„Wann testet ihr endlich das Propain Spindrift?“ Diese Frage haben wir schon des Öfteren von euch gestellt bekommen. Jetzt ist es endlich soweit! Und um es vorwegzunehmen: Enttäuscht hat das Bike auf dem Trail nicht.
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Wäre es nicht ein Traum, wenn man sich die Ausstattung seines neuen Bikes komplett selbst zusammenstellen könnte? Propain macht diesen Traum im eigenen Konfigurator wahr. Dort kann man jedes der drei vorkonfigurierten Built-Kits komplett an die eigenen Vorlieben anpassen. Beim Dämpfer stellt Propain sogar verschiedene Dämpfer-Tunes für das Fahrergewicht bzw. die eigenen Vorlieben zur Auswahl – genial! Wir entschieden uns für die Performance-Variante, haben beim Antrieb allerdings ein Downgrade von X01 Eagle auf GX Eagle durchgeführt, um den Preis etwas zu senken. Unser 3.185 € teures Test-Bike lässt in Sachen Ausstattung keine Wünsche offen: RockShox Lyrik RC2, SRAM CODE RSC, eine BikeYoke REVIVE und Stan’s Flow MK3-Laufräder – es kommen nur feinste Teile zum Einsatz. Typisch für Propain, besitzt auch das Spindrift einen Pro10-Hinterbau, bei dem der Dämpfer hinter dem Sitzrohr positioniert ist. Er stellt beim Propain satte 180 mm Federweg zur Verfügung. Einziger Kritikpunkt sind die Schwalbe Magic Mary-Reifen mit dünnwandiger SnakeSkin-Karkasse – sie drücken zwar das Gesamtgewicht trotz Stahlfederdämpfer auf 15,4 kg, sind aber absolut unterdimensioniert für das Bike.
Das Propain Spindrift ist ein waschechtes Bikepark-Spaßbike, mit dem es auch mal auf Tour gehen kann.
Das Propain Spindrift Performance im Detail
Federgabel RockShox Lyrik RC2 180 mm
Dämpfer RockShox Super Deluxe Coil RCT 180 mm
Bremsen SRAM Code RSC 200/200 mm
Antrieb SRAM GX Eagle
Sattelstütze BikeYoke Revive 160 mm
Vorbau Sixpack Leader 50 mm
Lenker Sixpack Millenium 785 mm
Laufradsatz Propain ZTR Flow MK3
Reifen Schwalbe Magic Mary Evo SS 2,35″
Die Lager des Propain Spindrift sind mit einer extra Dichtung gegen Dreck und Wasser geschützt, das garantiert langen Fahrspaß und weniger Zeit in der Werkstatt.
Aktuell bietet Propain das Spindrift nur mit dünnwandigen Schwalbe SnakeSkin-Reifen an. Wir empfehlen einen Umbau auf MAXXIS Doubledown- oder Schwalbe Super Gravity-Modelle.
Um etwas Geld zu sparen, haben wir das Spindrift Performance nur mit einem GX Eagle- statt einem X01 Eagle-Antrieb ausgestattet.
Der Hinterbau des Spindrift ist eine echte Macht! Er besitzt nicht nur massige 180 mm Federweg, sondern stellt sie auch äußerst effektiv zur Verfügung. Wir haben im Bikepark die Stahlfeder-Version bevorzugt. Mit dem Luftdämpfer hingegen tritt sich das Spindrift etwas leichter bergauf.
Die Sitzposition mit einem mittig montierten Sattel ist insgesamt etwas hecklastig. Wir empfehlen daher, den Sattel möglichst weit nach vorn zu schieben.
| Größe | S | M | L | XL |
|---|---|---|---|---|
| Sattelrohr | 420 mm | 440 mm | 460 mm | 480 mm |
| Oberrohr | 579 mm | 603 mm | 623 mm | 640 mm |
| Steuerrohr | 110 mm | 120 mm | 120 mm | 130 mm |
| Lenkwinkel | 64,5° | 64,5° | 64,5° | 64,5° |
| Sitzwinkel | 75,5° | 75,5° | 75,5° | 75,5° |
| Kettenstrebe | 445 mm | 445 mm | 445 mm | 445 mm |
| BB Drop | 3 mm | 3 mm | 3 mm | 3 mm |
| Radstand | 1.202 mm | 1.227 mm | 1.277 mm | 1.270 mm |
| Reach | 425 mm | 445 mm | 465 mm | 485 mm |
| Stack | 602 mm | 611 mm | 611 mm | 627 mm |
Das Propain Spindrift Performance im Test
Bevor man mit dem Propain Spindrift die erste Tour unternimmt, sollte man nicht nur das Setup der Federelemente durchführen, sondern auch den Sattel möglichst weit nach vorne auf der Sattelstütze schieben. Macht man das, sitzt man im Uphill zentral und selbst bei steilen Anstiegen steigt die Front nicht. Für den Uphill lohnt sich auf jedem Fall der Griff zum Verstellhebel des Dämpfers, ansonsten pumpt das Heck ordentlich unter dem Input des Fahrers. Mit dem Propain kommt man dann zwar jeden Berg hinauf, allerdings sollte man es dabei nicht zu eilig haben.
Bergab ist der Hinterbau das echte Highlight des Spindrift. Wir haben die drei verschiedenen Dämpfer-Optionen getestet und fanden die Stahlfeder-Variante am besten. Das Heck spricht super sensibel an, bietet in Kompressionen guten Gegenhalt und fühlt sich einfach nach endlos Federweg an. Selbst bei den härtesten Schlägen und massiven Huck-to-Flat-Aktionen hat man immer den Eindruck, noch mehr Reserven zur Verfügung zu haben. Als Fahrer steht man angenehm zentral im Rad, allerdings schieben die langen Kettenstreben viel Gewicht in Richtung Front. Aktive Fahrer brauchen einige Zeit, sich an diese Position zu gewöhnen, denn gerade wenn man in steile, verblockte Sektionen einfährt, schiebt das Spindrift viel Gewicht nach vorne. Das kostet Laufruhe und lässt das Rad weniger souverän wirken. Weniger versierten Piloten fällt es dagegen sehr leicht, mit dem Bike Spaß zu haben, und auch in Kurven ist die Balance für sie sehr gut.
Die zwei größten Highlights des Spindrift sind sein Hinterbau und der Online-Konfigurator!
Fazit
Das Propain Spindrift ist ein Bike, das mit seinem phänomenalen Fahrwerk schier endlose Reserven zur Verfügung stellt und selbst härtesten Strecken ihren Schrecken nimmt. Es klettert solide bergauf und punktet mit einem sehr gutmütigen Handling bergab. Aktive Fahrer wünschen sich allerdings etwas mehr Bewegungsfreiraum und ein aktiveres Handling.
Tops
- grandioses Fahrwerk mit endlosen Reserven
- gutmütiges Handling
- geniale Preis-Leistung
- Online-Konfigurator gibt viele Möglichkeiten
Flops
- Reifen unterdimensioniert
- nicht sehr laufruhig
- Hauptrahmen etwas kurz, gemessen am Hinterbau
Mehr Infos findet ihr unter: propain-bikes.com
Das Testfeld
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Alle Bikes im Test: Canyon Strive CF 5.0 | FOCUS SAM 8.9 | Radon Swoop 9.0 | SCOTT Ransom 920 | Specialized Stumpjumper EVO Comp Alloy 29 | Trek Slash 8 | YT Capra 29 AL Comp
Dieser Artikel ist aus ENDURO Ausgabe #039
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