Nukeproof bietet das Mega sowohl mit 27,5”- als auch mit 29”-Laufrädern an. Sam Hill setzt bisher ausschließlich auf die kleinen Laufräder. Nach unserem Test des Mega 290 Factory fragen wir uns allerdings: Warum?

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Liebe auf den ersten Blick – 8 Endurobikes unter 4.500 € im Test

Nukeproof Mega 290 Factory | 14,80 kg | 3.800 €

Ein Grund für Sam Hills Entscheidung könnte sein, dass Nukeproof das Mega 29 aktuell bisher ausschließlich als Aluminium-Version anbietet. Der Rahmen ist auffallend schlank gehalten und versprüht im Stand nahezu das Flair eines Stahlrahmens – speziell im Bereich des Oberrohrs. Alles am Mega 290 wirkt funktional. Die Züge laufen außenverlegt, das Tretlager ist geschraubt. Bei der Ausstattung des 3.800 € teuren Bikes wurde der Fokus unter anderem auf ein edles FOX Factory-Fahrwerk und hochwertige DT Swiss E1700 SPLINE-Laufräder gelegt. Die RockShox Reverb mit satten 170 mm Verstellbereich ist genial!

Die Shimano XT-Bremsen bieten ausreichend Bremspower und die XT-Schaltung ist robust und zuverlässig. Einzig bei der Kassette leistet sich Nukeproof eine Schwäche: die 11–42-Abstufung bietet eine geringe Bandbreite. Die Briten haben aber bereits angekündigt, hier nachzubessern. Die MAXXIS HighRoller II überzeugen bei trockenen Waldböden mit gutem Grip, bei Nässe und lehmigem Untergrund kommt der Grenzbereich aber sehr abrupt – dafür aber auch sehr konsistent.

  Das Mega 290 ist extrem schnell und super spaßig zugleich – es ist uns ein Rätsel, weshalb Sam es nicht in der EWS fährt.

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Das Nukeproof Mega 290 Factory im Detail

Federgabel Fox 36 Float Factory 160 mm
Dämpfer Fox X2 Float Factory 155 mm
Bremsen Shimano XT 200/180 mm
Schaltung Shimano XT
Sattelstütze RockShock Reverb 170 mm
Vorbau Nukeproof Neutron 50 mm
Lenker Nukeproof Horizon AL 800 mm
Reifen Maxxis Highroller II 2,3″
Laufradsatz DT Swiss E 1700 Spline
Gewicht 14,80 kg
Preis 3.800 €

Oldschool
Die schlanken Rohre erinnern an einen Stahlrahmen und verleihen dem Rad einen einzigartigen Look
Suboptimal
Einen Flaschenhalter kann man leider nur am Unterrohr montieren. Dort ist er ständigem Dreckbeschuss ausgesetzt.
Goldig
Das FOX Factory-Fahrwerk arbeitet super feinfühlig und sehr definiert. Top!
Genial
Die verbaute RockShox Reverb besitzt zwar noch den alten Remotehebel, hat aber satte 170 mm Hub und lässt sich komplett im Rahmen versenken
Gering
Durch die 11–42-Kassette in Kombination mit dem 32-Zahn-Kettenblatt in Front werden lange, steile Anstiege zur Qual. Hier lohnt ein Upgrade.

Die Geometrie des Nukeproof Mega 290 Factory

Größe S M L XL
Oberrohr 570 mm 595 mm 632 mm 678 mm
Sitzrohr 381 mm 420 mm 458 mm 508 mm
Steuerrohr 100 mm 100 mm 105 mm 110 mm
Lenkwinkel 66° 66° 66° 66°
Sitzwinkel 75,5° 75,5° 75,5° 75,5°
Kettenstrebe 450 mm 450 mm 450 mm 450 mm
BB Drop 30 mm 30 mm mm 30 mm 30 mm
Radstand 1172 mm 1197 mm 1236 mm 1283 mm
Reach 410 mm 435 mm 470 mm 515 mm

Die Sitzposition auf dem Nukeproof Mega 290 ist Spot on. Als Fahrer sitzt man sehr zentral und selbst bei steilen Rampen hat man nie den Eindruck, zu weit über dem Hinterrad zu sitzen. Obendrein arbeitet der Hinterbau angenehm antriebsneutral. Gebremst wird man bergauf nur vom schweren leichtesten Gang des 32/42-Setups. Wer glaubt, das Mega 290 würde sich aufgrund der 450 mm langen Kettenstreben behäbig fahren, der irrt. Im Gegenteil: Die Balance zwischen den Laufrädern ist top, in Kurven führt das zu massig Grip und einem sehr einfachen Handling. Für Agilität sorgt zusätzlich der Hinterbau mit angenehm viel Pop. Er verleiht dem Rad viel Dynamik und so fällt es leicht, aus Wellen abzuziehen oder aus Kurven viel Speed mitzunehmen. Dennoch spricht er sensibel an und reagiert auch auf kleine Schläge. Einziger Kritikpunkt: Er verhärtet beim Anbremsen spürbar. Das tiefe Tretlager sorgt dafür, dass man angenehm im Rad integriert steht. Allerdings muss man beim Pedalieren im technischen Terrain aufpassen, nicht mit dem Pedal aufzusetzen. Der lange Hauptrahmen gibt einem als Fahrer viel Bewegungsspielraum. Das zahlt sich vor allem im steilen Gelände und bei Highspeed aus. In Kombination mit dem schluckfreudigen Heck besitzt das Rad ein hohes Maß an Laufruhe und Stabilität und selbst die krassesten Strecken verlieren mit ihm ihren Schrecken.

  Tuningtipps:
– Shimano 11–46-Kassette montieren
– Vorderreifen gegen Minion DHR II tauschen

Fazit

Das Nukeproof Mega 290 Factory hat alle Tester überzeugt. Seine lange Geometrie sorgt für ein einfaches, berechenbares Handling. Das Rad besitzt den perfekten Mix aus Agilität und Laufruhe und punktet mit seinem sehr guten Fahrwerk und seiner sinnvollen Komponentenwahl. Trotz der kleinen Schwäche beim Antrieb sichert sich das Mega 290 unseren Kauftipp! Wer ein Bike mit einzigartiger Optik und herausragendem Handling zum fairen Preis sucht, wird hier fündig!

Stärken

+ extrem ausgewogenes Handling
+ viel Bewegungsfreiraum auf dem Bike
+ guter Hinterbau

Schwächen

– geringe Übersetzungsbandbreite
– Reifen besitzen schmalen Grenzbereich

Uphill Downhill Laufruhe Agilität Preis-Leistung 


Mehr Infos findet ihr unter: chainreactioncycles.com

Das Testfeld

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Liebe auf den ersten Blick – 8 Endurobikes unter 4.500 € im Test

Alle Bikes im Test: COMMENCAL META AM 29 Team Replica | CUBE Stereo 150 C:68 TM 29 | Giant Reign SX | Norco Range C3 29 | ROSE Pikes Peak 2 EN | Trek Slash 9.7 | YT CAPRA 29 CF PRO


Dieser Artikel ist aus ENDURO Ausgabe #034

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