Kann ein leichtes Trail-Bike mit High-Pivot-Hinterbau wirklich funktionieren? Das neue Norco Optic 2024 beantwortet genau diese Frage und verspricht mit seinen 125 mm Federweg am Heck und der progressiven Ausstattung nicht nur flinke Uphills, sondern auch ordentliche Baller-Qualitäten auf dem Trail. Dazu gibt’s neben dem hauseigenen Ride Aligned-System auch eine durchdachte Möglichkeit zum Umbau der Laufradgröße und weitere spannende Features.

Norco Optic C1 2024 | 140/125 mm (v/h) | 29” | 14,1 kg (S4) | 11.499 C$ | Hersteller-Website

Es braucht Mut, um auf einen High-Pivot-Hinterbau an einem leichten Trail-Bike zu setzen. Auch wenn das markante Hinterbau-Konzept in den letzten Jahren viel Zuspruch erhalten hat, wird es letztlich meistens bei Enduro- oder Downhill-Bikes eingesetzt, da die Vorteile primär in der Abfahrts-Performance liegen. Der kanadische Bike-Hersteller Norco vertraut hier auf seine Expertise, denn es gibt bereits einige Bikes von Norco, die auf unterschiedliche High Pivot-Kinematiken setzen. Aber geht das auf?

Das neue Norco Optic 2024 soll mit seinem Federweg mit 140 mm Federweg an der Front und 125 mm am Heck als leichtes Trail-Bike im Handumdrehen jeden Gipfel erklimmen. Gleichzeitig soll es in der Abfahrt dazu anregen, es richtig krachen zu lassen. Mit seinen 29”-Laufrädern bringt es in unserer getesteten C1-Ausstattungsvariante und Rahmengröße S4 solide 14,1 kg auf die Waage. Aber das ist noch nicht alles: Norco launched zeitgleich zum neuen Optic das Sight. Beide Bikes sehen sich zum Verwechseln ähnlich, wobei das Sight mit wesentlich mehr Federweg ausgestattet ist und – trotz der Ähnlichkeit – auf einen komplett eigenen Rahmen mit angepasster Kinematik und Geometrie setzt.

Im Falle des neuen Norco Optic 2024 kommt ein High-Pivot Horst-Link-Hinterbau zum Einsatz. Der findet sich auch am Freeride-Bike Norco Shore und wurde für die Brüder im Norco-Portfolio Optic und Sight weiter verfeinert und auf das Einsatzgebiet angepasst. Wer mehr über die Eigenschaften eines High-Pivot-Hinterbaus erfahren möchte, findet ausführliche Informationen dazu in unserem mehrteiligen Artikel über Hinterbau-Konzepte. Grundsätzlich gilt: Bei einem High-Pivot-Hinterbau sitzt der Hauptdrehpunkt, um den sich das Hinterrad beim Einfedern bewegt, deutlich oberhalb des Kettenblatts. Bei Kontakt mit einem Hindernis weicht das Hinterrad nach hinten und oben aus und besitzt so eine nach hinten gerichtete Raderhebungskurve. Allerdings muss der durch die Längung des Hinterbaus entstehende Pedalrückschlag durch die Kettenumlenkrolle ausgeglichen werden. Die ist dann meist ziemlich markant, wodurch das Hinterbau-Konzept bereits von Weitem als solches zu erkennen ist.

Das neue Norco Optic 2024 rollt aber nicht nur auf 29”-Laufrädern. Neben der Variante mit 29″-Laufrädern gibt es auch Modelle des neue Norco Optic 2024 mit Mullet-Konfiguration, d.h. mit kleinem 27,5″-Hinterrad. Auch im Nachgang ist der Umbau der 29″-Variante durch das sogenannte Missing-Link-Kit noch möglich. Dazu werden neben dem Hinterrad der Link am Dämpfer und die untere Dämpferaufnahme getauscht, um eine möglichst gleichbleibende Geometrie und Kinematik zu realisieren. Das ist im Vergleich zu vielen anderen Herstellern – die lediglich einen Flip-Chip verwenden – zwar aufwendiger, aber die bessere Lösung, da so mehr Einfluss auf die Hinterbau-Performance und Geometrie genommen werden kann.

