Trek Remedy 9.9 Test

Um das Trek Remedy ist es in den letzten Jahren etwas ruhiger geworden, weil das 29er-Modell Slash den Löwenanteil der Aufmerksamkeit auf sich zog. Jetzt meldet sich das Remedy eindrucksvoll in einer überarbeiteten Variante zurück – und ist für viele die bessere Wahl als das Slash.

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste Trail-Bike 2019 – 13 Bikes im Vergleichstest

**Trek** Remedy | 160/150 mm | 13,18 kg ] 6.999 €

Auf den ersten Blick sieht das Remedy seinem Vorgänger sehr ähnlich, doch Trek hat an einigen Stellschrauben gedreht und das Rad weitreichend überarbeitet. So besitzt das neue Remedy keinen Full FLOATer-Hinterbau mehr, sondern setzt – wie auch das Slash – auf eine feste untere Dämpferaufnahme. Außerdem wurde unter anderem der Sitzwinkel 1° steiler und das Sitzrohr kürzer, um auch kleineren Fahrern eine längere Teleskopstütze zu ermöglichen. Der Federweg blieb mit 160 mm in Front und 150 mm am Heck gleich, allerdings wuchs die Reifenbreite auf 2,6”. Bei der Ausstattung kommen, typisch Trek, einige Bontrager-Bauteile zum Einsatz. Erfreulicherweise wurde die Teleskopstütze jedoch überarbeitet, besitzt 150 mm Verstellbereich und funktioniert jetzt deutlich geschmeidiger. Abgerundet wird das Paket von einer FOX 36 Factory GRIP2-Federgabel und einem RockShox Monarch-Dämpfer mit der von Trek patentierten Thru-Shaft-Technologie. Gangwechsel erledigt eine SRAM X01 Eagle-Schaltung und verzögert wird mit einer kraftvollen Shimano XT Vierkolben-Bremse.

Mit diesem Bike macht niemand etwas falsch – das Remedy überzeugt in allen Bereichen!

Das Trek Remedy 9.9 im Detail

Federgabel FOX 36 Factory GRIP2 160 mm
Dämpfer RockShox Deluxe RT3 Thru Shaft 150 mm
Bremsen Shimano Deore XT 4-Kolben 200/180 mm
Schaltung SRAM XO1 Eagle
Sattelstütze Bontrager Line Pro 150 mm
Vorbau Bontrager Line Pro
Lenker Bontrager Line Pro OCLV Carbon 780 mm
Laufradsatz Bontrager Line Carbon 30
Reifen Bontrager SE4 Team Issue
Gewicht 13,18 kg
Preis 6.999 €

**Überarbeitet**
Der Dämpfer ist beim Remedy nicht mehr schwimmend gelagert, stattdessen kommt ein Dämpfer mit Thru-Shaft-Technologie zum Einsatz. Hier kann die Kolbenstange nach unten aus dem Dämpfer fahren, wodurch auf einen IFP (Internal FloatLOATing Piston) verzichtet werden kann. Das sorgt für ein feinfühligeres Ansprechverhalten.

**Kraftvoll**
Die neue Shimano XT Vierkolben-Bremse überzeugt mit jeder Menge Power und guter Standfestigkeit.

**Hochbau**
Aufgrund des kurzen Steuerrohrs empfiehlt es sich, einige Spacer unter dem Vorbau zu montieren. Der Knock-Block verhindert ein Anschlagen des Lenkers, limitiert aber den Lenkeinschlag, was speziell beim Verladen ins Auto stören kann.

**Verbessert**
Die Bontrager Line Pro-Sattelstütze wurde überarbeitet und arbeitet jetzt feinfühliger. Außerdem wurde der Verstellbereich vergrößert. Ob sie nun auch auf Dauer zuverlässiger funktioniert, muss sich aber noch zeigen.

Die Geometrie des Trek Remedy

Größe	XS	S	M	L	XL
Sattelrohr	394 mm	419 mm	445 mm	470 mm	521 mm
Oberrohr	562 mm	588 mm	604 mm	625 mm	649 mm
Steuerrohr	95 mm	100 mm	105 mm	110 mm	125 mm
Lenkwinkel	65,5°	65,5°	65,5°	65,5°	65,5°
Sitzwinkel	74,2°	74,2°	74,2°	74,2°	74,2°
Kettenstrebe	435 mm	435 mm	435 mm	435 mm	435 mm
Tretlager Höhe	349 mm	349 mm	349 mm	349 mm	349 mm
Radstand	1140 mm	1167 mm	1184 mm	1206 mm	1232 mm
Reach	395 mm	420 mm	435 mm	455 mm	475 mm
Stack	587 mm	592 mm	596 mm	601 mm	615 mm

**Helm** Bontrager Rally | **Brille** Oakley Jawbreaker | **Jersey** Fox Indicator Jersey | **Knieschoner** POC Joint VPD 2.0 Kne | **Hipbag** Bontrager Rapid Pack | **Schuhe** Specialized 2FO Cliplite

Das Trek Remedy 9.9 auf dem Trail

Dank der überarbeiteten Geometrie nimmt man sehr zentral und komfortabel auf dem Remedy Platz. Der Hinterbau arbeitet feinfühlig und sorgt gemeinsam mit den 2,6” breiten Reifen für Komfort, ohne aber zu viel Energie zu schlucken. Im Antritt gibt sich das Remedy sehr spritzig und beschleunigt willig. Wird es steil, hält das Vorderrad zuverlässig Bodenkontakt und es ist wenig Körpereinsatz gefragt – top! In engen technischen Uphills fährt sich das Rad sehr kontrollier- und berechenbar. Eine zusätzliche Plattformdämpfung am Dämpfer haben wir nicht genutzt und so ging es ohne große Verstellung direkt in die Abfahrt. Dort glänzt das Remedy mit seiner enormen Ausgewogenheit. Das Fahrwerk ist eines der feinfühligsten im Test, ohne aber den Fahrer vom Untergrund zu isolieren. Es gibt gutes Feedback und ermöglicht einen sehr aktiven Fahrstil. Jede Kante wird als Gelegenheit zum Abziehen genutzt. Trotz ihrer Breite fahren sich die Bontrager-Reifen angenehm definiert und bieten guten Grip und Pannenschutz. In Kurven leistet sich das Remedy keine Schwächen und begeistert mit einem sehr gutmütigen Handling. Richtungswechsel erfordern wenig Input und gehen sehr schnell von der Hand. Wird das Gelände steiler, vermittelt das Remedy sehr viel Sicherheit, was auch am Hinterbau liegt, der beim Bremsen voll aktiv ist. Nur bei Highspeed ist das Trek nicht ganz so stabil wie die schnellsten Bikes im Test.

**Tuningtipp:** wer Vollgas heizen will, sollte noch robustere Reifen montieren

Fazit

Das Trek Remedy ist das perfekte Bike, wenn der Fahrspaß über dem letzten Prozent Trailspeed steht. Sein super feinfühliges Fahrwerk und das ausgewogene Handling machen es zu einem der besten Bikes im Test. Von Flowtrails über Bikeparks bis hin zu alpinen Trails, das Remedy macht überall eine sehr gute Figur – ein top Trailbike!

Tops

herausragender Hinterbau
bergauf eine Macht
macht einfach überall eine gute Figur

Flops

kurzes Steuerrohr verlangt viele Spacer

Uphill

Downhill

Stability

Agility

Value for money

Mehr Infos findet ihr unter: trebkikes.com