Das Pivot Firebird 29 bietet einige gute Gründe, um sofort loszugehen und seine Niere für dieses Bike zu verkaufen. Doch bevor ihr jetzt direkt einen Termin bei einem dubiosen Arzt vereinbart, solltet ihr erst mal unseren Test lesen – denn das Bike macht nicht jeden glücklich!

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste Enduro-Bike 2019 – 14 Bikes im Vergleichstest

Pivot Firebird 29 Team XX1 | 170/162 mm (v/h) | 13,66 kg | 10.899 €

Eddie Masters hat mit dem Pivot Firebird 29 im letzten Jahr einige beachtliche Erfolge bei der EWS verzeichnet. Das schicke Bike mit satten 162 mm Federweg am Heck und 170 mm Federweg in Front wurde von Pivot für die härtesten Strecken konzipiert. Wie für Pivot typisch, besitzt es einen DW-Link Hinterbau und ist insgesamt sehr hochwertig verarbeitet. Von der Zugführung bis zum Kettenstrebenschutz – die Details des Bikes begeistern! Für den satten Preis von 10.899 € darf man das allerdings auch erwarten. Pivot liefert das Rad dafür aber auch nur mit feinsten Teilen. Eine SRAM XX1 Eagle, ein FOX Factory-Fahrwerk und die schicken Reynolds Carbon-Laufräder mit Industry Nine-Naben sorgen für mächtig feuchte Hände. Weniger begeistert waren wir von der serienmäßig zu schwachen SRAM Guide Ultimate-Bremse. Für das neue Jahr verbaut Pivot allerdings eine standfestere SRAM CODE RSC. Ebenfalls nicht nach dem Geschmack unserer Tester waren die PadLoc-Griffe: Durch das sehr weiche Ende fällt es schwerer, das Rad präzise zu manövrieren.

Das Pivot Firebird 29 Team XX1 im Detail

Federgabel FOX 36 Factory GRIP 2 170 mm
Dämpfer Fox Float X2 Performance 162 mm
Bremsen SRAM CODE RSC
Schaltung SRAM XX1 Eagle
Sattelstütze Kind Shock LEV INTEGRA 150 mm
Vorbau Phoenix Team Enduro 45 mm
Lenker Phoenix Team Carbon 800 mm
Laufradsatz Reynolds Blacklabel Enduro/Industry Nine
Reifen MAXXIS Minion DHF/DHR II 29″ x 2,5″/2,4″
Gewicht 13,66 kg
Preis 10.899 €

Gut geschützt
Beim Firebird 29 sind nicht nur die Ketten-, sondern auch die Sitzstreben effektiv geschützt. Das sorgt für ein sehr leises Bike.
Breit und steif
Pivot setzt am Hinterbau auf den neuen Super Boost-Standard. Leider sind dadurch viele Laufräder nicht mit dem Rad kompatibel. Die erhöhte Steifigkeit empfanden wir eher als Nachteil, da der Komfort bergab leidet und man schneller ermüdet.
Mehr SAG = mehr Performance
Das Fahrwerk des Firebird 29 besitzt eine sehr hohe Endprogression und viel Support in der Mitte des Federwegs. Wir empfanden einen SAG von mind. 30 % als ideal, um den Federweg effektiv zu nutzen.
Nachgebessert
Früher sind die Bikes von Pivot am Hinterbau schnell zerkratzt, da sich kleine Steine zwischen Rocker und Rahmen klemmen konnten. Die aufgeklebte Schutzfolie schafft hier Abhilfe.

Die Geometrie des Pivot Firebird 29

Größe S M L XL
Sattelrohr 394 mm 424 mm 457 mm 495 mm
Oberrohr 594 mm 625 mm 648 mm 671 mm
Steuerrohr 95 mm 105 mm 115 mm 125 mm
Lenkwinkel 65° 65° 65° 65°
Sitzwinkel 74,5° 74,5° 74,5° 74,5°
Kettenstrebe 429 mm 429 mm 429 mm 429 mm
Radstand 1186 mm 1217 mm 1242 mm 1265 mm
Reach 429 mm 455 mm 475 mm 495 mm
Stack 605 mm 612 mm 622 mm 633 mm
Helm Fox Rampage | Goggle 100% | Jersey Mons Royale Redwood ¾ Raglan Tee | Shorts Giro Venture Shorts II | Knieschoner ION K-Pact

Das Pivot Firebird 29 Team XX1 auf dem Trail

Wie bei den anderen Pivot 29”-Modellen kommt auch beim Firebird ein Super-Boost-Hinterbau mit 157 mm Breite zum Einsatz. Diese Entscheidung ermöglicht es Pivot, an dem Rad extra kurze Kettenstreben zu verbauen, limitiert aber die Wahl der Laufräder: 148-mm-Naben sind hier nicht kompatibel und zudem ist das Laufradsystem sehr steif. Das kurze, steife Heck spürt man auch auf dem Trail. An Kanten lässt es sich mit dem Pivot super gut abziehen und Richtungswechsel setzt das Rad blitzschnell und sehr direkt um. Allerdings muss das Firebird sehr aktiv gefahren werden, um stets ausreichend Traktion am Vorderrad zu bieten. Wer nicht mit dem Rad arbeitet, wird sein Potenzial nicht erfahren. Der Hinterbau arbeitet sehr satt, steht stabil im mittleren Bereich und besitzt eine hohe Endprogression. Aus diesem Grund sollte man das Rad auch mit gut 30 % SAG fahren. Macht man das, saugt sich das Pivot bei Highspeed nahezu am Trail fest und bietet viel Laufruhe. Im harten Gelände spürt man die hohe Steifigkeit des Rahmens und der Laufräder. Manche Fahrer werden das mögen, allerdings ermüdet man dadurch auf langen, harten Abfahrten schneller und das Rad ist insgesamt unkomfortabler.
Bergauf sitzt man mit nach vorn geschobenem Sattel angenehm zentral auf dem Pivot und der relativ antriebsneutrale Hinterbau mit den leichten Laufrädern nimmt auch langen Uphills den Schrecken.

Let’s get loose! Mit dem Pivot kann man es richtig krachen lassen – vorausgesetzt man weiß, was man tut.

Tuningtipp: ggf. Bremse upgraden | weniger steife Laufräder montieren

Fazit

Das Pivot Firebird 29 ist ein Rad mit starkem Charakter. Es reagiert blitzschnell auf Input vom Fahrer und blüht bei aktiver Fahrweise richtig auf. Mit seinem langen Hauptrahmen und dem satten Fahrwerk ist es wie gemacht für harte, anspruchsvolle Strecken. Sein kurzes, steifes Heck und die steifen Carbon-Laufräder erfordern aber Fitness und einen sehr aktiven Fahrstil.

Tops

  • sehr potenter Hinterbau
  • lässt sich an Kanten im Gelände sehr einfach abziehen
  • sehr hochwertige Verarbeitung

Flops

  • braucht in Kurven einen aktiven Fahrstil
  • sehr steifes Chassis
  • teuer

Uphill

Downhill

Stability

Agility

Value for money


Mehr Infos unter: pivotcycles.com

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste Enduro-Bike 2019 – 14 Bikes im Vergleichstest

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