Mathew Stuttard überraschte beim ersten Rennen der Enduro World Serie 2020 in Zermatt nicht nur mit einem achten Platz. Auch sein Race-Bike, ein Privateer 161, ausgestattet mit einer 38-mm-Prototyp-Federgabel von Öhlins hat es in sich. Wir haben uns das Bike näher angeschaut.

Die Rennmaschine von Matt Stuttard: Privateer 161 in Größe P3/P2 mit Prototyp Öhlins RXF38-Federgabel und 29”-Laufrädern

Der Engländer Matt Stuttard ist seit mehreren Jahren als Privatfahrer Teilnehmer der EWS und belegte im Jahr 2019 Platz 19 der Gesamtwertung. Auch wenn er nicht für ein Team fährt, wird Matt dank mehrerer Sponsoren mit neuestem Material ausgestattet. Sein Privateer 161 kam im Frühjahr auf den Markt und sorgte mit seinem super attraktiven Preis für Furore. Wir haben das Privateer 161 bereits in unserem Vergleichstest Das beste 2020er Enduro-Bike unter 3.500 € für euch getestet.

Matt Stuttard | Jahrgang 1993 | Nationalität: Engländer | Größe 1,88 m | Gewicht 82 kg

Die durch die Corona-Pandemie stark zusammengestrichene EWS-Saison 2020 startete am ersten Renntag in Zermatt mit Platzregen. So musste nicht nur das Rennen um mehrere Stunden verschoben, sondern auch auf zwei Stages verkürzt werden. Matt kam mit dem Schmuddelwetter offensichtlich recht gut zurecht und sicherte sich den achten Platz. Bei den zwei weiteren EWS-Rennen der Saison 2020 landete Matt auf Platz 31 in Pietra Ligure und auf Platz 30 in Finale Ligure, sodass er diese Saison in der Gesamtwertung auf Platz 16 beendete.

Start in Zermatt: Das Privateer 161 mit Racer Matt und der auffälligen Prototyp-Federgabel von Öhlins mit dicken-38 mm-Standrohren. Weniger auffällig ist, dass Matt speziell für die Strecke in Zermatt seinen L-Rahmen (bei Privateer P3 genannt) mit einem M-Hinterbau (P2) kombiniert hat, um auf den Trails ein wendigeres Bike zu haben.

Matt durfte in Zermatt mit der Nummer 19 an den Start gehen
Der Renthal FatBar Alloy-Lenker mit einer Breite von 800 mm wird von einem Renthal Apex-Vorbau mit 40 mm Länge am Steuerrohr fixiert. Hinter der Startnummer befindet sich die Notfallkarte mit allen wichtigen medizinischen Daten des Racers.
Die AVS Racing-Handschützer schützen nicht nur die Hände, sondern auch die Bremshebel – vor allem bei einem Sturz
Zwei Prototypen auf einem Foto: Öhlins wird in naher Zukunft eine neue Enduro-Federgabel mit 38-mm-Standrohren auf den Markt bringen und damit beim Durchmesser der Standrohre mit der RockShox ZEB 2021 und der FOX 38 gleichziehen. Matt fuhr die Öhlins RXF38-Gabel mit einem Druck von 7,6 bar (110 psi) in der Hauptkammer bzw. 10 bar (145 psi) Ramp-Up-Chamber.

Die Wild Enduro-Reifen von Michelin sind mit einer neuen Gummimischung versehen und deshalb noch Prototyp. Die HUNT Enduro Wide 29-Laufräder haben sich bei unserem Test des Privateer 161 als äußerst robust erwiesen. Aufgrund ihres etwas höheren Gewichts beschleunigen sie allerdings langsam und brauchen einiges an Kraft, um vom Fleck zu kommen.

Die Bremsen an Matts Race-Bike stammen von MAGURA. Verbaut ist das Modell MT7 Pro, eine Vierkolbenbremse, die am Vorderrad mit einer 220 mm großen Bremsscheibe kombiniert ist.
Eine MAGURA MT7 Pro mit 203-mm-Bremsscheibe sorgt für die Verzögerung am Hinterrad
Der Hinterbau wird von einem Öhlins TTX22M Trunnion-Dämpfer mit einer 480-Stahlfeder gedämpft
Die Kabelführung ist nicht gerade die eleganteste Lösung, dafür aber sehr reparaturfreundlich
Die Kettenführung von MRP sorgt dafür, dass die Kette dort bleibt, wo sie hingehört
Der massive Kettenschutz an Matts Bike ist nicht serienmäßig und soll laute Kettenschläge wirkungsvoll unterbinden
Ob Matt unseren Vergleichstest Die besten Klickpedale für Mountainbiker gelesen hat, wissen wir nicht. Auf jeden Fall hat er mit den Shimano SAINT SPD eine gute Wahl getroffen und fährt unseren Kauftipp.
Matt fuhr in Zermatt Wild Enduro-Reifen von Michelin mit einem Luftdruck von 1,7 bar (25 psi) hinten und 1,5 bar (22 psi) vorn und in beiden Laufrädern befanden sich Tire-Inserts von Rimpact. Falls ihr mehr Infos zu den Reifen von Michelin haben wollt, dann checkt unseren Artikel Michelin-Mountainbike-Reifen im Test
Selbst ist der Mann: Matt hat als Privatfahrer keinen Support durch einen Mechaniker und muss nicht nur sein Bike selbst reparieren, sondern auch den Kärcher selbst in die Hand nehmen.
Wir drücken Matt Stuttard für die nächste Saison die Daumen. Hier könnt ihr Matt auf Instagram folgen: mattstuttard46

Mehr Details zu seinem Privateer 161 findet ihr entweder in unserem großen Vergleichstest von 9 Bikes unter 3.500 € oder auf der Hersteller-Website. Außerdem haben wir auch den kleinen Bruder, das Privateer 141 bereits getestet. Wenn ihr ein robustes Do-it-all Trail-Bike sucht, ist dieses Bike eine spannende Option.


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Text & Fotos: Manne Schmitt

Über den Autor

Manne Schmitt

Als stolzer Daddy von Robin und Max-Philip ist Manne der Mann der ersten Stunde und die „graue Eminenz“ im Redaktionsteam. Sein erstes Rad-Rennen gewann er im Grundschulalter beim Schulfest. Nach weniger erfolgreichen Versuchen im Fußball fand er über den Ausdauersport (Marathon) im Jahr 1989 seine Passion fürs Biken! Das Thema Racing verfolgt ihn noch immer, niemand im Team kennt die EWS-Profis besser als Manne. Als ehemaliger Chef-Analyst einer Landesbehörde weiß er, wie man richtig recherchiert, und findet exklusive News, die sonst niemand hat. Als Prokurist unterstützt er seine Söhne erfolgreich im Alltag – viva la familia!