

Die NEWMEN EVOLUTION E.G. 30 kosten 250 € extra und sind ebenfalls aus 6061-Alu, wie auch die Performance 30-Felge, und mit der gleichen hochwertigen Nabe kombiniert. Der Felgenquerschnitt wurde vom SL A 30 Top-Modell abgeschaut, wobei am E.G. 30 eine 6061-Alu-Legierung mit geringeren Festigkeitswerten zum Einsatz kommt. Außerdem wird die Felge gesteckt und die Verarbeitung ist nicht so hochwertig wie bei den Top-Modellen. Auf dem Trail fällt das primär nicht auf, kann sich aber in der Haltbarkeit bemerkbar machen.

Die NEWMEN EVOLUTION SL A 30 kosten 450 € extra und sind der leichteste Alu-Laufradsatz im Konfigurator. Mit 1.720 Gramm sind sie unser Preis-Leistungs- und Haltbarkeits-Tipp. Denn auf dem Trail bieten sie eine super Performance und wir haben in der Vergangenheit viele gute Erfahrungen mit dem Laufradsatz gemacht. Für alle, die ein Rundum-Sorglos-Paket möchten, ist das die richtige Wahl, auch wenn nichts unzerstörbar ist. Hier kommt übrigens eine robustere 6069-Alu-Legierung zum Einsatz, die gesleeved wird.

Die NEWMEN ADVANCED SL A 30 ist der Carbon-Laufradsatz von NEWMEN und insgesamt der leichteste Laufradsatz im Konfigurator. Für den 1.610 Gramm schweren Laufradsatz werden 845 € extra fällig. Er liefert auf dem Trail die höchste Präzision und das direkteste Lenkverhalten, benötigt aber auch eine aufmerksame Fahrweise und ein gewisses Fahrerlevel, um mit dem Feedback umzugehen.

Die Crankbrothers Synthesis Enduro Carbon i9 kosten 1.345 € extra und sind damit der teuerste Laufradsatz im Konfigurator. Die Carbon-Felgen sind mit Industry Nine Hydra-Naben kombiniert, die für ihren lauten Freilauf-Sound und die feine Verzahnung bekannt sind. Mit 1.792 Gramm sind es zwar nicht die leichtesten Räder im Konfigurator, dafür setzen sie aber ihren Fokus auf Nachgiebigkeit. So kommen am Vorderrad weniger Speichen und eine andere Innenweite zum Einsatz als am Hinterrad. Dadurch fühlt sich der Laufradsatz auf dem Trail ähnlich wie die Modelle aus Alu an und bietet dennoch mehr Gegenhalt, wenn ihr durch harte Kompressionen oder Anlieger pusht. Besonders Fahrer mit einem aktiven Fahrstil und dem nötigen Kleingeld finden hier eine gute Konfigurationsmöglichkeit.

Der richtige Reifen für das Propain Tyee

Als Reifen gibt es drei Auswahlmöglichkeiten, zwei Optionen von Schwalbe und eine von MAXXIS. Alle Reifen können ohne Preisunterschied untereinander gewechselt werden.

Die Schwalbe Magic Mary-Option besteht – wie der Name bereits vermuten lässt – aus zweimal demselben Reifen für vorn und hinten. Im Falle des 2,4” breiten Magic Mary keine schlechte Option. Allerdings kommen beide Reifen in der pannenanfälligen Super Trail-Karkasse, die nicht wirklich zum Einsatzgebiet des Tyee passt. Solltet ihr also nicht nur auf leichten Hometrails oder Schotterwegen unterwegs sein, oder mehr als 60 kg wiegen, empfehlen wir euch die Wahl von robusteren Reifen.

Die Schwalbe Magic Mary/Big Betty-Reifenkombination setzt mit dem Big Betty auf Schwalbes spezifischen Hinterreifen, der mit 1.085 Gramm minimal leichter ist als der Magic Mary. Allerdings kommt auch hier die dünne Super Trail-Karkasse zum Einsatz.

Die MAXXIS ASSEGAI und Minion DHR II-Reifen-Kombination ist für uns die einzigst sinnvolle Reifenkombination im Konfigurator, um das Potenzial des Tyee auszunutzen. Der 2,5” breite ASSEGAI an der Front kommt in der weichen MaxxGrip-Gummimischung und einer EXO+ Karkasse und der 2,4” breite Minion DHR II am Heck in der härteren MaxxTerra-Mischung und der robusteren Doubledown-Karkasse. So habt ihr Grip an der Front, Pannenschutz am Heck und eine gängige Reifenkombination im Allgemeinen. Unsere klare Empfehlung.