Ein weiteres sehr cooles Feature ist das hauseigene Ride Aligned-System von Norco. Auf der Website des kanadischen Herstellers könnt ihr neben euren Körpermaßen auch euren Fahrstil, die Position auf dem Bike, Informationen zum Trail und eure Präferenzen für das Fahrwerk eingeben. So bekommt ihr unzählige und sehr genau abgestimmte Empfehlungen bezüglich Fahrwerk-, Reifen- und Cockpit-Setup – und das für jedes Modell und jede Ausstattungsvariante von Norco. Wir hatten auch bereits die Chance, eine Beta-Version des neuen Ride Aligned-Systems zu testen, mit der wir noch mehr Informationen erhalten haben. Unsere Setups konnten wir dann in der sogenannten „Bike-Garage“ abspeichern. Hier können sich viele Hersteller eine Scheibe abschneiden, denn das Ride Aligned-System ist sowohl für Einsteiger als auch für fortgeschrittene Biker ein willkommenes und gelungenes Tool.

Verfügbar ist das neue Norco Optic 2024 sowohl mit Alu- sowie Carbon-Rahmen. Für beide Rahmen-Materialien gibt es dann noch unterschiedliche Ausstattungsvarianten und so könnt ihr ein Optic von 5.399 bis 11.499 C$ erwerben.

*Zum Zeitpunkt des Launches ist das neue Norco Optic 2024 nur bedingt in Europa verfügbar, weshalb wir in diesem Artikel die kanadischen Preise nennen.

Das neue Norco Optic 2024 im Detail

Für unseren ersten Test hatten wir ein Norco Optic 2024 in der C1-Ausstattungsvariante, was im schicken und schlichten Schwarz/Grau mit bronzenen Akzenten daherkommt. Vor allem der dezent glitzernde Lack lässt den Rahmen extrem hochwertig aussehen. Die Kettenumlenkrolle des High-Pivot-Hinterbaus ist formschön in der Kettenstrebe eingelassen und durch eine zusätzliche Führung geschützt. Eine schönere Integration haben wir bislang noch an keinem High-Pivot-Bike gesehen.

Die Umlenkrolle am neuen Optic ist in der Kettenstrebe eingelassen und wird durch eine formschöne Kettenführung ergänzt.

Der Kunststoffschutz an Sitz- und Kettenstrebe fällt großzügig aus und hält die Kette gekonnt davon ab, gegen den Rahmen zu schlagen. Auch wenn hier keinerlei Geräuschkulisse entsteht, ist das Optic auf dem Trail dennoch ganz schön laut, denn die Leitungen der Hinterradbremse klappern ordentlich gegen den Rahmen. Die Leitungen sind zwar teilweise an Ein- bzw. Ausgang geklemmt und im Rahmen auch geführt, allerdings läuft die Leitung der Hinterradbremse im Bereich zwischen Hauptrahmen und Hinterbau ohne Führung und schlägt bei unserem Test-Bike gegen den Rahmen. Da bringt auch die von Norco angebrachte Schutzfolie wenig. Das gleiche Problem hatten wir übrigens auch mit dem neuen Norco Sight. Zudem klappern die Leitungen am Cockpit etwas gegeneinander, was sich aber mithilfe von Kabelbindern lösen lässt.

Im Bereich um den Steuerkopf sind die Leitungen zwar geführt, aber nicht geklemmt.
Am Ausgang und auf dem Weg zum Hinterbau ist die Leitung der Bremse wiederum geklemmt.
Am Übergang zwischen Hauptrahmen und Hinterbau verläuft die Bremsleitung lange ohne Führung und schlägt hier gegen den Rahmen – schade!

Im Hauptrahmen findet sich ausreichend Platz, um eine große Flasche zu transportieren, zudem habt ihr am Oberrohr die Möglichkeit, Tools oder Ähnliches zu befestigen. Auf den Trend mit Staufächern im Unterrohr springt Norco allerdings noch nicht auf. Am Unterrohr findet ihr noch einen Schutz im Bereich des Tretlagers und etwas weiter oben. So ist das Bike beim Transport auf dem Pick-up geschützt – wie es sich eben für eine kanadische Bike-Firma gehört.

Die Ausstattung des neuen Norco Optic 2024

An unserem Norco Optic C1 Test-Bike kommt eine orange FOX 34 Factory-Federgabel zum Einsatz, die 140 mm Federweg zur Verfügung stellt. Cool ist, dass Norco hier auf die hochwertige GRIP2-Kartusche setzt, die sich selten an solchen Bikes findet und eine Vielzahl an Einstellmöglichkeiten und hohe Trail-Performance liefert. Am Heck arbeitet der passende FOX FLOAT X Factory-Luftdämpfer, der die 125 mm Federweg verwaltet.

