Ein Bike, das in diesem Vergleichstest nicht fehlen darf, ist das YT CAPRA 29 AL Comp. Das Bike des deutschen Direktversenders hat sich zu einer festen Instanz im Enduro-Segment entwickelt und kann auch in diesem Test überzeugen. Doch bei viel Licht gibt es erfahrungsgemäß auch etwas Schatten …
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Beim YT CAPRA hat man als Kunde gleich mehrere Wahlmöglichkeiten. So gibt es das Rad nicht nur in vier verschiedenen Ausstattungsvarianten, sondern auch entweder mit 27,5”- oder mit 29”-Laufrädern. Zu guter Letzt muss man sich vor der endgültigen Bestellung noch über die Rahmengröße Gedanken machen. Dank super kurzer Sitzrohre kann man in der Regel nämlich zwischen mind. zwei Größen wählen. Wir standen von der Wahl zwischen L oder XL und erhielten von YT das Test-Bike dann in XL. Das 2.999 € teure Test-Bike ist mit jeder Menge feinster Komponenten ausgestattet. So besitzt das Rad ein edles FOX Performance Elite-Fahrwerk, das den Factory-Komponenten in Sachen Funktion in nichts nachsteht. Auch die SRAM CODE-R-Bremsen sind bewährt. Beim Antrieb kommt ein Mix aus Shimano- und E13-Komponenten zum Einsatz. Zwar besitzt die Schaltung dadurch eine große Bandbreite, allerdings empfanden wir das Ritzel in Front als etwas zu groß für steile, lange Uphills und auch an die Gangsprünge muss man sich erst gewöhnen. Bei den Laufrädern, der Sattelstütze und den Reifen setzt YT ebenfalls auf Teile von E13. Das verbaute Renthal-Cockpit passt nicht nur optisch, sondern auch von seinen Abmessungen perfekt zum CAPRA.
Wenn die einzig wahre Line für dich eine Straight-Line ist, dann ist das YT CAPRA das richtige Bike! 🤘
Das YT CAPRA 29 AL Comp im Detail
Federgabel FOX 36 FLOAT Performance Elite 160 mm
Dämpfer FOX FLOAT X2 Peformance 160 mm
Bremsen SRAM CODE RS 200/200 mm
Antrieb Shimano XT / E13 TRS Plus
Sattelstütze E13 TRS Plus 150 mm
Vorbau Renthal Apex 50 mm
Lenker Renthal Fatbar 800 mm
Laufradsatz E13 LG1 EN
Reifen E13 LG1 EN Plus 2,35″
Größe | M | L | XL | XXL |
---|---|---|---|---|
Sattelrohr | 420 mm | 445 mm | 465 mm | 490 mm |
Oberrohr | 583 mm | 619 mm | 642 mm | 664 mm |
Steuerrohr | 95 mm | 105 mm | 115 mm | 120 mm |
Lenkwinkel | 65,5° | 65,5° | 65,5° | 65,5° |
Sitzwinkel | 76° | 76° | 76° | 76° |
Kettenstrebe | 435 mm | 435 mm | 435 mm | 435 mm |
Tretlagerabsenkung | 28 mm | 28 mm | 28 mm | 28 mm |
Radstand | 1.199 mm | 1.223 mm | 1.252 mm | 1.274 mm |
Reach | 445 mm | 465 mm | 485 mm | 505 mm |
Stack | 618 mm | 627 mm | 636 mm | 640 mm |
Das YT CAPRA 29 AL im Test
Tritt man beim YT CAPRA 29 AL Comp in die Pedale, wird schnell klar: Bergsprints gewinnt man mit diesem Bike nicht. Im Gegenteil, für Uphills sollte man sich generell etwas mehr Zeit nehmen. Bevor es bergauf geht, sollte man außerdem den Sattel so weit wie möglich nach vorn schieben, um den flachen Sitzwinkel auszugleichen. Den Griff zum Verstellhebel am Dämpfer haben wir beim Testen außerdem gern genutzt. Am meisten bremsen allerdings die E13-Reifen. Sie würden wir nicht nur wegen ihrer Uphill-, sondern auch wegen ihrer Abfahrtsperformance zeitnah ersetzen, denn durch ihr ausgesprochen eckiges Profil knicken sie in Kurven sehr schnell weg. Geht es bergab, steht man super integriert im CAPRA. Als Fahrer fühlt man sich nahezu unzerstörbar auf dem Rad und hat dank des tiefgezogenen Oberrohrs jede Menge Bewegungsfreiraum.
Durch seine Länge (Reach 485 mm Gr. XL) verlangt das YT förmlich nach Highspeed. Kein Bike im Test hat sich in verblocktem Terrain so sicher und souverän angefühlt. Allerdings kann der anfangs sehr satte Hinterbau bei schnellen, spitzen Schlägen nicht ganz mithalten und verhärtet etwas. Dafür bietet er jedoch stets guten Gegenhalt und macht es dem Fahrer leicht, das CAPRA in die Luft zu ziehen. Das Handling ist super ausgewogen und das Rad lässt sich gutmütig fahren. Allerdings hat die Länge des Bikes in engen Sektionen ihren Nachteil – wirklich agil ist das lange CAPRA nämlich nicht und fordert dann viel Input vom Fahrer.
Je härter das Gelände, umso mehr weiß das CAPRA zu überzeugen.
Fazit
Wer sich für das YT CAPRA 29 AL Comp in der größeren Rahmengröße entscheidet, erhält ein Vollgas-Bike, das mit seiner sehr gelungenen Geometrie und edlen Ausstattung punktet. Auch das Fahrwerk kann bis auf wenige Situationen überzeugen. Bei der Agilität und im Uphill muss man allerdings Kompromisse in Kauf nehmen.
Tops
- Geometrie vermittelt enorme Sicherheit
- super Preis-Leistung
- sattes Fahrwerk
Flops
- in der großen Variante wenig agil
- Uphill wirklich nur Mittel zum Zweck
- kein Flaschenhalter
Mehr Infos findet ihr unter: yt-industries.com
Das Testfeld
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Alle Bikes im Test: Canyon Strive CF 5.0 | FOCUS SAM 8.9 | Propain Spindrift Performance | Radon Swoop 9.0 | SCOTT Ransom 920 | Specialized Stumpjumper EVO Comp Alloy 29 | Trek Slash 8
Dieser Artikel ist aus ENDURO Ausgabe #039
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