Welches Reifen-Setup sollte ich am Propain Tyee wählen?

Auch wenn ihr ohne Aufpreis euer Tyee mit Schläuchen geliefert bekommt, empfehlen wir euch ganz klar, die 50 € Aufpreis für das milKit Tubeless-Setup in Kauf zu nehmen. Es enthält mit Ventilen, Dichtmilch und Spritze alles, was ihr für das Tubeless-Setup benötigt. Zudem bietet das Tubeless-System unzählige Vorteile auf dem Trail und ist am Mountainbike absoluter Standard. In einem separaten Tubeless-Guide von uns findet ihr alles, was ihr über das Thema wissen müsst.

Benötige ich einen Kettenschutz oder Bashguard am Propain Tyee?

Zum Kettenschutz bietet Propain zwei Alternativen an. Den SIXPACK Vertic-Bashguard für 35 € Aufpreis, der euer Kettenblatt im Fall von Aufsetzern durch einen austauschbaren Kunststoff-Steg schützt, allerdings keine zusätzliche Kettenführung besitzt. Alternativ gibt es noch die SIXPACK Millenium-Kettenführung für 75 € extra. Diese verfügt ebenfalls über einen Bashguard, aber auch über eine obere Führung der Kette. Wir würden euch zumindest zum Vertic-Bashguard raten und falls ihr z. B. Rennen fahrt, lohnt sich auch der Aufpreis für eine extra Kettenführung. Solltet ihr euch für eine SRAM Transmission-Schaltgruppe entschieden haben, sind die Optionen obsolet, da hier bereits ein Bashguard an der Kurbel angebracht ist.

Was fehlt im Propain-Konfigurator?

Der Propain-Konfigurator gehört zu den umfangreichsten der Bike-Industrie und fokussiert sich vor allem auf die Komponenten und weniger auf den Look, was super cool ist. Im Großen und Ganzen bietet er mehr als ausreichend Wahlmöglichkeiten, um für jedermann ein geiles Bike zu konfigurieren. Und dennoch gibt es einige Kleinigkeiten, über die wir uns in Zukunft freuen würden. So gibt es keine Wahl bei den Griffen. Außerdem ist der Standardgriff von Sixpack sehr dünn und hart und besitzt auch noch eine unpraktische Klemmung mit einem Torx 15 – den hat so gut wie kein Multitool. Meckern auf hohem Niveau und ein Teil, das für kleines Geld ausgetauscht werden kann, aber dennoch ein nicht zu unterschätzendes Anbauteil ist.

Die Empfehlungen der Redaktion

Für diesen Test waren wir gemeinsam mit dem Team von Propain für einige Tage im Enduro-Mekka Finale Ligure. Die Bedingungen auf dem knackigen und abwechslungsreichen Test-Trail Pino Morto waren trocken, staubig und rough – ideal, um feine Unterschieden zu erfahren. In dieser Zeit konnten wir nicht nur unzählige Kombinationsmöglichkeiten und Komponenten testen, sondern haben auch unser jeweiliges Lieblings-Setup gefunden. Fakt ist: Es muss nicht immer das teuerste sein, und allen Testern hat das Tyee im Mullet-Setup besser gefallen, da man hier tiefer in das Bike integriert wird und ein höheres Sicherheitsempfinden entwickelt, was vor allem auf harten oder steilen Strecken einen Vorteil bietet.

Zusätzlich haben auch die Jungs von Propain unerlässlich Runs in den Berg gebrannt, um neue Komponenten auf ihr Potenzial zu testen. Denn der Konfigurator wächst ständig weiter und neue Komponenten kommen hinzu. So finden vielleicht bald ein Fahrwerk von Öhlins oder Reifen von Continental ihren Weg an ein Tyee. Es lohnt sich also, regelmäßig im Konfigurator vorbeizuschauen, falls ihr noch nicht direkt zuschlagt.