Geschalten wird mit der neuen SRAM Eagle X0 Transmission-Schaltgruppe, die direkt am Rahmen verschraubt ist. Das Kettenblatt wird zusätzlich von einem Bash-Guard geschützt. Das zeigt nochmal, auf was für eine Art Trails das Optic steht. Übrigens müsst ihr laut Norco die Umlenkrolle des High-Pivot-Hinterbaus erst tauschen, wenn auch der Antrieb abgenutzt ist. Leider – und das ist ein großes Leider – setzt Norco auf eine SRAM Level Silver-Vierkolbenbremse. Die ist eigentlich für den Einsatz an Cross-Country-Bikes gedacht und liefert nicht ausreichend Bremspower für ein solches Bike. Da kann auch die 200-mm-Bremsscheibe an der Front – die mit einer 180-mm-Bremsscheibe am Heck kombiniert ist – nicht mehr viel ausrichten, auch wenn das für ein solches Bike eine gute Größenwahl ist. Die Level-Bremse bietet euch dennoch eine werkzeuglose Hebelweitenverstellung und besitzt bereits die Swing Link-Technologie, die etwas weniger Fingerkraft beim Bremsen ermöglicht.

Die SRAM Level-Vierkolbenbremse hat leider – trotz der 200-mm-Bremsscheibe – nicht ausreichend Bremspower.
Das Silver-Modell ermöglicht euch eine werkzeuglose Hebelweitenverstellung und setzt bereits auf die Swing Link-Technologie.

Das Norco setzt am neuen Optic auf lange Sattelstützen, die sich zudem vollständig im niedrig gehaltenen Sitzrohr versenken lassen – nice! So kommt an unserem Test-Bike in Größe S4 eine OneUp V2-Sattelstütze mit stolzen 210 mm Hub zum Einsatz, mit der wir in den letzten Jahren sehr gute Erfahrungen gesammelt haben. Die ergonomische Remote ist dabei am 800 mm breiten DEITY Skywire Carbon-Lenker befestigt.

Bei den Laufrädern setzt Norco auf die ebenfalls aus Kanada stammende Firma We Are One Composites. Die 30 mm breiten We Are One Union Carbon-Felgen sind mit Industry Nine Hydra-Naben kombiniert. Bei den Reifen setzt Norco auf eine Kombination von MAXXIS Minion DHF an der Front und MAXXIS DISSECTOR am Heck. An unserem Test-Bike kommen beide Reifen mit einer EXO+ Karkasse und der härteren MaxxTerra-Gummimischung. Sowohl das Profil als auch die Karkasse machen am Optic Sinn, auch wenn wir uns über eine weichere MaxxGrip-Gummimischung an der Front freuen würden.

Norco Optic C1 2024

Specifications

Fork FOX 34 Factory GRIP2 140 mm
Rear Shock FOX FLOAT X Factory 125 mm
Seatpost OneUp Dropper Post V2 210 mm
Brakes SRAM Level Silver Stealth 200/180 mm
Drivetrain SRAM Eagle X0 Transmission 1x12
Stem Norco CNC Alloy 40 mm
Handlebar Deity Skywire Carbon 800 mm
Wheelset We Are One Union Carbon 29"
Tires MAXXIS Minion DHF MaxxTerra EXO+/Dissector MaxxTerra EXO+ 2,5"/2,4"

Technical Data

Size S1 S2 S3 S4 S5

Specific Features

Toolmount

Die verschiedenen Ausstattungsvarianten des Norco Optic 2024

Das neue Norco Optic 2024 wird es – wie bereits erwähnt – sowohl mit Carbon- als auch mit Alu-Rahmen geben. Zu unterscheiden sind sie an der Modellbezeichnung, die entweder ein C für – wer hätt´s gedacht – Carbon, oder ein A für Alu enthält. Auch Frame-Kits gibt es zu kaufen, bei denen übrigens das „Missing Link-Kit“ zum Umbau der Laufradgröße direkt enthalten ist. Wer sich für ein Komplettrad entscheidet, kann das Umbaukit erwerben, von dem wir allerdings noch keinen Preis haben.

Norco Optic C2 2024 29” | 8.999 C$
Norco Optic C3 2024 29” | 6.799 C$
Norco Optic C2 2024 MX | 8.999 C$

Solltet ihr euch für einen Carbonrahmen entscheiden, stehen euch vier Ausstattungsvarianten in vier Rahmenfarben zur Verfügung. Die Preisspanne reicht von 11.499 C$ für das von uns getesteten Top-Modell C1 bis zu 6.799 C$ für die C3-Variante. Zudem gibt es noch zwei Frame-Kits inklusive RockShox Vivid Select+ Luftdämpfer für 4.999 C$.

