Das Ibis Ripmo ist der neue Star der US-Amerikaner: eine Kombination aus dem bereits bekannten Trail-Bike Ripley und dem Enduro Mojo HD4. Wie gut es dem neuen Bike gelingt, das Beste aus zwei Welten in sich zu vereinen, beweist dieser Vergleichstest.

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste Trail-Bike 2019 – 13 Bikes im Vergleichstest

Ibis Ripmo | 160/145 mm (v/h) | 13,10 kg | 8.498 €

Schon auf den ersten Blick wird klar: Hier steht ein Ibis. Auch das Ripmo verfügt über die Ibis-typischen homogenen Linien und einen DW-Link Hinterbau. Letzterer stellt beim Ripmo 145 mm Federweg zur Verfügung, die serienmäßig von einem FOX DPX2 Performance kontrolliert werden. Wer mag, kann den Dämpfer jedoch auch gegen einen FLOAT X2 austauschen. Generell lässt Ibis dem Kunden viel Freiheit bei der Ausstattung des Bikes und bietet verschiedene miteinander kombinierbare Built-Kits. Unser Bike ist mit 8.498 € zwar zugegebenermaßen sehr teuer, dafür lässt es in Sachen Ausstattung aber fast keine Wünsche offen. Es verfügt über eine SRAM X01-Schaltung, eine FOX 36 Factory-Federgabel mit 160 mm (noch ohne GRIP2). Ein besonderes Highlight sind die Ibis 942 Carbon-Laufräder mit satten 35 mm Innenbreite. Auf ihnen ist ein Satz MAXXIS WT-Reifen montiert, bestehend aus einem Minion DHF 2,5” und einem Aggressor 2,5”. Kritik gibt es für die kleinen 180-mm-Bremsscheiben an der Shimano XT Zwei-Kolben-Bremse. Die funktionieren an der XT zwar deutlich besser als an einer SRAM Guide, auf langen Abfahrten hätten wir uns dennoch mehr Standfestigkeit gewünscht.

  Verspieltes Trail-Bike oder potentes Enduro? Das Ripmo ist beides!

Das Ibis Ripmo im Detail

Federgabel FOX 36 Performance GRIP2 160 mm
Dämpfer FOX DPX2 Performance 145 mm
Bremsen Shimano XT
Schaltung SRAM X01 Eagle
Sattelstütze KS LEV INTEGRA 175 mm
Vorbau Thomson Elite X4 40 mm
Lenker Ibis Carbon 800 mm
Laufradsatz Ibis 942 Carbon
Reifen MAXXIS Minion DHF WT/Aggressor WT
Gewicht 13,10 kg
Preis 8.498 €

Grip-Monster
Die MAXXIS WT-Reifen auf den breiten Ibis 942-Carbonfelgen liefern maximalen Grip und viel Komfort bei gleichzeitig akzeptablem Rollwiderstand. Der Aggressor-Hinterreifen gerät allerdings bei feuchten und tiefen Böden ans Limit.
Sehr edel
Der gesamte Rahmen ist sehr edel und hochwertig verarbeitet. Ein echtes Schmuckstück, das manch einer sich am liebsten an die Wand hängen möchte. Aber das wäre eine Schande, denn dieses Bike gehört auf den Trail!
Drop it!
Das gerade Sitzrohr ermöglicht es, auch die 175 mm lange KS LEV INTEGRA komplett im Rahmen zu versenken – sehr nice!
Potent
Der Ibis-Hinterbau ist so potent wie ein Mann nach zwei Pillen Viagra. Die 145 mm Federweg fühlen sich im Gelände nach deutlich mehr an.

Die Geometrie des Ibis Ripmo

Größe S M L XL
Sattelrohr 368 mm 368 mm 418 mm 470 mm
Oberrohr 573 mm 603 mm 632 mm 655 mm
Steuerrohr 90 mm 100 mm 110 mm 120 mm
Lenkwinkel 65,9° 65,9° 65,9° 65,9°
Sitzwinkel 77° 77° 77° 77°
Kettenstrebe 435 mm 435 mm 435 mm 435 mm
Tretlager Höhe 341 mm 341 mm 341 mm 341 mm
Radstand 1177 mm 1190 mm 1220 mm 1249 mm
Reach 431 mm 446 mm 471 mm 493 mm
Stack 613 mm 620 mm 629 mm 642 mm
Helm Troy Lee A1 | Brille Oakley Jawbreaker | Rucksack EVOC STAGE 12 l | Jersey Troy Lee Designs Sprint | Short Troy Lee Designs Ruckus

Das Ibis Ripmo auf dem Trail

Wenn man einmal auf das Ibis Ripmo aufgestiegen ist, will man gar nicht mehr runter. Das Rad hat die mit Abstand komfortabelste und zentralste Sitzposition im Test. Grund dafür ist unter anderem der steile 76°-Sitzwinkel, der auch bei zunehmendem Sattelauszug nur wenig abflacht. Speziell bei steilen Uphills sitzt man dadurch sehr entspannt und das Vorderrad klebt förmlich am Boden. Der Hinterbau ist zwar nicht zu 100 % antriebsneutral, neigt aber auch nicht zu übertriebenem Wippen und generiert gleichzeitig gute Traktion bei technischen Anstiegen – auf den Griff zum Verstellhebel haben wir daher gern verzichtet. Bevor es bergab geht, versenkt man die 175 mm lange KS LEV INTEGRA-Sattelstütze und hat so maximale Bewegungsfreiheit für die Abfahrt. Dort brilliert das Ripmo mit einem herausragenden Mix aus Vortrieb, Agilität und Laufruhe. Ob auf schnellen Jump- oder Flowtrails, Downhillstrecken oder verblockten Alpenpfaden, das Ibis macht nicht nur überall eine sehr gute Figur, es macht auch überall verdammt viel Spaß! Ach ja: Und es ist schnell. So schnell, dass uns sonnenklar ist, weshalb das Ibis-Team das Bike auch in der EWS nutzt. Wer allerdings glaubt, dadurch würde es dem Rad an Spritzigkeit fehlen, der irrt. Im Antritt sprintet das Ripmo willig nach vorn. Der Hinterbau ist auch bergab sehr gut abgestimmt und kombiniert sensibles Ansprechverhalten mit gutem Gegenhalt; sehr aktive Fahrer werden allerdings die Progression via Volumenspacer noch etwas erhöhen. Die MAXXIS WT-Reifen auf den breiten Carbonfelgen liefern enormen Grip und fahren sich trotz ihrer Breite sehr definiert.

Tuningtipp: größere Bremsscheiben

Fazit

Alle, für die das Beste gerade gut genug ist, finden im Ibis Ripmo das perfekte Trail-Bike. Kein Rad im Test ist so vielseitig und kann bergauf wie bergab so überzeugen wie das Ripmo. Kombiniert mit den smarten Rahmendetails, der hochwertigen Verarbeitung und der durchdachten Ausstattung ergibt das ein Gesamtkonzept, an dem sich alle anderen messen müssen. Das Ibis Ripmo ist unser Testsieger und damit das beste Trail-Bike 2019!

Tops

  • unglaublicher Fahrspaß auf allen Trails
  • sehr guter Allrounder
  • sehr komfortabel bergauf
  • lebendiges Handling

Flops

  • Preis
  • kleine Bremsscheiben

Uphill

Downhill

Stability

Agility

Value for money


Mehr Infos findet ihr unter: ibiscycles.com

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste Trail-Bike 2019 – 13 Bikes im Vergleichstest

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