Juli’s Double Trouble

Was ist besser als ein Bike? Genau – 5 Bikes. Neben dem Enduro-Bike Tyee hab ich natürlich noch mehr Auswahl: Wenn’s steiler wird, schwing ich mich aufs Downhill-Bike und für die Ausdauer-Trail-Runde kommt das Down-Country-Bike zum Einsatz. Wenn mal keine anspruchsvollen Trails anstehen, schrecke ich auch vor Lycra nicht zurück und pack mich aufs Gravel und Roadbike. Wer so viele Bikes sein Eigen nennt, weiß, wie teuer es ist, diese instandzuhalten. Daher würde ich beim Tyee auf zwei langlebige und robuste Setups im Budget-Aufbau setzen. Die Basis bildet jeweils das Tyee AL. Für bekannte Trails kommt das Formula-Fahrwerk bestehend aus der Selva-Gabel und dem MOD-Stahlfederdämpfer zum Einsatz. In Verbindung mit den Schwalbe-Reifen rollt das Bike etwas leichter, auch wenn ich dafür gelegentlich flicken muss. Die Formula-Bremsen bringen einen zuverlässig zum Stehen und sehen dabei schick aus.

Rahmen: Tyee AL Gabel: RockShox ZEB Ultimate Dämpfer: RockShox Super Deluxe Coil Ultimate
Schaltgruppe: SRAM GX Eagle Sattelstütze: FOX Transfer
Bremse: Formula Cura 4 Laufräder: NEWMEN EVOLUTION SL A 30
Reifen: Schwalbe MagicMary/MagicMary Preis: 4.344 €

Für Bikepark-Ausflüge und etwas mehr Präzision an der Front würde ich das Fahrwerk gegen das RockShox mit der dicken ZEB und dem Super Deluxe Coil Ultimate-Stahlfederdämpfer tauschen. Die Gabel mit den 38 mm dicken Standrohren gibt noch mehr Stabilität und lässt eine noch präzisere Linienwahl zu. Bei beiden Bikes bevorzuge ich Party in the Back: Also das Mullet Laufrad-Setup mit 27,5” Hinterrad.

Rahmen: Tyee AL Gabel: Formula Selva S Dämpfer: Formula MOD Coil
Schaltgruppe: SRAM GX Eagle Sattelstütze: FOX Transfer
Bremse: Formula Cura 4 Laufräder: NEWMEN EVOLUTION SL A 30
Reifen: Schwalbe MagicMary/MagicMary Preis: 4.254 €

Nathan’s All-in-One

Ich suche ein Bike für alle Fälle und bin der Meinung, dass es sich lohnt, einmal tiefer in die Tasche zu greifen als ständig nachzukaufen – wer billig kauft, kauft bekanntlich doppelt ;) Dafür erwarte ich hohe Vielseitigkeit und geringes Gewicht. Als Maschinenbauer sind mir viele Rädchen und maximale Einstellbarkeit sehr willkommen. Daher kommt mir nichts anderes als ein FOX Factory-Fahrwerk ans Bike. Durch Ersatzteile kann ich mein Bike noch vielseitiger machen, so liegt neben dem effizienten 29” Carbon-Laufradsatz für die gemäßigten Hometrails noch ein Mullet-Setup in Alu mit robusten Reifen im Keller. Für ein richtig flaches und abfahrtsorientiertes Bike bleibt der Flip-Chip auch im Mullet-Setup natürlich auf Low! Zudem kann ich die kabellose AXS-Sattelstütze mit einer Schraube easy gegen die starre Alu-Variante tauschen. Das gibt ein ideales Shredder-Bike und schont die Parts für den Alltagseinsatz.

Rahmen: Tyee CF Gabel: FOX 36 Factory Dämpfer: FOX DHX2 Coil
Schaltgruppe: SRAM Eagle XX-Transmission Sattelstütze: RockShox Reverb AXS
Bremse: SRAM CODE RSC Laufräder: NEWMEN ADVANCED SL A 30
Reifen: Schwalbe MagicMarry / BigBetty Preis: 8.274 €

Fazit

Der Konfigurator von Propain bietet so viele unterschiedliche Komponenten wie kein anderer auf dem Markt. Vom Lightweight Weeny bis zum Core-Shredder-Bike könnt ihr das Tyee in jeglicher Konfiguration aufbauen. Zudem gibt es unterschiedliche Laufradgrößen und Ergonomie-Optionen, und auch wenn wir einige Komponenten im Konfigurator direkt links liegen lassen würden, sollte jeder in der Lage sein, ein passendes Bike für sich aufzubauen.


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Text: Peter Walker, Julian Schwede Fotos: Peter Walker