Norco Optic A1 2024 29” | 7.899 C$
Norco Optic A2 2024 29” | 5.399 C$

Entscheidet ihr euch für einen Alu-Rahmen, stehen euch die beiden Modelle A1 und A2 zur Verfügung. Das Coole ist, dass es eben auch einen Alu-Rahmen mit hochwertiger Ausstattung gibt – und nicht wie bei vielen anderen Herstellern hier nur billige Teile verbaut werden. So kommen an der A1-Version z. B. eine RockShox Pike Ultimate-Gabel und eine SRAM Eagle GX Transmission-Schaltgruppe zum Einsatz. Auch ein Alu-Framekit für 2.399 C$ gibt es zu erwerben.

Die Geometrie des neuen Norco Optic 2024

Beim neuen Optic setzt Norco auf ein frisches Größenkonzept, das die Rahmengrößen von S1 bis S5 einordnet. Wer sich bei der Größenwahl unsicher ist, kann zudem schon vor dem Kauf das Ride Aligned-System zur Hilfe nehmen. Allerdings fallen die Empfehlungen sehr groß aus, die Rahmengröße S4 z. B. ist für Fahrer zwischen 178 cm und 188 cm gedacht. Allerdings besitzt das Optic in Rahmengröße S4 bereits einen Reach von 497,5 mm, was uns persönlich zu lang war und bei den meisten Herstellern Rahmengröße XL entspricht.

Die Sitzrohre fallen über alle Größen hinweg sehr niedrig aus und werden mit langen und voll versenkbaren Sattelstützen kombiniert – wir sind Fans! So könnt ihr die Rahmengröße anhand der Länge des Bikes und euren persönlichen Präferenzen wählen, ohne auf dem Trail in der Bewegungsfreiheit eingeschränkt zu werden. Unser Bike in Größe S4 hat so eine Sitzrohrlänge von 430 mm und eine Sattelstütze mit 210 mm Hub.

Mit aufsteigender Größe wachsen neben dem Hauptrahmen auch die Kettenstreben in jeder Rahmengröße mit, was eine gleichbleibende Balance auf dem Bike ermöglichen soll – cool! Aber nicht erschrecken: Auch wenn die Kettenstreben auf dem Papier sehr kurz wirken, verlängern sie sich bei einem High-Pivot-Hinterbau mit zunehmendem Federweg und bereits im SAG bekommen sie ein paar Millimeter dazu. Zudem wird der Sitzwinkel zunehmend steiler, um trotz länger werdendem Sattelauszug eine zentrale Sitzposition zu ermöglichen. Das sieht man selten!

Die Geometrie des Norco Optic 2024 mit Carbon-Rahmen und 29”-Laufrädern

Größe S1 S2 S3 S4 S5
Oberrohr 568 mm 593 mm 617 mm 641 mm 665 mm
Sattelrohr 350 mm 370 mm 385 mm 430 mm 445 mm
Steuerrohr 100 mm 110 mm 120 mm 130 mm 140 mm
Lenkwinkel 65° 65° 65° 65° 65°
Sitzwinkel 76,5° 76,75° 77° 77,25° 77,55°
Kettenstrebe 421 mm 425 mm 429 mm 433 mm 437 mm
Tretlagerabsenkung 32/32 mm 32/32 mm 32/32 mm 32/32 mm 32/32 mm
Radstand 1.159 mm 1.193 mm 1.226 mm 1.259 mm 1.292 mm
Reach 422,5 mm 447,5 mm 472,5 mm 497,5 mm 522,5 mm
Stack 608 mm 617 mm 626 mm 635 mm 644 mm

Das Norco Optic 2024 im ersten Test

Für unseren ersten Test sind wir das Norco Optic C1 2024 primär mit 29”-Laufrädern gefahren, haben es uns aber natürlich nicht nehmen lassen, auch ein paar Runs mit dem kleineren Hinterrad zu bestreiten.

Geht es zum Trail-Einstieg, fällt die leicht gestreckte, aber dennoch angenehme Sitzposition auf dem Optic auf. Das Gute daran: Geht es steil bergauf, bleibt das Vorderrad ohne viel Mühen auf dem Boden und ihr könnt weiterhin präzise lenken. Der High-Pivot-Hinterbau fällt im Uphill nicht negativ auf und auch bei unrundem Tritt wippt das Optic nicht unnötig. So haben wir selbst bei langen Climbs nicht zur Plattform-Dämpfung des FOX FLOAT X gegriffen.

Auch im Downhill fällt die extreme Länge des Optic auf, dennoch lässt es sich intuitiv steuern und braucht nur wenig Eingewöhnungszeit. Nachdem wir etwas mit der Höhe der Front experimentiert haben, war die Last gleichmäßig auf den Reifen verteilt und Lenkimpulse wurden ohne aktive Gewichtsverlagerung direkt umgesetzt. Vor allem auf flowigen und schnellen Trails glänzt das Optic und kann auch durch sein straffes Fahrwerk und die steifen Komponenten wie Laufräder und Lenker ordentlich Speed generieren. So könnt ihr über Wellen und Anlieger pushen und werdet schneller und schneller. Auch in die Luft lässt sich das Optic willig ziehen und liefert am Absprung ordentlich Pop und ausreichend Reserven für harte Landungen.

Wird es dann technisch und rough, brilliert das Optic – in Anbetracht von nur 125 mm Federweg am Heck – dennoch mit viel Selbstvertrauen und einer guten Kontrolle. Mit zunehmendem Speed und Schwierigkeit des Trails benötigt es aber einen erfahrenen Piloten, der die direkten Impulse und das straffe Optic steuern kann. Zudem wird es auf langen Abfahrten durchaus anstrengend, den Lenker festzuhalten, und erfordert einiges an Konzentration, um nicht von der Linie abzukommen. Auch in engen und langsamen Sektionen wirkt es durch den großen Radstand etwas sperrig. Wer das Optic aber im Zaum hält, bekommt ein potentes und spritziges Trail-Bike, was auch zum ein oder anderen wilden Stunt einlädt.

Für wen ist das Norco Optic 2024

Schon beim initialen Setup – oder sogar vor dem Kauf – profitieren Einsteiger wie Fortgeschrittene vom einzigartigen Ride Aligned-System von Norco. Das Optic liefert vor allem auf schnellen und flowigen Trails so richtig ab und generiert neben einer Menge Speed auch ein fettes Grinsen im Gesicht. Aber auch im Uphill kann es – trotz anfänglicher Skepsis – mit einem effizienten Fahrwerk und einer sportlichen Sitzposition überzeugen. Und auch wenn es auf roughen Trails und mit seiner Bremspower irgendwann an sein Limit kommt, spielt das Norco Optic 2024 ein gutes Stück über seiner Liga.

Das Fazit zum Norco Optic 2024

Der schicke und hochwertige Look sowie das super praktische Ride Aligned-System sind nur ein paar Gründe, die für das neue Norco Optic 2024 sprechen. Anfängliche Skepsis hat es bereits auf dem Weg zum ersten Trail mit einem effizienten Fahrwerk zunichte gemacht, auch wenn die zu schwache Bremse und das laute Klappern die Stimmung etwas trüben. In der Abfahrt glänzt das Optic besonders auf flowigen, schnellen Trails mit einem straffen Fahrwerk und dem direkten Fahrverhalten, aber auch auf technischen Trails spielt es über seiner Liga.

Tops

  • hoher Spaßfaktor auf Flowtrails
  • schreckt auch vor ruppigen Trails nicht zurück
  • super praktisches Ride Aligned-System

Flops

  • zu schwache Bremsen
  • Leitungen klappern laut

Alle weiteren Informationen findet ihr auf der Website von Norco.


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Text & Fotos: Peter Walker

Über den Autor

Peter Walker

Peter ist nicht nur ein Mann der Worte, sondern auch der Taten. Mit ernsthaften Bike- und Schrauber-Skills, seiner Motocross-Historie, diversen EWS-Teilnahmen und über 150 Bikepark-Tagen in Whistler – ja, der Neid der meisten Biker auf diesem Planeten ist ihm gewiss – ist für Peter kein Bike zu kompliziert und kein Trail zu steil. Gravel und Rennrad kann er übrigens auch! Das für unsere redaktionelle Arbeit wichtige Thema Kaufberatung hat Peter in Vancouvers ältestem Bike-Shop von der Pike auf gelernt und setzt sein Know-how auch im journalistischen Alltag um. Wenn er nicht gerade die Stuttgarter Hometrails auf neuen Test-Bikes unsicher macht, genießt er das Vanlife mit seinem selbst ausgebauten VW T5. Dass er dazu noch ausgebildeter Notfallsanitäter ist, beruhigt seine Kollegen bei riskanten Fahrmanövern. Zum Glück mussten wir Peter bislang nie bei seinem Spitznamen „Sani-Peter“ rufen. Wir klopfen auf Holz, dass es dazu auch nie kommen wird!